Blasenentleerstörung

  • Ich habe jetzt die OP hinter mir. Knapp 8 Wochen ist es her und ich kann immer noch nicht selbständig auf Toilette. Ich spüre den Harndrang nicht und wenn dann drücke ich wie verrückt und habe noch 200 ml restharn. Ich katheterisiere mich deshalb 4-5 mal täglich zuhause.

    Hatte das auch jemand nach Trachelektomie und hört das irgendwann auf? Ich habe Angst das das für immer bleibt. Die Ärzte meinten das kommt wieder. Der Nerv wäre beleidigt... aber 8 Wochen?

  • Hallo silvie85,


    Ich bin jetzt 3 Wochen nach meiner OP.

    Bei mir ist es so: spüren dass ich pipi muss null. Ich hab dann nur irgendwann bauchweh, muss mich selber dran erinnern jetzt geh mal deine blase entleeren.

    Entleeren geht aber soweit ich das beurteilen kann. Ob was drin bleibt kann ich nicht sagen.

    Wie hast du festgestellt dass immer was in deiner blase zurückbleibt?

  • Hi😊- meine op liegt 4 Jahre zurück und genauso alt ist meine Blasenentleerungsstörung. Weg geht die nicht mehr, der Nerv ist futsch.
    Aber keine Angst, das wird trotzdem eine Mutmachgeschichte!
    Ich spürte auch keinen normalen Harndrang mehr, heute nehme ich das wahr, da ich einen gewissen Druck im Unterbauch merke- dafür kriegt man nach einigen Monaten ein gutes Gefühl. Dadurch fehlt aber auch die korrekte Reizweitergabe an die Blase, sprich sie entleert sich nicht mehr richtig ( Anett man kann per Ultraschall die Restharnmenge bestimmen). Das wurde über die Jahre schon besser, blieb aber definitiv schlecht und nicht im normalen Bereich. Aber man gewöhnt sich dran! Man kann die Blase durch Positibswechsel, Bewegung und Bauchspannung (ausquetschen über die Bauchmuskeln) und sanften Druck von außen auf den Bauch bis zu einem gewissen Maß eine Entleerung schaffen. Silvie85 lass dich nicht verrückt machen! Manche Ärzte sind sehr fixiert auf Restharnmengen. Ich bin froh, dass mein Prof da locker ist und mir Mut gemacht hat. Er war auch so ehrlich, dass er nach einigen Wochen (bekam einen Bauchdeckenkatheder zum Blasentraining) meinte, das wird bleiben, sei aber solange ich eine gewisse Entleerung hinbekomme kein Problem. Mit 200ml Restharn kann man leben- ich tue das seit Jahren! Ist schon viel, variiert bei mir auch so zw 100-300 ml je nach Tagesform. Auch die Darmtätigkeit hat bei mir Einfluss, Quetscht manchmal die Blase ab und nix geht😬 Selbstkatherisierung stand bei mir nie zur Debatte, auch wenn die andern Ärzte teils heute noch Nervenzusammenbrüche bekommen, wenn sie meine Restharnwerte sehen... man muss halt die erste Zeit überprüfen, ob es zu aufstauungen in die Nieren kommt, dann muss interveniert werden. Ist bei mir aber alles ok. Das einzige Problem durch den Restharn ist, dass ich zwischenzeitlich Harnwegsinfekte nicht mehr in den Griff bekam, aber auch da fand sich eine Lösung.

    Ich wünsche euch alles Liebe und ihr könnt mir gerne Fragen stellen, wenn ihr noch was wissen wollt...

    Alles, was kommen wird, ist noch unklar. Lebe den Augenblick.

  • Hallo Silvie85

    Ich wurde im Februar operiert, ich hatte ab Juni mehr Gefühl zur Blase. Ich merke so wie schon beschrieben, dass der Bauch angespannter ist wenn die Blase voll ist. Wenn ich Stress habe, merke ich das nicht so schnell. Bei der Arbeit gehe ich zu festen Zeiten. Aber es ist schon viel besser geworden!

