Hallo ihr Lieben,
ich habe mich nach langem Ringen nun doch in diesem Forum registriert.
Ich heiße Kathi und bin 32 Jahre alt und habe eine längere Geschichte mit dem Krebs hinter mir (vor mir vermutlich nicht mehr allzu lange).
Meine Leidensgeschichte begann mit Anfang 20. Auffälliger PAP-Abstrich bei meiner Frauenärztin. Kurze Zeit später kam meine Gebärmutter raus. Ein paar Monate darauf stellte man dann fest, dass beide Eierstöcke auch betroffen waren. Also kamen die mit 24 raus.
Als ich 28 war, kam die Blase dazu. So bösartig, dass sie raus musste und ein künstlicher Ersatz reinkam.
Spätestens da war mir dann auch klar, dass der Krebs metastasiert hat und es nur eine Frage der Zeit ist, bis es weitergeht.
Vor 2 Jahren hab ich dann meine rechte Niere an den Krebs verloren. Chemo und Strahlentherapie habe ich sowohl bei der Blase als auch bei der Niere gehabt.
Sowohl Blase als auch Niere und den ganzen Mist mit der Chemo hat mein Lebensgefährte mit mir durchgestanden. Aber gut ging es ihm dabei nicht.
Nun bin ich wieder im Krankenhaus und habe die Diagnose Knochenmarkkrebs erhalten. Der behandelnde Arzt räumt mir noch 3-4 Jahre ein, wenn es gut läuft.
Hoffentlich wird es also bald ein Ende haben. Persönlich bin ich fein damit. Es ist ja nun nicht weiter überraschend bei meiner Vorgeschichte und ich habe meinen Frieden damit gemacht.
Meinem Lebensgefährten habe ich bisher nichts davon erzählt. Gott sei Dank ist er aktuell beruflich im Ausland, weshalb ich das bisher verheimlichen konnte.
Ich weiß aber, dass ich ihm das alles nicht nochmal antun kann. Vor allem, wenn ich weiß, dass ich daran sterben werde und irgendwann zwangsläufig in die Palliativmedizin übergehe. Ich möchte nicht, dass er meinen Tod miterleben muss. Daher stelle ich mir seit gestern immer wieder die Frage, wie ich mich von ihm trennen kann. Einen Grund werde ich ihm nennen müssen und wenn er erfährt, dass ich sterbe, dann lässt er mich nicht gehen.
Ich will einfach nicht, dass er daran kaputtgeht. Es reicht, wenn ich sterbe. Aber er soll ein wundervolles Leben genießen, ohne jeden Tag ins Krankenhaus zu seiner todkranken Freundin gehen zu müssen, die ihm nichts mehr geben kann.
Habt ihr euch solche Gedanken vielleicht auch schon einmal gemacht?
Danke und liebe Grüße,
Kathi