Die dümmsten Sprüche zu Eurer Erkrankung

  • Huhu, ich hatte auch eine "lustige" Unterhaltung mit meiner Kollegin. Kurz vor meiner OP hatten wir ein gemeinsames Abendessen mit allen Kolleginnen geplant, dass ich wegen der Aufregung und Allem dann abgesagt habe. Meine Kollegin meinte dann zu mir, dass sie an meiner Stelle gekommen wäre. Ich fragte sie, ob sie schon mal in einer ähnlichen Situation war, um das beurteilen zu können.

    Sie sagte daraufhin: "ja, als meine Oma vor ein paar Jahren gestorben ist, habe ich auch Party gemacht und das hat mich gut abgelenkt."

    Ich sagte dann noch dass der Vergleich hinkt...und dann sind mir die Tränen runter gelaufen (mir war da einfach alles zuviel). Sie hat nur noch den Kopf geschüttelt. Seit dem ist zwischen uns absolute Eiszeit - ich hatte ihr noch eine Nachricht geschrieben, dass mich das ziemlich verletzt hat etc. aber sie hat nie darauf reagiert. Sie meidet mich, hab sogar das Gefühl sie belächelt das ganze.

    Sie sagte dann noch: "ach, ich kenne so viele die Brustkrebs hatten, für die das jetzt kein Thema mehr ist.

  • Liebe Ronya,

    die Dummheit so einiger Menschen ist faszinierend....

    Weiß manchmal nicht, wie die es mit nur drei Hirnzellen durch den Tag schaffen.

    Bei der würde ich kein Tauwetter mehr zulassen. Punkt.

    Und diskutieren würde ich auch nicht mehr. Eines hat mich diese Krankheit gelehrt, Freund und Feind zu unterscheiden. Letzteres wird von mir gnadenlos weggemüllt...... :saint:

  • Liebe Bina_63 Tränen sieht die bei mir natürlich nicht mehr! Es ist schon erstaunlich, dass sich auch das soziale Umfeld bei dieser Erkrankung wandelt. Ich hab einiges "wegmüllen" müssen - hoffe ich mache dadurch aber auch neue positive Bekanntschaften!

    Bei dieser einen Kollegin hat es mich aber am meisten getroffen, zum einen da sie selbst Sozialarbeiterin und Systemische Beraterin ist, zum anderen, da wir schon fast befreundet waren und ich sie oft wegen Kleinigkeiten getröstet habe. Sie ist sehr na am Wasser gebaut...

    Aber Einfühlungsvermögen lässt sich halt in keinem Studium oder Kurs erlernen....


    Grüßle


    Ronya

  • Da würde ich mal sagen, die hat den falsch Beruf gewählt...


    Am Anfang war ich sehr offensiv im Umgang mit meiner Erkrankung. Das habe ich wieder geändert. Ich schaue sehr genau, wem ich was sage.... Leider, leider können die wenigsten Menschen so damit umgehen, dass sie einen mit ihren Kommentaren nicht verletzen. Mir ist schon klar, dass das eigentlich nur ein Ausdruck für deren eigene Ängste ist. Flapsige Sprüche, der fette Schulterklopfer, das"ach, du schaffst das schon,,,," Aber man wird halt doch auch sehr empfindlich. Bei mir funktioniert in solchen Situationen die Bremse nicht, ich gehe dann ab wie ein Silvesterböller. Ganz klar auch nicht richtig, aber ich arbeite an meiner Gelassenheit... Schwieriges Thema.

    Einmal editiert, zuletzt von Saphira () aus folgendem Grund: Zitat entnommen.

  • Ich bin immer noch offensiv mit meiner Erkrankung. Anfangs dachte ich , es hilft dem Umfeld, mit mir in Kontakt zu bleiben. Ich hatte sogar nen email Newsletter Verteiler für die ersten Monate. Da kam ganz wenig Resonanz. Das hat mich total verletzt und unsicher/traurig gemacht. Auch das hab ich thematisiert und dass ich Unterstützung brauche. Hat auch nix geholfen.
    Der Kommentar: "gut, dass du dich meldest, dann muss ich nicht fragen", hat mich final ernüchtert.