    Nach der op hatte ich auch immer so 200 ml Restharn und ich hatte die ersten drei Monate gar kein Gefühl mehr. Jetzt ist es halt anders, aber okay. Daher gebe nicht auf, da ist bestimmt noch Besserung drin! Viele der geärgerten Nerven haben sich nach einem halben Jahr deutlich erholt bei mir.

  • Akureyri das sind doch schon mal gute News!!! Glückwunsch 😍😍 ich hoffe bei mir ist es auch bald so

    Ilisweetie bei mir haben die Ärzte immer gesagt: das dauert selbe Zeit. So ca 2-3 Wochen... jetzt sind es schon 8 Wochen. In der Reha sagen sie 3-6 Monate. Ich katheterisiere mich selbst. Aber so kann ich ja nicht arbeiten gehen. Ich kann mich nicht auf öffentlichen Toiletten katheterisieren ... das macht mir jetzt schon Angst wenn ich von dir höre das es nicht mehr weggeht :(

    Kann man denn nichts dagegen tun? Bekomme momentan Krankengymnastik, biofeedback und Massagen

  • Also bei mir hat es lange gedauert und nach der Bestrahlung war es schlimm... Inzwischen ist fast ein Jahr vergangen und das Wasser lassen ist wieder wunderbar normal.


    Erst hatte ich auch das Problem mit Restharn, einige Male sogar mit Inkontinenz !


    Mein Prof. empfahl mir, nicht andauernd zur Toilette zu rennen sondern nur max. einmal stündlich und dann aber auch so lange sitzen bleiben bis ich das Gefühl habe, alles ist raus. Seit ich mir das angewöhnt habe, hat sich begonnen alles zu normalisieren und jetzt ist wie gesagt alles wunderbar normal !


    Habt Geduld.

  • Liebe Silvie85 , also ich kann Dir Mut machen. Meine große Wertheim-OP ist jetzt vier Jahre her.

    Ich hatte auch am Anfang Probleme mit dem Wasserlassen, hatte auch Krämpfe beim Pischern und manchmal lief es einfach so weg.

    Ich hatte dann das Glück, dass ich in der AHB ein richtig gutes Blasentraining hatte, Beckenbodengymnastik vom Feinsten, da spürte ich schon eine Veränderung.

    Aber es hat schon einige Monate gedauert, bis es wieder normal war.

    Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht mehr, wie lange, man verdrängt ja gerne.

    Aber heute habe ich keinerlei Probleme mehr, mir geht es gut.

    Vielleicht macht Dir das ein bisschen Mut.

  • Silvie85 Hi nochmal😊 warum katheterisierst du eigentlich? Nur aufgrund Empfehlung eines Arztes bzgl der Restharnmenge? Hast du es schon ohne probiert (natürlich mit Überwachung, Ultraschall Blase, Niere...)? So wie du das ganze beschreibst, scheint bei dir ähnlich zu sein wie bei mir. Verbesserungen wird es geben, da habe Mut😊- aber ehrlicherweise halte ich es für unrealistisch auf „normal“ zu hoffen. Ich bin fast durchgedreht, auch die Zeit mit Bauchdeckenkatheder war kein wirklicher Spaß. Es fiel mir anfangs schwer damit klarzukommen und das zu akzeptieren, aber irgendwann habe ich damit meinen Frieden gemacht und bin auch zufrieden, dass es soweit einigermaßen funktioniert wie es nun eben ist, was ist schon normal...Biofeedback, Stromtherapie, BGM etc, habe den ganzen Scheiß durch und ausprobiert, so wirklich geholfen hat nur die Zeit...aber Wunder sollte man vielleicht lieber nicht erwarten. Beckenbodentraining habe ich sehr lange mit Physio u täglich selbst gemacht, das hilft- aber halt nicht für die Entleerung.

    Alles Liebe für dich!

    Alles, was kommen wird, ist noch unklar. Lebe den Augenblick.

  • Ilisweetie , huhu! 😊

    Nun ja, bei mir ist es wieder normal, und ich hatte große. Probleme.

    Warum soll man nicht darauf hoffen dürfen? Mein Beispiel zeigt doch, dass es möglich ist. Also, soooo unrealistisch ist das nun auch wieder nicht. 😄


    Liebe Grüße und alles Liebe,

    Milli

  • Hi @Milli da bin ich mal wieder😊💁‍♀️
    Hoffe, bei dir ist alles ok, ist ja alles ne eher 💩 Zeit....

