Hallo ihr Lieben,
heute mal ein bisschen Mut aus der Eierstock-Eckeđ.
Genau ein Jahr ist es jetzt her, das ich meine letzte Chemo bekommen habe. Und was ich nicht fĂŒr möglich gehalten hĂ€tte - Ich lebe noch und das im Moment sogar ganz gut.
Im MĂ€rz 2019 mit dem Gedanken an eine MagenschleimhautentzĂŒndung morgens zum Arzt und nachmittags mit dem Verdacht auf EK aus dem Krankenhaus. Mir hat es so den Boden unter den FĂŒssen weggezogen. Keinen klaren Gedanken konnte ich fassen. Also hab ich das gemacht, was man nicht machen sollte und gegoogelt. Dann ging es mir noch schlechter, die Aussichten waren nicht besonders rosig.
Im April folgte die groĂe OP mit R0 Ergebnis bei Figo 3c.
Von Anfang Mai bis September Chemo. Alle 3 Wochen Carboplatin und wöchentlich Taxol. Die Chemo hab ich ganz gut ĂŒberstanden. Keine Ăbelkeit, bisschen MĂŒdigkeit, Gelenkschmerzen, Geschmacksstörungen und 12 Kilo mehr. Schlimm war fĂŒr mich der Haarverlust. Meine PerĂŒcke hab ich gehasst und hauptsĂ€chlich TĂŒcher benutzt.
Bei mir ging es nach der Chemo erstmal bergab. Ich konnte nicht's mehr. Keine Kraft, keine Kondition, aber viele TrÀnen. Mitte November ging es zur Reha und ab da ging es bergauf. Seit Oktober 2019 nehme ich Olaparib aufgrund meiner BRCA1 Mutation und komme damit gut zurecht.
Im Mai hab ich mit der Wiedereingliederung angefangen und arbeite jetzt wieder normal. Wobei ich merke,das Vollzeit im Moment nicht geht. Da muss ich was Àndern.
NatĂŒrlich bin ich nicht so fit wie vorher- ich hab Schlafstörungen, Gelenk - und Knochenschmerzen, zuviel Gewicht und noch nicht die alte Kondition- aber ich merke immer noch Fortschritte.
WĂ€hrend ich anfangs nicht wusste, ob ich mir noch ne neue Hosen kaufen soll, mache ich jetzt PlĂ€ne fĂŒrs nĂ€chste Jahr.
Ihr Lieben, auch wenn die Statistik nicht rosig ist, gebt nicht auf. Jeder Fall ist anders. Versucht euch das Leben schön zu machen, auch wenn es manchmal schwer fÀllt. Mein Hausarzt sagt immer : " Wir wissen nicht, wie lange sie Zeit haben. Aber warten sie nicht auf den Tod, das können unter UmstÀnden 30 langweilige Jahre sein. Feiern sie ihr Leben so gut sie können. "
Und das versuche ich. Ich hab auch schlechte, verheulte Tage, aber nicht mehr so viele. Mein Psychotherapeut hilft mir da sehr.
Vielleicht konnte ich dem einen oder anderen ein bisschen Mut machen bei dieser Diagnose, das wÀre schön.
Liebe GrĂŒĂe Paula đ