Wechselwirkung von Medikamenten bei Krebs und Depression

  • Hallo Baybsie,


    heute morgen hat sich mein Arzt richtig viel Zeit für mich genommen. Auch er spürt das in Coronazeiten die Patienten Arztbesuche vermeiden. Wir haben uns lange unterhalten und er hat mal wieder (wie meistens) Recht. Ich bin viel zu ungeduldig mit mir, die OPs sind gerade erst gut drei Monate her. Das da mein Kopf (und auch mein Herz) viel zu schnell Karussell fährt ist doch ganz normal. Zumal jetzt auch viele Dinge nicht möglich sind, die für mich wichtig und heilsam wären.


    Also heißt es dranbleiben und nicht aufgeben, obwohl es anstrengend ist.

    Heute Mittag war ich am Laacher See und habe dort meine Walkingrunde gedreht. Hätte ich danach noch einen lecker Cappuccino in meinem Lieblingscafé trinken können, wäre es perfekt gewesen...;)


    Und man darf auch weinen, wenn es einem danach ist, denn alle Gefühle haben ihre Daseinsberechtigung...

    Es wird höchste Zeit mich wieder in "Achtsamkeit" zu üben!

    Liebe Grüße zurück...

  • wie schön, dass dir das Gespräch geholfen hat. Das kann ich sooo gut nachvollziehen. Ich driftete ja auch ab und hatte schon Angst, ich habe eine Depression und postraumatische Belastungsstörung, aber ich wusste auch: verda..iinochmal, ich brauche ein ARZTgespräch und das hat ja bisher nie geklappt (aus vielen Gründen) und heute war ich dann bei meinem alten Gyn, den ich seit über 25 Jahren kenn und DER hat mir nun echt geholfen. Klare Meinung, klares Gespräch, viel Unterstützung, ich fühle mich ernstgenommen, er hat erzählt, er ist konsequent (also SO wie ich ihn schon die ganzen Jahre kannte, aber der Weg war immer so weit mit über 40 km - mir fehlt da ein halber Arbeitstag bei der Fahrerei) und nun werde ich sogar das Tamoxifen nehmen, weil ER mir das gesagt hat und ich IHM vertraue. Weil er sich Zeit genommen hat, weil er Ahnung hat, weil er mich kennt, weil er meine Vorgeschichte kennt und weil er MICH überzeugen konnte, was andere ja nichtmal versucht haben, sondern sich haben einlullen lassen vor mir.


    Komm IT IS Back 2007 wir packen das nun an. Mit den richtigen Leuten im Hintergrund klappt das!

  • Hallo lissie,

    ich wollte mal nachfragen, wie du mit deinem neuen Antidepressiva klar kommst? Ich weiß, es dauert circa 4 bis 6 Wochen bis die volle Wirkung eintritt, bin aber jetzt schon total neugierig.


    Heute morgen war ich auf meiner Arbeitsstelle um zu schauen, wie und wo ich meine Wiedereingliederung ab dem 02.06. beginnen kann. Dort habe ich erfahren, das der Träger mich als Risikopatientin einstuft und ich soll "Home Office" machen. Das heißt, ich bekomme den ganzen handschriftlichen Kram und soll das mit einem Kita-Laptop "ins Reine" schreiben (quasi die "Tippse" spielen). Na Klasse, genau das was ich NICHT wollte.

    Jetzt hab ich einen Telefonischen Termin mit der Senologin um sie zu bitten, mir ein Attest auszustellen, das ich NICHT zur Risikogruppe "Krebserkrankte" gehöre.

    Die Kita-Leitung ist zwar trotzdem der Meinung mich zu diesem "Bürojob" verpflichten zu können im Zweifelsfall in der Kita, aber genau das will ich auf keinen Fall!!!!

    "Und täglich grüßt das Murmeltier..."

  • Hallöchen.Leider ist das voll nach hinten los gegangen mit dem neuen Antidepressiva.Ich hatte ganz schlimme Nebenwirkungen noch in derselben Nacht,wir haben dann früh um 5Uhr sogar bei dem Bereitschaftsdienst angerufen.Der sagte ,ich hätte darauf total allergisch reagiert.Sowas kann in seltenen Fällen passieren.Sofort aufhören und am Tag meinen Hausarzt oder Psychologin anrufen.Das war ein Mist.Jetzt nehme ich die alten erstmal wieder,was mir aber Garnichts bringt.Morgen fahre ich eine Klinik,zu einen Gespräch.Es soll wo einen Blutest geben,wo bestimmt wird ,welches Medikament zu einen passt,also Antidepressiva.Muss man aber selbst bezahlen.Das wäre mir egal .lg Lissy 💕

  • Das tut mir sehr leid für dich. Als ob der Druck der Erkrankung nicht reicht.

    Aber ich würde den Test auch machen und selbst bezahlen, um bloß nicht nochmal solche Nebenwirkungen erleben zu müssen.


