Psychologische Unterstützung / Psychoonkologie

  • Hallo,
    erstmal wünsche ich allen ein gutes neues Jahr und viel Kraft.
    Hab mal eine Frage zur psychoonkologische Therapie. Hab mich für die Therapie entschieden, da ich doch noch viel abzuarbeiten habe. Jetzt -nach zwei Gesprächen- hab ich einen Vertrag bekommen, den ich unterschreiben soll. Hier steht allerdings drin, dass ich aus welchem Grund auch immer, einen Termin absage (48 Stunden) die Honorarkosten selbst tragen muss. Ich weiß doch aber nicht schon 2 Tage vorher, ob ich krank werde.
    wie sind eure Erfahrungen?
    L. G. Bako

  • Hallo Bako,


    also ich war bei einer Psychoonkologien, die einmal in der Woche in der Klinik Termine vergeben hat, in der ich die Chemo hatte.
    Die Dame war von der Krebsgesellschaft, ich musste dort aber nie was unterschreiben.
    Ich kenne das nur von der Physiotherapeuten, dass man 24 Stunden vorher absagen muss.
    Bist du nicht über deine Klinik an sie verwiesen worden?


    Ganz liebe Grüße


    feenhund

  • Hallo liebe Bako :P


    im BZ gibt es Onkopsychologen/in und dort können wir die ersten Termine wahrnehmen wie auch bei den Krebsberatungsstellen!
    Die Vorgehensweise kenne ich so nicht unbedingt! Vielleicht legst du den Vertrag erstmal deiner KK vor, oder dem Sozialdienst deiner Klinik…
    Leider kann ich dir im Moment nicht viel weiterhelfen, werde aber mal bei uns im Haus und in der Krebsberatungsstelle fragen,
    wie das sonst so gehandhabt wird!


    Grüßle :) ika :)

    Lachen ist die beste Medizin,

    also verschenke jeden Tag ein Lächeln,
    es tut nicht we
    h
    :thumbup:

  • Hallo Bako,


    lt. Meinem 'Vertrag' muss ich 50 Eur zahlen, wenn ich nicht mindestens 12 Stunden vorher absage.
    Wenn ich aber z.B. um 11 Uhr einen Termin habe und muss nach dem Aufstehen feststellen, dass ich krank bin,kann ich auch noch absagen. Bei meinem Therapeuten ist das zum Glück kein Problem. Allerdings bin ich dort auch schon sehr lange wg. Depressionen in Behandlung, was heisst, er kennt mich auch recht gut und weiss, dass ich nicht einfach so sage, dass ich krank bin, nur weil ich keine Lust habe.
    Von anderen weiss ich, dass sie bei Absage wg. Krankheit eine Krankmeldung vorlegen müssen. Vielleicht kannst du fragen, ob das eine Option wäre. Man weiss ja wirklich nicht schon zwei Tage vorher ob man dann z.b. einen Magen-Darm-Virus erwischt hat.


    Liebe Grüße von
    Snoopy

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten. Ruf morgen mal die KK an. Leider hat die Psychoonkologin in unserer Klinik keine Kassenzuladdung, so dass ich als ambulanter Patient da nicht hin kann. Werde mich aber bei der Krebsgesellxchaft erkundigen.


    Wünsche allen einen schönen Abend


    Bako

  • Guten Morgen euch allen!

    Leider bin ich schon eine Weile wach und natürlich kreisen meine Gedanken um das Thema Krebs.

    Ich schlafe damit ein, wache damit auf und im schlimmsten Fall, träume ich auch davon. 😔

    Okay, ich lebe damit auch erst seit gut 4 Wochen, da kann man nicht erwarten, dass ich in den Alltag zurückgefunden habe.

    Meine Frage, habt ihr euch psychologische Hilfe gesucht?

    Ich hatte während des staging im KH schon Kontakt zu einer Onko-Psychologin, die mir auch sagte, ich könnte mich jederzeit melden.

    Ich würde so gerne wieder andere Dinge in meinen Kopf lassen, auch wenn es schwer fällt und ich durch Schlappheit von der ersten Chemo nicht gross durch die Gegend fahren kann.

    Was habt ihr gemacht, um in den Alltag zurück zu finden?


    Liebe Grüße

  • Ruf sie an und mach einen Termin. Es tut gut mit jemanden zu reden, den man nicht "belastet". Angehörige will man ja gern etwas schonen.