    Ich weiß, dass es für alle "außen" schwierig ist. Wie soll man umgehen, was soll man sagen, die eigene Endlichkeit und die eigenen Ängste.
    Aber ist es meine Aufgabe, mich um die Ängste meines Umfeldes zu kümmern?
    Ich hab auch gehört, ich solle die "guten Wünsche" auch als das nehmen, was sie sind. Eben gute Wünsche.
    Es bleibt schwierig. Mir wäre mit "da sein" mehr geholfen. Aber dafür haben leider die allerwenigsten Zeit/Lust.

  • liebe Ronya  Tine


    Die Kollegin würde ich auch entsorgen, schon der Satz das die beim Tod ihrer Oma auf eine Party ist zeugt welch geistiges Kind diese Person ist. Ich hab selbst beim Tod meiner Katze die 17,5 Jahre bei uns lebte 14 Tage tief getrauert und konnte in der Zeit fast nicht arbeiten.


    Wenn wir ehrlich sind, waren wir als wir noch gesund waren auch nicht so achtsam wie wir es nun von unserem Umfeld verlangen.


    wie Tine habe ich im Vorfeld alle informiert. Witzig dabei ist das ich von einigen eine positive Resonanz bekommen habe die ich nicht erwartet hab.


    Aber ich habe auch mit einigen ähnliche Erfahrungen wie ihr gemacht, aber für mich war die Lösung einfach.


    Ich rede bewusst von Freunden und nicht von Bekannten oder lockere nachbarschaftskontakte.


    Meine Freunde die Angst hatten und Abstand suchten habe ich angerufen und gesagt das wenn ich wieder richtig fit bin ich mich freue wieder mal einen zusammen trinken zu gehen. Bei vielen war es übrigens die pure Angst das sie nicht wussten wie sie jetzt mit mir umgehen müssen. Seit dem kommt immer in unregelmäßigen Abständen die Rückfrage wie es mir geht, per WhatsApp und auch bei einigen die Frage ob ich Lust zum telefonieren hab.


    Meine sehr guten Freunde die immer wieder nachhakten und stellenweise bohrten habe ich eine Regel aufgestellt: Max. 10 Minuten Krankheit und dann bitte das normale Leben. Und es funktioniert. Meine Ausnahmen sind die Familie und die beste Freundin die auch mehr fragen darf oder ich mich auch mal ausheulen kann.


    Wieviele Personen braucht man zur Hilfe? Ich habe dafür 5 Auswechselspieler die einspringen können wenn mein Mann mal nicht kann, da muss nicht jeder Angst haben jeden Tag dran zu kommen. Und genauso hab ich das meinem „b-Team“ auch gesagt.

    Liebe Grüße

    Biggi

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    Das Wesentliche ist für manche Augen unsichtbar!

  • Liebe Ronya

    Uff ...deine Kollegin besitzt den Charme und die Empathie einer Betonsäule im Wind 💨

    Das sie Party macht wenn jemand in ihrem Umfeld verstirbt sagt schon alles über ihren mangelnden Charakter aus finde ich . Sie hat irgendwie den falschen Beruf

    Ich würde auch nicht mehr mit ihr reden , außer dienstlich solche Leute sind mir zu oberflächlich.


    Liebe Tine

    Ich finde es gut das du einen offensiven Umgang mit dem Krebs hast , denn es ist wie es ist . Du mußt ja damit lernen umzugehen und dann denke ich die anderen in deinem Umfeld haben das auch zu machen . Nein es ist nicht deine Aufgabe , ich denke du hast ja keine Wahl gehabt und du bist die Jennifer die alles aushalten und ertragen muss ...ich habe auch aussortiert , die Menschen die nicht für mich da waren sind aussortiert .

    Du brauchst Menschen in deinem Umfeld die dir Kraft geben , die , die dir die Kraft rauben brauchst du nicht :hug:

    Gute Wünsche find ich schön die würde ich annehmen wenn sie aufrichtig sind


    Ich drücke euch beide ganz fest :hug::hug:

    Knuddels :hug:

    Gabi

    🙏🏽 Herr schmeiß Nerven vom Himmel 🙏🏽

    😉 Lieber eine Glatze am Kopf und Nebenwirkungen als einen Zettel am großen Zeh 😉

    👍🏽 Wer in den Krieg zieht muß auch Kratzer einstecken können 👍🏽

  • Ich hatte nur eine komische Begegnung nach Bekanntgabe meiner Krankheit :


    " Na Du wolltest ja sowieso keine Kinder !