    Ich nehme mein Medi mittlerweile schon 11 Jahre und komme ganz gut damit klar. Zwischendurch hab ich's mal mit Mirta..pin probiert aber ausser Gewichtszunahme habe ich keine Wirkung gespürt. Also wieder zurück zum Altbewährten.


    Ich drücke dir ganz fest die Daumen, das du durch den Test ein Antidepressivum ohne Nebenwirkungen findest und es dir auch hilft.

  • Huhu ,kannst du mir bitte mal per PN schreiben,was du für Antidepressiva nimmst.Ich würde mich sehr freuen.Denn wie erwähnt,ich weiß ja garnicht genau,ob das mit dem Test geht oder so.Ich klammere mich hier schon an jeden Strohhalm.lg Lissy 💕

  • Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß die Einstellung auf ein neues Antidepressivum langwierig ist. Ich habe das immer stationär gemacht, allerdings hatte ich da noch keine Krebserkrankung. Ich habe schon viele gehabt, aktuell nehme ich Sertralin. Es hilft und macht nicht dick. Es wirkt nach einer Woche und wird bei mittelschweren bis schweren gegeben. Ich habe es jetzt schon seit fünf Jahren, und mir tut es gut.

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.

  • Hallo, ich möchte mich hier auch mal melden, da es mir momentan psychisch so schlecht geht, wie lange nicht mehr. Ich bin eigentlich mehr der Stille Mitleser und bewundere alle Frauen, die hier trotz großer eigener Probleme anderen so viel Mut machen. Ich hab die Krebstherapie, Mastektomie und Bestrahlung schon 7 Monate hinter mir und das psychisch gut verkraftet. Depressionen habe ich schon ewig, fast alle Antidepressiva durch. Ich nehme zwei Antidepressiva täglich und bei Bedarf ein Benzo und Schlaftabletten. Mit der Antihormontherapie geht's mir nun wieder richtig schlecht. Eigentlich habe ich fast alle gängigen Antidepressiva durch. Psychotherapie hab ich seit 2018 durchgängig. Ich überlege, in die Klinik zu gehen. Mein Tumor war fast 8 cm groß, G2, Östrogen Rezeptor 100%, KI 67 8%, HER2 neu negativ. 14 krebsfreie Lymphknoten. Ich hab das Gefühl, die Antihormontherapie trägt eher zu meinem Ende bei als der Krebs. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Schlafen ohne Pillen geht gar nicht mehr. Innere Unruhe, Angst, Anspannung fressen mich auf. Vorher kam ich durch die Medis ganz gut klar. Was kann ich nur tun? Allen hier noch Schöne Pfingsten!

  • Oda61 Hallo, was nimmst du denn für einen Aromatasehemmer? Ich hatte unter Tamoxifen extreme Depressionen, die anderen vertrage ich gut. Hast du denn schon mal mit einem Arzt über dein Problematik gesprochen, dass es die nicht gut geht. Ich finde, man muss nichts aushalten, es gibt bestimmt eine Lösung

    Gruß Baybsie

  • Hallo, liebe Oda61 ,


    wie sieht es mit Vitamin D aus? Der Spiegel kann durch eine Blutuntersuchung für ca. 30 € bestimmt werden. Sprich doch Deinen Hausarzt mal darauf an.


    Gute Besserung und ein herzlicher Drücker :hug:


    Lilyrose

  • Liebe Oda61, es tut mir leid, daß du dich so quälst, daß brauchst du nicht noch zusätzlich. Von Aromatasehemmern habe ich keine Ahnung, da ich eine andere Krebsart habe. Doch ich sehe es wie die Liebe Baybsie, nämlich daß du noch nicht die passende Medikation gefunden hast. So, wie es dir geht, ist das kein Zustand. Ich wünsche dir Kraft!

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.

  • Vielen Dank an euch alle, dass ihr mir trotz Pfingsten geantwortet habt. Ich nehme Anastrozol. Gegen die Depris Milnaneurax, Trazodon, Bromazepam, Zolpidem.

    Mehr geht ja nicht mehr. Vitamin D, K2, Calcium wegen der Osteoporosegefahr auch. Zusätzlich Selen, Folsäure, Magnesium, B- Komplex, Ingwer Kapseln, Blutdrucksenker, Betablocker. Ich bin ein wandelnder Pillen Schrank. Ich mach jeden Tag Übungen, weil es vor allem unter der Achsel nach der Mastektomie immer noch weh tut. Auch tut die Prothese auf der Narbe weh. Hab mir eine Akupressurmatte gekauft, weil die für vieles gut sein soll. Mehr fällt mir wirklich nicht mehr ein, was ich tun könnte. Anastrozol absetzen wäre in meinem Fall sicher nicht angezeigt. 5 Jahre machen mir dennoch echt Angst.

