Hallo Ihr Lieben,
ach wie bin ich froh, euch alle gefunden zu haben. Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 41 Jahre alt und nun auch Mitglied im K-Club, der Club vor dem ich mich am meisten gefürchtet habe in meinem Leben. Ich habe vor 3 Jahren meine geliebte Mutter am Gebärtmutterhalskrebs verloren. Es war ein 1,5 Jahre andauernder, kräftezehrender, unfassbar schmerzvoller Kampf mit Niederlage. Ich denke zu der Zeit hat sich mein "Mamma"-Karzinom entwickelt weil es mich seelisch aufgefressen hat.
Am 31.5. habe ich - by the way einfach so aus dem Gefühl heraus - ein MRT mit Kontrastmittel machen lassen. Ich habe mir nicht viel gedacht, sondern dachte einfach an gute Vorsorge. Ist ja immerhin der Krebs Nr.1 unter den Frauen. Als der Anruf aus dem KKH kam habe ich schon eine böse Vorahnung gehabt, warum man mich erneut sehen will. Nach einer Stanzbiopsie war klar, da ist etwas bösartiges. Sehr schnell wurde ich operiert, auf Wunsch Mastektomie beidseitig. Nach der OP dann der endgültige Pathologiebericht:
pT1a pn0, G2, kein LK-Befall, keine Metastasen, hormonpositiv, HERneg, Ki-67 - 20%, Grad 3 DCIS 18mm, begleitet von einem G2 invasiven Tumor Größe 4mm.
Augrund des erhöhten KI-wertes wurde ich auf LuminalB eingestuft.
Ich weiss, hier gibt es sehr, sehr viele andere Frauen mit weitaus schlimmeren Diagnosen die sich für so ein Resultat ein Bein abhacken würden. Aber dennoch stehe ich am Anfang der Reise und habe nun Angst, untertherapiert zu werden. (Denn genauso war es seinerzeit auch bei meiner Mutter) Mir wurde keine Chemo empfohlen aufgrund der geringen Größe des Tumors. Habe dennoch eigenständig einen Oncotype Test angefordert, Resultate kommen noch.
Was mir jedoch empfohlen worden ist, ist eine Bestrahlung. Ich war doch sehr verwundert, dass der Tumorboard eine Bestrahlung nach einer Mastektomie empfiehlt. Auf Nachfrage sagte man mir, dass der Abstand des Tumors zur Brustwand 1mm beträgt. Es wurde R0 operiert jedoch nur mit einem Sicherheitsabstand von 1mm. Eine Zweitmeinung ob Bestrahlung ja/nein lehnte Bestrahlung ab. 1mm sei mehr als ausreichend. Auch die Drittmeinung in Form eines Chirurgen bestätigte mir dies.
Nun steh ich da, hab einen mittleren G2, einen G3 DCIS, einen kleinen Tumor der nicht unter die Chemo fällt jedoch gefährlich nahe zur Brustwarze ist und einer Bestrahlungsemfehlung die man mir nicht unbedingt empfiehlt aufgrund von Kapselfibriose, Risiko-Nutzen-Verhältnis etc. Worin sich alle einig sind ist das Tamoxifen, welches ich demnächst anfangen werde.
Jetzt bin ich auf euer Schwarmwissen angewiesen. Ich habe mich natürlich durch alle Mutmachgeschichten durchgefressen. Auch in anderen Foren. Vielleicht ist es selektive Wahrnehmung jedoch habe ich das Gefühl, dass die meisten Langzeitüberlebenden allesamt Triple Negativ sind und die Ärzte alles was die Medizin hergegeben hat, draufgehalten hat.
Vielleicht täusche ich mich? Ich kenne diese heimtückische Krankheit nur zu gut. Es kommt mir irgendwie zu einfach vor getreu dem Motto: "Dein Tumor ist klein, wir haben alles weggeschnitten, nimm 5 Jahre Tamoxifen und durch biste." ?!?!? Kann es wirklich so einfach sein?
Ich danke euch für eure Kommentare. Im Übrigen bin ich für jeden Einzelnen von euch so dankbar. Meine Nächte verbringe ich mit euch und euren Kommentaren
Eure
Sunshine