Hallo, heute fasse ich mir ein Herz und stelle mich hier vor.
Ich bin 58Jahre alt, verheiratet, keine Kinder. Im März diesen Jahres wurde ich an Brustkrebs operiert, brusterhaltend. Kurz danach nochmal, weil der Tumor nicht weit genug im Gesunden entfernt worden war. Am Anfang der Diagnose habe ich viel Unterstützung erfahren, von meinem Mann, von Freundinnen, von der Psychotherapeutin, von Ärzten. Das hat mir sehr gut getan. Jetzt suche ich den Austausch mit Betroffenen. Ich habe den Eindruck, dass meine Umgebung gerne wieder zur Tagesordnung übergehen will. Für mich ist das Thema Brustkrebs aber aktuell. Letzte Woche war ich bei der Selbsthilfegruppe. Das war gut. Das Thema Krebs wurde nicht ausgeklammert sondern war gleichberechtigt neben andern Themen.
Seit 10Tagen bin ich auf der Arbeit in der stufenweisen Wiedereingliederung. Seit der Diagnose war ich krankgeschrieben. Ich arbeite gerade nur 3 Stunden am Tag und übe dabei nicht nur tüchtig zu sein, sondern meine eigenen Belange im Blick zu behalten. -- na ja, ich übe.
Ich nehme täglich Aromatasehemmer in Tablettenform, die meinen Körper daran hindern Östrogen zu produzieren. Dadurch habe ich vermehrt Schweißausbrüche und morgens Gelenkschmerzen. Mein Körper erinnert mich jeden Tag an die Diagnose. Und jeden Tag erinnere ich mich daran, dass ich jetzt mehr auf mich höre und mich mehr nach mir richte. Und als ob mir die Diagnose die Erlaubnis dazu geben würde, gelingt es mir immer besser. -- ich übe.
Liebe Grüße Grid