    Naja, ich bin bei so Dingen immer eher etw pessimistisch- wenn ich mich dem schlechtesten arrangiert habe, wird der Rest schon😅

    Und Silvie85 hat halt auch eine Blasenentleerungsstörung wie ich, nur dass sie katheterisieren muss und ich den Bauchdeckenkatheder hatte...

    LG, Gute N8 und schöne 🎄😘

    Alles, was kommen wird, ist noch unklar. Lebe den Augenblick.

  • llsweetie, warum musstes du ein bauchkatheter haben?


    Meine blasennerv gibt sich laub ich langsam. Ich spüre es immer mehr:)

    Bei der letzten Kontrolle meiner lymphozele im becken, war ich kurz vorher auf Toilette pipi. Dann hab kcv einfscv gefragt ob sie meine blase schalten kann jnd dirhe da sogut wie slles war raus:)

  • Anett Weil mein Blasennerv nicht nur gereizt war (ist das der Fall, wird es zügig besser, scheint bei dir der Fall zu sein👍), je radikaler die Op ist, desto größer ist die Gefahr, das große Teil/der gesamte Nerv so geschädigt wird, dass man bleibende Folgeschäden hat. Da kommt dann auch kein Gefühl mehr zurück, d.h. der Nerv kann nicht mehr weiterleiten, dass die Blase gefüllt ist und damit kann der Reflex, der den Blasenmuskel zusammenzieht, nicht mehr ausgelöst werden. Damit die Blase aber nicht platzt, muss sie leer werden- da gibt es dann wenig Möhlichkeiten: normaler Katheder durch die Harnröhre (damit ist ein normales Leben definitiv unmöglich), Selbstkatheterisieren (man benutzt Einmalkatheder, die man selbst mehrmals täglich in die Harnröhre einführt oder eben den Bauchdeckenkatheder (geht im Schambereich durch die Bauchdecke in die Blase, der Schlauch dann in einen Beutel/ kann man selbst verbinden u entleeren). Ein Vorteil des Bauchdeckenkatheders ist auch, dass man parallel dazu auch „normal“ auf Toilette gehen könnte und somit „üben“ kann, die Blase zb über die Bauchmuskeln u von außen leerzuquetschen.
    LG

    Alles, was kommen wird, ist noch unklar. Lebe den Augenblick.

  • Danke für die Erklärung. Die meiste Dinge erfährt man von Betroffenen bzw. Erfahrenen am aller besten.

    Ah verstehe, du hattest ein Bauchkatheder zu blase. Dachte erst ein Bauchkatheder wie eine Drenaige wegen Freiheit flüssigkeit im bauchraum.

  • Liebe Anett , ich hatte auch einen Bauchkatheder. Das hat mein Operateur gemacht, damit man nicht so lange mit dem "normalen" Blasenkatheder rumläuft und weil man ziemlich schnell mit dem Blasentraining anfangen kann.

    Ich dachte ja auch erst, ich werde meine Blase nicht mehr spüren. Es war fast wie ein Orgasmus, als ich nach einiger Zeit meine Blase und den Pischerreiz wieder spürte. Glücksgefühle kamen hoch.

    Dann lies es wieder nach, es kam so in Wellen, und wie gesagt, heute spüre ich es wie früher.

  • @Milli

    da kann ich ja wirklich noch hoffen! Ich hoffe nämlich wirklich nicht das es so ist das es nie mehr wirD. Die Ärzte meinten 2-3 Wochen und jetzt sind es schon über 8 Wochen. Ich hab echt Angst das der Nerv für immer geschädigt ist... und ich hatte eine Trachelektomie also die Wertheim noch vor mir 😭


    Ilisweetie

    Ich muss katheterisieren weil ich nicht spüre wieviel Restharn noch in der Blase ist. Ich gehe alle 3h aufs Klo. Dann drücke ich solange bis was kommt & dann denke ich mir: „cool, das war’s“