    Wenn das auch nicht hilft, frag nach einem beruhigungsmittel. Ich halte grundsätzlich nicht viel davon sich zu "benebeln", aber ganz am anfang hab ich das auch ein paar tage genommen um wenigstens machts mal ein paar Stunden zur ruhe zu kommen. Aber nicht einfach was nehmen, auch nix pflanzliches. Sondern mit Doc abstimmen.

    Es wird besser wenn deine Therapie läuft!

  • Guten Morgen liebe Cookie!

    Erstmal drück ich dich ganz herzlich. :hug:

    Ich lebe schon seit mitte Oktober mit der Diagnose und hab bisher die staging und die OP hinter mir.

    Heute muss ich nochmal ins CT wegen eventuell befallener Halslymphknoten. Erst dann wird über mein weiteren weg entschieden.

    Zurück in den Alltag findet man nur schwer oder gar nicht. Nicht solange die Therapie läuft. Es wird leichter. Ein großer Schritt ist der Beginn egal ob chemo oder OP man tut etwas der Kampf hat begonnen. Die Krankheit anzunehmen und zu akzeptieren das man damit leben muss, auch mit der Tatsache das man vielleicht keine Hundert Jahre damit wird, hat mir geholfen.

    Von einem nicht betroffenen unterscheidet mich lediglich das wissen das ich nicht ewig leben werde. Aber niemand weiß was das Schicksal uns bringt!

    Es gibt kein Standart Rezept für, zurück in den Alltag.

    Versuch dich nicht komplett einnehmen zu lassen. Tu dinge die du immer gemacht hast, rede darüber wenn dir danach ist, schweig wenn dir danach ist.

    Versuch zu akzeptieren das dies nun dein Alltag ist, zumindest für eine weile.

    Tut mir leid das ich dir vielleicht nicht viel helfen kann.

    Du wirst es schaffen, hab nur geduld und starke Schultern.

    LG :*

  • Liebe Cookie2201!

    Wenn dir das gut tut, dann solltest du unbedingt zum Psychologen gehen.

    Rede mit ihr, sage ihr alles was dich belastet. Sprich es dir von der Seele. Jemand unabhängiges ist oft besser als Bekannte damit zu konfrontieren. Die sind nur allzu oft mit der Situation überfordert. Genauso wie du jetzt.

    Es ist sehr schwer damit zu Recht zu kommen, aber denke dran, du bist nicht allein. Auch hier kannst du deinen ganzen "Frust" abladen. Du wirst immer ein offenes "Ohr" finden. Auch das hilft.

    Da es in unserer Stadt leider keine Onko Psychologin gibt, gehe ich zu einer ganz "normalen". Auch sie hört mir zu.

    Es wird eine Weile dauern bis du wieder in den "normalen" Alltag zurück finden wirst.

    Der K. ist eine schlimme große Krankheit und wie alle großen Sachen braucht auch das viel Zeit und Geduld. Auch wenn man die nicht immer hat, aber man muss es lernen.

    Vielleicht kannst du ja auch Meditation betreiben, wenn dir so was gut tut.

    Lache, weine, schreie, schweige, rede ,aber tue nur das was für dich gut ist. Lass dir von niemanden reinreden.

    Es gibt nämlich da draußen soviel Leute, die unbedingt meinen es besser zu wissen, obwohl sie noch nie damit zu tun hatten.

    Hör auf dein Bauchgefühl, auch wenn die Stimmen in deinem Kopf im Moment sicher lauter sind.

    Wegen deiner Schlafprobleme berate dich unbedingt mit deinem Arzt, kein Mittel nehmen von dem der Arzt nichts weiß, nicht einmal etwas pflanzliches.

    Ich wünsche dir das du deine "Ruhe" irgendwann wieder findest.

    Karo;)



    Mache einfach alles was dir gut tut.