    Okay ;)


    Ich nahm es als Verunsicherung hin ,denn es ist schwierig für nicht Betroffene die richtigen Worte zu finden ;)


    War trotzdem auch erstmal baff über den Satz. :hot:

  • 😨😳😨😳 da bin ich jetzt erstmal sprachlos

    Knuddels :hug:

    Gabi

    🙏🏽 Herr schmeiß Nerven vom Himmel 🙏🏽

    😉 Lieber eine Glatze am Kopf und Nebenwirkungen als einen Zettel am großen Zeh 😉

    👍🏽 Wer in den Krieg zieht muß auch Kratzer einstecken können 👍🏽

  • @Susanna74 , das macht mich total sprachlos, aber doofe Sprüche gibt es immer wieder, leider.

    Wir haben in der Reha eine Art Rollenspiele gemacht für solche Situationen und prompt kam ich dann in die Situation, es anzuwenden.

    Wiedereingliederung vorbei, mache ja jetzt 3-Tage-Woche, indem ich meinen Resturlaub abbummle.

    Wurde bei uns in der Abteilung angekündigt, damit sich keiner wundert.

    Sagt doch eine Kollegin, die eh nicht mut Mitgefühl gesegnet ist:"So gut wie Du möchte ich das auch mal haben, 3-Tage-Woche und dann noch 5 Tage mehr Urlaub. Neid, Neid!"

    Da habe ich sie angelächelt und gesagt:"Kleiner Insdertipp, schaff Dir eine wirklich miese, fiese Sch ...krankheit an. Dann brauchst Du auch monatelang nicht zu arbeiten, quasi Langzeiturlaub und hast danach verkürzte Wochen."

    Uiihh, war der das peinlich, war auch gut so.

    Andere Kollegen fanden meine Reaktion super, mit den Worten:"Wow, so freundlich jemandem erklärt, welchen Mist er redet!"


    Schaffe ich nicht immer, aber es funktioniert und macht ein gutes Gefühl.

    Wir müssen uns für nichts rechtfertigen.

  • @Susanna74


    da bist du aber großzügig es mit Verunsicherung abzutun.


    Doofe Kuh 🐄 wäre passender gewesen. Man darf von erwachsenen Mensch eigentlich erwarten das diese ab und zu das mitgelieferte Gehirn benutzen.

    Liebe Grüße

    Biggi

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  • @Milli


    Noch besser 😂 Super Reaktion.

    In welchem Ort warst du zur Reha?

    Da muss ich hin, sowas haben die bei uns nicht gemacht

    Liebe Grüße

    Biggi

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  • BiggiL , war in Ratzeburg. Hatte aber auch gesagt, dass ich an einer psychologischen Frauengruppe teilnehmen möchte. Da bei uns in der Gruppe das Thema groß rauskam, sind wir es angegangen. 😄


    Ach so, das auch noch mal zu Dir @Susanna74 , unsere Psychoonkologin hat, nachdem einige auch immer gleich eine Entschuldigung für den anderen suchten, gesagt: "Hört auf, die anderen zu entschuldigen, bleibt bei euch, denn es verletzt euch. Tut das kund, aber entschuldigt nichts."

    Diese Worte haben mir sehr gut getan.

    Einmal editiert, zuletzt von Milli ()

  • @Milli

    Ist im Norden der Republik, oder?

    Liebe Grüße

    Biggi

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  • BiggiL , ja, liegt so ganz grob zwischen Hamburg und Lübeck.

    Ist wunderschön dort, war schon öfter in dem Ort. Bin rehamäßig da gelandet, weil ich keinen Bock hatte, weit zu fahren, ich Fauli. War aber eine gute Entscheidung, liegt schön an einem Wald und einem See.

  • @Milli

    Ich habe mich nur kurz mit dem Spruch befasst , und da kam mir diese Erklärung dafür in den Sinn.

    Ich weiß aber das sie es nicht böse gemeint hat. Ich kenne sie 😉

    Einfach dummer, unüberlegter Satz.

    Richtig dumm 🙄

    Ich bin kein Typ der da schlagfertig reagiert, ich gehe da einfach weiter.

    Vielleicht lerne ich noch diese Schlagfertigkeit.

  • Wir machen einen neuen Beitrag auf @Milli  @Susanna74


    „Schlagfertig in 3 Sekunden „ und da setzen wir dann solche Sprüche rein



    Aber schön das du es ihr wirklich nicht übel nimmst.


    @Milli

    Danke für die lagebeschreubung. Ich schau mal ob die arge da einen Standort hat. .

    Liebe Grüße

    Biggi

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