    Wenn ich aber die Kontrolle mache und einen einmal Kathether verwende kommen manchmal noch 300-400 ml Restharn raus. Manchmal auch nur 200 ml. Das ist ja nicht gut und kann zu Nierenstau führen. Darum :( ich hatte eben nur eine Trachelektomie und die Ärzte waren auch sicher das dies in 2-3 Wochen nach der OP wieder wird. Leider immer noch nicht. So kann ich halt nicht arbeiten gehen

  • Silvie85 Hi😊-das ist bei mir genauso, identisch- ich lebe damit gut seit 4 Jahren und habe 0,0 Nierenprobleme, Schäden, Stau etc. Restharn habe ich meistens zw 200-300 ml. Dauerhaft, macht keine Probleme. Ich teste regelmäßig den Urin mit Sticks auf Entzündungswerte, alle 3 Monate wird Blase u Nieren geschallt, fertig👍
    Ich kann auch nichts spüren, d.h. wenn die Blase zu voll ist, merke ich den Druck im Bauch. Was auch hilft, die Restharnmenge zu reduzieren, ist die zweifach Miktion- also ca 10-15 nach dem ersten Toilettengang einfach erneut gehen und quetschen. Vorher auf u ab springen u bewegen hilft zusätzlich.
    Lass dich nicht unterkriegen! Hol dir doch auch noch weiteren ärztlichen Rat, Zweitmeinung od Termin bei einem Auto-Gynäkologen (da kann das mit der Nervenschädigung etc. genauer gemessen werden). LG

    Alles, was kommen wird, ist noch unklar. Lebe den Augenblick.

  • Silvie85

    Hallo, ich würde an Deiner Stelle nicht ständig kathetisieren. Das ist nicht gut. Wie Ilisweetie schreibt, am besten nach kurzer Zeit nochmals versuchen. Mein Gyn hatte mir empfohlen, einfach länger zu sitzen und versuchen alles rauszuquetschen.


    Bei mir hat es Monate gedauert und jetzt ist alles in Ordnung.

  • Hallo Ihr Lieben, ich habe eben mal ein bisserl mitgelesen bei euch und erlaube mir einen fachlichen Rat: " Pressen" beim Wasserlassen ist ganz schlecht!! Damit schädigt ihr auf Dauer eure Beckenbodenmuskulatur, zerstört "restliches Reflexgeschehen" und so verstärken sich bestehende Syptome nur noch! Blasentraining ist extrem wichtig und die Regulierung der "Miktionshäufigkeit" über das ausreichende (2 l) Trinken! Ausserdem ein GEZIELTES Beckenboden- Sphinkter Training, und all das, um die physiologische Blasenentleerung zu stimulieren. Sucht euch eine KOMPETENTE Physiotherapeutin, die nach dem sogen. Ta....berg...-Konzept arbeitet und verlasst euch bitte nicht allein auf eure Gyns! Die haben oft erschreckend wenig Kenntnisse zu dem Thema Beckenboden-Therapie....! LG, M.63

  • Mariku63 Hallo, nicht böse sein, aber du bist selbst nicht betroffen. Dein Ratschlag ist für normale Leute mit Blasenschwäche korrekt. Hilft aber nichts nach einer radikalen Tumorop im kleinen Becken, bei der Nerv, der für den Blasenreflex zwingend notwendig ist, kaputt ist. Da ist nichts mit Physio und Gymnastik- weggeschnitten ist weggeschnitten. Das Beckenbodentraining -mit und ohne Physio- ist aus anderen Gründen nach dieser Op nötig. Und glaub mir- ich habe mehr als einen Experten an meiner Seite. Die Alternative zum Ausquetschen über die Bauchmuskulatur ist ein Urostoma, ein Suprapubischer Katheder oder die Selbstkathetisierung. Das zweite habe ich schon selbst länger haben dürfen- mit Anfang 30. Für mich war das eine massive Herabsetzung der Lebensqualität und da frage ich dich, ob dir da „Quetschen“ nicht lieber wäre? Es geht hier nicht um die leichten Fälle, bei denen lediglich eine Nervenreizung vorlag.

    Alles, was kommen wird, ist noch unklar. Lebe den Augenblick.