  • Hallo Cookie, mit 4 Wochen bist du wirklich noch in der Anfangszeit, es dauert einfach wirklich bis man damit einigermaßen klar kommt. Es gibt leider auch nicht DAS Rezept/Trick mit dem man alles aus dem Kopf bekommt. Ich habe recht schnell den Krebs als solchen akzeptiert bzw mich nie groß nach dem warum oder warum ich gefragt. Ist eben so- wie Lotto rückwärts: Hauptgewinn in die falsche Richtung. Diese pragmatische Sicht hat mir sehr geholfen. Ansonsten habe ich soweit möglich versucht alles zu machen, was ich sonst auch mache bzw was mir Spaß macht. Habe schon körperlich Einschränkungen seit der Behandlung, aber auch da komme ich mit ignorieren gut weiter. Immer nach dem Motto "geht nicht, gibt's nicht". Anfangs hatte ich teils echt üble Panikattacken und echt auch Probleme mal an was anderes zu denken, wenn ich zur Ruhe kam. Wollte aber nichts "hartes" einnehmen, mir wurde ein pflanzliches Mittel empfohlen, Prof hat es abgesegnet, mit Passionsblüte. Das macht nur ruhig, aber nicht müde. Hat erstaunlich gut geholfen. Bei mir ist nun schon über 1 Jahr vergangen, verarbeitet habe ich es nicht. Wird wohl immer ein Teil von mir bleiben, die Angst geht nie ganz weg. Ich habe mir auf Empfehlung meiner Ärzte sehr früh eine Psychoonkologin gesucht und nach der Reha mit der Therapie begonnen. Habe gerade die Verlängerung von der Kasse bekommen und gehe da weiter hin. Probier es doch einfach aus, da merkst du dann schon, ob das was für dich ist. Gerade am Anfang konnte sie mir gute Tipps geben, wie ich runter komme und zB eine Panikattacke gar nicht erst hochkommen lasse. Ich wünsche dir alles liebe und eine erfolgreiche Behandlung!

    Alles, was kommen wird, ist noch unklar. Lebe den Augenblick.

  • Danke, Ilisweetie, ich habe heute mit einer Onko-Psychologin telefoniert, ich kann jederzeit anrufen und auch vorbei kommen.

    Das fühlt sich schon mal gut an.

    Panikattacken kenne ich leider auch, obwohl es zum Glück schon deutlich weniger geworden ist.

    Wie hieß das pflanzliche Medikament, das dir half?


    Liebe Grüße,

    Cookie



    Karo58, Kaffeemaus und Heideblüte, auch euch lieben Dank für eure Worte! 😘

    Es tut gut zu wissen, dass man wenigstens nicht allein ist.

    Liebe Grüße!

    Einmal editiert, zuletzt von Saphira () aus folgendem Grund: Beiträge zusammengeführt.

  • Liebe Cookie2201,

    möchte dich auch noch gerne hier im Forum begrüßen.


    Gut, dass du den Kontakt erneut aufgenommen hast, denn ich kann dich, wie meine Vorrednerinnen, auch nur zu einer Therapie raten.

    Es wird "das gesamte Paket" beleuchtet und du kannst dich komplett öffnen. ....:thumbup:

    Viele Grüße Brain


    Ich liebe das Leben

  • Liebe Coockie2201,

    ich möchte dich auch hier im Forum begrüßen!

    Ich bin auch eher noch Neuling in diesem Forum. Es tut, wie du schon schreibst, gut zu spüren, dass man nicht alleine ist.


    Du bist am Anfang der Erkrankung und das muss erstmal verarbeitet werden. Ich kann dich so gut verstehen und deine Worte hätten auch von mir sein können.


    Dir steht eine anstrengende Zeit bevor aber du wirst diese überstehen! Zeig dem miesen Krebs den Rücken und versuche deine Energie nicht an die dunklen Gedanken zu geben.

    Such dir auf jeden Fall psychologische Hilfe!

    Das tut wahnsinnig gut und man kann alle Ängste und Sorgen raus lassen.

    Ich habe das viel zu spät in Anspruch genommen. Nun bin ich aber sehr froh es zu tun.


    Damit deine Gedanken nicht die ganze Zeit um die Krankheit kreisen, kannst du versuchen dich abzulenken.

    Gut ist, wenn es anfängt, sich zu sagen:

    „ Stopp „! Die Gedanken waren jetzt da und nun dürfen sie wieder gehen.

    Versuche dir bewusst Zeit für die Gedanken zu nehmen und dann bewusst abzuschalten.

    Das funktioniert!

    Ganz weg kann man die blöden Gedanken eh nicht bekommen und somit gib ihnen Platz.

    Bewegung an der frischen Luft hilft auch wirklich.

    Vielleicht fängst du auch an zu schreiben? Manchmal hilft es, wenn man all seine Gedanken aufschreibt.