    Euch liebe Grüße und einen schönen Pfingstmontag

  • Liebe Oda61, das ist wirklich ein ordentlicher Cocktail! Vielleicht sollten sich der Onkologe und der Psychiater mal kurzschließen, um über deinen Fall zu beraten... Ich nehme wegen meiner bipolaren Störung Sertralin (Antidepressivum) und Ergenyl chrono (Phasenprophylaxe), das ist alles. Damit bin ich gut eingestellt. Heutzutage pumpt man die Patienten nicht mehrlich mit AD so voll. Die Chemo lief gut bei mir. Allerdings guckte der Onkologe vor der Chemo genau auf meine sonstigen Medikamente. Ich hoffe, für dich wird ein Weg gefunden, und du wirst dabei ordentlich unterstützt!:thumbup::thumbup:

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.

  • Danke Bonny und Frieda,

    Sertralin habe ich nur einmal versucht, hatte eine schlimme allergische Reaktion darauf. Ich bin ständig in ärztlicher Behandlung. Die Medikamente wirken immer einige Jahre gut, irgendwann dann nicht mehr. Ich muss dranbleiben.

  • Ich habe auf Elontril mal allergisch reagiert, zum Glück war ich in der Klinik. Seit vier Jahren nehme ich Sertralin und komme gut damit zurecht. Ich wünsche dir, daß ein passendes AD gefunden wird, liebe Oda61!

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.

  • Liebe Oda61,

    das mit der Psyche kann ich zu gut nachvollziehen. Ich weiß, dass das bei mir damals die Kombi Zoladex und TAM war. Gegen das Antidepressivum habe ich mich geweigert, weil ich nach der ganzen Krebsbehandlung nicht noch weitere Medikamente nehmen wollte. Hab dann nach 2 Jahre!! mit psychischen auf und abs endlich eine für mich passende Psychologische Betreuung gefunden. Begleitend dazu habe ich bei meinem Hausarzt eine Akupunktur angefangen. Das hat mir sehr gut weiter geholfen.

    Ich wünsche Dir alles Gute. Fühl Dich gedrückt :hug:

    Mäusel

    Denke nicht so oft an das, was dir fehlt,
    sondern an das, was du hast!

  • Liebe@Mäusel,

    danke für deinen lieben Zuspruch. Es ist schön, dass es dir heute wieder besser geht. Ich bin mit meinen Medikamenten erst gut klar gekommen, bis das Anastrozol dazu kam. Das macht mir auch weiter schwer zu schaffen. Ich hatte viele unschöne Ereignisse in meinem Leben und eine familiäre Veranlagung was Depris betrifft. Meine Mutti war schwer betroffen und hat sich letztlich das Leben genommen. Ich muss da irgendwie durch. Zoladex muss ich mal googeln. Das kenne ich gar nicht. Momentan gehe ich öfter zu meiner Therapeutin und hoffe, wieder zur Ruhe zu kommen. Krebs, Mastektomie und Antihormontherapie steckt man eben doch nicht so weg.

    Ganz liebe Grüße und auch von mir ein Drückerchen. :hug:

  • nein, das steckt man nicht mal eben so weg


    das ist so viel mehr als nur mal eben krank sein

  • Hallo,


    ich habe unter der Lupenfunktion nichts zu diesem Thema gefunden, deshalb muss ich jetzt die Frage stellen...

    Ich bin eigentlich für einen Schwaben ein sehr emotionaler Mensch. Mir geht es gut, wenn es den Lieben gut geht. Vor 8 Jahren, als es absehbar war, dass unser Vater stirbt, hat mir der Psychologe zuerst Opipram, dann in der Akutphase, Mirtazapin verschrieben.

    Dann bekam ich 1 Tag nach seinem Tod die Diagnose. Vor der OP hatte ich dann das Antidepressiva ausgeschlichen.

    Nach 8 Jahren Tamoxifen bzw. jetzt Aromatasehemmer, habe ich eine Depression als Nebenwirkung entwickelt. Besuche bei einer Psychologin haben sehr geholfen. Auf mein Bitten hin, hat sie mir Opipram verschrieben. Ich nehme 3 Tabletten (Höchstdosis 6) über 24h verteilt. Jetzt geht es unserer Mutter schlechter und ich kann mit 51 nicht damit umgehen. Sie ist 94 und eigentlich müsste mir klar sein, dass es natürlich ist, mal länger auf Reisen zu gehen. Ich mache mir hier Sorgen auf Vorrat, was mich furchtbar ärgert, weil ich nicht über diesen Schatten springen kann und ruhig meinen Weg gehen kann. Zumal ich ja Familie mit 2 Kindern habe). Die will ich mit diesem Kram nicht belasten. Meine Schwester sieht das realistisch und ist dementsprechend viel entspannter....

    Ich sehe das Glas immer halb leer und leider nicht halb voll.

    Lange Rede kurzer Sinn:

    Habt ihr Erfahrungsberichte von Antidepressiva?

    Mit Opipram komme ich gut zurecht. Mirtazapin hatte ich ja früher schon einmal, scheiterte aber vor 2 Jahren beim Einschleichen. Mit der halben Dosis war ich am Tag danach komplett erschlagen. Vollkommen neben der Spur. Ich hatte sie vor dem zu Bett gehen genommen.


    Vielen Dank für's Lesen.


    Grüße Martina

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