    Wenn du fragen hast, jemand zum schreiben brauchst oder einfach nur ein

    „ Ohr „möchtest , melde dich gerne auch per PN.


    Ich sende dir ganz viel Kraft!

    Ganz liebe Grüße

  • Hallo Cookie,


    ich habe mal was aus dem Internet kopiert, was bei wunderbar funktioniert.


    Eine Formel zum Einschlafen

    Vielleicht magst du das mal ausprobieren.

    Für die nächsten Monate wünsche ich dir wenig Nebenwirkungen und das es dir genauso gut geht wie mir.


    Liebe Grüße von Rocky <3

    Einmal editiert, zuletzt von Alice () aus folgendem Grund: Tut mir leid, ist aber Werbung

  • Rocky, das werde ich auf jeden Fall probieren, danke!!!!!

    Brain, danke für dein liebes Willkommen.

    Riza Roza, es klingt super, wie du damit umgehst, ich komme bestimmt gerne auf dein Angebot zurück.

  • Die kaffeemaus hatte gerade einen 20 minütigen Heulkrampf.

    Warum? Keine Ahnung! Einfach so...von einer Sekunde auf die andere.

    Jetzt gehts wieder Kaffee und Frust Zigarette, ja ab und an qualm ich immer noch schäme mich auch sehr deswegen.

    Unterm Strich hat das Heulen, der Kaffee und die blöde Zigarette gut getan.

    Auf an den Herd;):P

  • Hallo Kaffeemaus ,

    wenn es dir gut getan hat, dann mußte es sein.

    Mit dem Rauchen aufhören ist nicht so einfach, gerade jetzt. Ich als alter Chocoholic wollte mit dem Süßkram aufhören, schaffe ich auch nicht || in dieser Zeit, wo wir eh schon soviel Gift intus haben wie ein Castorbehälter, kommt es auf ein Zigarettchen :saint:und Schokolätchen 8| auch nicht mehr an. Und heulen tut manchmal gut.


    Wünsche dir ganz viel Kraft und Gelassenheit!

    Gruß Rocky<3

  • Kaffeemaus

    Ich habe festgestellt, dass ich heulen sehr befreiend finde und mich freue, wenn bei Anspannung Tränen kommen.

    Viel schlimmer finde ich den Knoten im Magen, der sich nicht auflöst und Angst macht. Dann heule ich lieber eine ordentliche Runde. 👍😊

    Liebe Grüße

    Cookie

  • Liebe Cookie,


    ich habe nach der Diagnose ca. 2 Wochen gebraucht bis ich überhaupt wieder irgendeinen klaren Gedanken fassen konnte. Und die Angst, das "alte Leben" zu verlieren, war dabei riesig groß. Nach 7 Wochen, mit Beginn der Chemo, hat es mich dann psychisch komplett ausgehebelt. Mein Kampf, um mein altes Leben hatte mir soooo viel Kraft genommen. Da hab ich bei der Psychologischen Krebsberatung der Uniklinik angerufen und zu meinem großen Glück eine Woche später einen Termin bekommen.

    Aus meiner heutigen Sicht (knapp 7 Monate nach Diagnose) kann ich nur sagen: Geh und sprich mit einem Psychologen darüber. Und , wie ich finde, am besten mit einem Psychoonkologen.

    Ich hatte vor meiner Diagnose schon Berührung mit Psychologen. Jetzt gehts aber ganz speziell um das Thema Krebs und Psyche. Ein Psychoonkologe hat da halt die meiste Erfahrung (meine langjährige "normale" Psychologin hatte mir dazu geraten).

    Ja, es ist das Sprechen, einen haben der Dir zuhört, aber auch einen haben der sich mit vielen Symptomen, Gefühlen, Gedanken, Ängsten etc. die da kommen können, auskennt. Das tut schon gut. Und es gab immer wieder solche "Aha-Erlebnisse", die mir geholfen haben, das "neue Leben" in das "alte Leben" ein zu passen. Das geht.


    Ich wünsche Dir auf Deinem Weg, ganz, ganz viel Glück und bin in Gedanken bei Dir.


    Eine dicke Umärmelung


    Sandyblond

  • Liebe Cookie, vieles, was du geschrieben hast und was hier dazu geschrieben wurde hat, glaube ich, fast jede von uns so oder ähnlich erfahren müssen, und die meisten bewältigen es letztendlich gut. Das ist zumindest mein Eindruck. Vielelicht tröstet dich das ja ein wenig. Was du auch oft lesen wirst ist das Wort "Geduld" ....


    Nach meinen div. Diagnosen hatte ich viele Wochen lang immer wieder die Endlosschleife "ich will mein altes Leben zurück". Selbst jetzt noch, 7 Monate nach dem ersten Schock, kommen mir die Tränen bei diese Satz. Zwischenzeitlich weiß ich aber, dass ich das alte Leben gar nicht mehr zurück haben will. Noch im Krankenhaus (1. OP war der Darmkrebs) kam eine Psychoonkologin zu mir, weil ich so verzweifelt war, körperlich so fertig. Ich hatte nur im Kopf, schnell "wieder hergestellt" sein zu wollen. Sie machte mir jedoch klar, dass es mindestens 1 Jahr dauern wird - die Therapie für die beiden Mammakarzinome stand ja auch noch bevor. Beim ersten Gespräch in der Klinik zum Brustkrebs sagte mir der leitende Oberarzt, ich sei jetzt in einem Schockzustand, der noch lange anhalten wird. Wiederholt hat es der plastische Chirurg, mit dem ich erst vor 4 Wochen ein Gespräch hatte. Rückwirkend muss ich sagen - ja, die psychischen wie physischen Reaktionen umfassen einfach ALLES und TOTAL. Unsere Krankheit ist im allerweitesten Sinne allumfassend. Und die durch den Schock ausgelösten chemischen Prozesse in unserem Körper lassen sich auch nicht einfach so abstellen.


    Du fragst, wie man zum Alltag zurückkehren kann. Vielleicht gibt es einen Alltag im jetzigen Ausnahmezustand, einen davor und einen danach. Mein aktueller Alltag befasst sich in erster Linie mit allem, was mir hilft, gesund zu werden, wirklich achtsam mit mir umzugehen, zu schauen, was mein eigener Beitrag ist, was mich aktiv handeln lässt - ich will mich nicht nur als Empfänger von Medikamenten erleben, sondern mitgestalten. Vor allem tue ich sehr viel dafür, bei Kräften zu bleiben bzw. sie immer wieder zu mobilisieren. Mir halfen auch die Frauen der Selbsthilfegruppe vor Ort. Schon sehr früh hatte ich ein persönliches Gespräch, in dem ich mit einer Gedankenreise auf die erste Chemo vorbereitet wurde. Das war sehr hilfreich, denn ich konnte ein wenig von meiner Angst dort lassen. Dann das Forum hier - einfach toll!! Nicht zuletzt die Rolle von Familie und Freunden rundum, auch die Arbeitskollegen. Da ich sehr offensiv mit meiner Erkrankung umgehe, fiel es den anderen gar nicht schwer, sich auf die Situation einzulassen. Und so bekam und bekomme ich immer wieder von vielen verschiedenen Seiten Mut zugesprochen. Dieses echte Mitfühlen, das ich spüre, tut mir sehr gut. Mit meinem Schmerz, der Trauer, dem Abschied von meinem alten Ich muss ich letztlich allein klarkommen, Schritt für Schritt erfinde ich mich neu.


    Diagnosemethoden, Therapien, komplementäre Begleitung, Netzwerke, Hilfsangebote .... alles rund um den Brustkrebs - es hat mich sehr überrascht und beeindruckt, was es alles gibt. Oft hochprofessionell und unglaublich engagiert gerade auch von vielen Ehrenamtlichen. Die Herausforderung besteht vielleicht gerade darin, in all dem seinen eigenen Weg zu finde, herauszufinden wo man sich sicher fühlt und angenommen. Viele Frauen, die diesen Weg gegangen sind, berichten, dass die Erfahrungen aus dieser schlimmen Zeit ihr Leben bereichert haben. Ich habe nur eines vor Augen: ich will gesund werden und dafür werde ich alles tun, was in meiner Kraft liegt - und da liegt zu meiner Überraschung unglaublich viel. Bestimmt wirst du sie auch mehr und mehr in dir entdecken. Verdrängen geht bei mir nicht, es ist ok, mit all den Gedanken schlafen zu gehen, aufzuwachen, durch den Tag zu gehen. Vielleicht hilft es ein wenig, es anzunehmen, zu akzeptieren. Hab Geduld mit dir und hol dir alles, was dir guttut.

    :hug::hug:

    Linde