Nachdenklicher - Meine Großmutter

  • Schönen Guten Tag miteinander, ich bin wohl keine Dame wie man an meinem Foto und meinem Namen erkennt, allerdings geht es in diesem Beitrag um eine Dame die mir sehr am Herzen liegt und wer könnte mir da besser Rat geben als eine Frau selber ? Ich hoffe man wird meinen Beitrag nicht löschen nachdem ich ihn geschrieben habe, woanders habe ich keine wirkliche Hilfe erfahren also wollte ich es hier nun probieren :S .


    Also gut, ich selbst bin 32 Jahre alt mit Krebs wurde ich schon früh konfrontiert mein Großvater starb an Lungenkrebs an dem Tag wo ich 18 Jahre alt wurde nach einem langen harten Kampf von über 3 Jahren hat seine Lunge irgendwann einfach aufgegeben. Ich muss nun ein wenig vorweg greifen und erklären, die meiste Zeit in meiner Kindheit bin ich bei meinen Großeltern gewesen sie waren eigentlich sowas wie meine Eltern wann immer ich die Möglichkeit hatte war ich bei ihnen. Auf meine Großeltern war immer Verlass wir waren ein Herz und eine Seele. Ich bin mit 18 zuhause ausgezogen und habe dann noch 2 Jahre bei meiner Großmutter gelebt auch weil sie es einfach nicht konnte alleine zu leben sie hatte das ganze Leben jemanden um sich herum den sie kannte und plötzlich war ihr Mann fort kurz vor der goldenen Hochzeit.


    Wir haben das dann immer so gemacht das wir so umzogen das wir keine fünf Minuten auseinander wohnen so das ich immer für sie da sein kann wenn sie etwas braucht, sei es zum sprechen, Besorgungen etc. Ich habe mir geschworen das ich immer für sie da sein werde "damals" weil auch sie in schweren Zeiten zu mir standen und mir in meiner Jugend viele wünsche und träume erfüllt haben.


    Nun kommen wir in die Gegenwart, meine Großmutter hat vor 2 Jahren im alter von 75 die Diagnose Lungenkrebs bekommen, sogleich ging es los mit der Chemo ich habe ihr dafür die Lungenklinik Hemer besorgt wo wir sehr zufrieden sind.
    Meine Oma war bis vor einem Jahr noch sehr selbstständig, kochen, teilweise einkaufen, Bad usw. Alles konnte sie alleine...in ihrem Alter könnten sie sich aber sicher denken das die Kraft bei der Chemo irgendwann nachlässt ich konnte es nicht mehr mit ansehen also entschloss ich mich meine Wohnung aufzugeben ich suchte uns was großes und so zog sie zu mir.


    So ist es nun seit knapp einem Jahr das wir zusammenleben mittlerweile ist sie 77 und bekommt noch immer Chemotherapie, ich merke wie ihr Körper wegen der Chemotherapie immer mehr abbaut, die Kraft schwindet und schwindet. Nicht nur das meine Großmutter entwickelt züge an sich die mich sehr traurig stimmen sie spricht davon bald zu sterben, das sie all das nicht mehr schafft und das sie nicht mehr kann.
    Ich opfere neben meiner Arbeit meine ganze Kraft auf um ihr zu helfen wo ich kann, unterstützung von ihren Kindern bekommt sie nicht und jemand anderen der sich kümmert will sie nicht da ich der einzige bin dem sie vertraut und den sie liebt.


    Das klingt in erster Linie schön aber es setzt mich auch gewaltig unter Druck, da ich nun seit gut 2 Wochen merke das ich an meine Grenzen stoße, ich persönlich habe quasi mein Privatleben mittlerweile aufgegeben meine Partnerschaft ging in die Brüche und ich habe manchmal den Eindruck als spiele sie damit als wolle sie mir ein schlechtes Gewissen machen wenn ich abseits der Arbeit und der Pflege Unternehmungen mache.


    Worte wie " Wenn du nicht da bist dann sterbe ich " tun mir im Herzen weh ,es gibt Tage da ist sie munter ich gehe mit ihr in ein Cafe oder spazieren und dann gibt es Tage da ist sie depressiv, negativ, beleidigend. Dinge die ich so an ihr nicht kannte.


    Nun meine Frage


    Ist es normal das sich jemand von der Psyche her in der Chemo so in das negative entwickelt in eine schwere Depression verfällt ? Sie hat Angst davor mit einem Psychologen zu reden Damen in ihrem alter glauben noch das man direkt eingeliefert wird wenn sie das tun ich allerdings merke an mir das ich immer mehr Kraft verliere vor allem mental das ich dem Druck bald nicht mehr gewachsen bin .


    Angeblich laut dem Doktor ist der Krebs etwas zurückgegangen sie bekommt in dem Rhythmus die Chemo Dienstag Chemo eine Woche Pause Dienstag Chemo - zwei Wochen pause .


    Ich möchte das sie ihren Körper wieder spürt und wieder kraft bekommt, wäre es ratsam den Arzt darum zu bitten die Chemo für einen Monat auszusetzen ?


    Wie sie sicher merken bin ich verzweifelt und nicht nur beim schreiben werden meine Augen feucht auch wenn ich sie so reden höre, ich versuche alles mich dagegen zu stemmen positive Dinge zu finden ich merke aber wie es mich zermürbt nach und nach ein schleichender Prozess.



    Ich danke ihnen für die Aufmerksamkeit

  • erst mal herzlich willkommen in unserem Forum. Du machst als Angehöriger auch ganz schön was mit. ;(
    Normalerweise gibt es in den Kliniken Onkopsychologen, die auch für die Angehörigen da sind. Frage doch in der Klinik deiner Großmutter nach. Dann kannst du erst mal selbst mit ihm/ihr reden. Danach kann man deiner Großmutter bestimmt auch direkt helfen. Depressionen gibt es immer wieder unter der Chemo. Vor allem, wenn sie so lange dauert ist das schon belastend. Aber das ist kein Grund, dich zu überlasten. Nehmt Hilfe in Anspruch!! Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man es nicht mehr alleine schafft.
    LG Fanti

  • Lieber Nachdenklicher,


    es berührt mich sehr, wie Du Dich um Deine Großmutter kümmerst. Und ja, eine schwere Erkrankung belastet sowohl den Betroffenen wie auch dessen Angehörige. Mir scheint es aufgrund Deiner Beschreibung so, als ob Ihr beide, Deine Großmutter ebenso wie Du, jetzt an Eure persönlichen Grenzen gestoßen seid und dringend Unterstützung braucht.


    Ob es nun sinnvoll ist, die Chemo für eine Weile auszusetzen, das können wir als Laien nicht beurteilen. Das solltest Du evtl. direkt mit den behandelnden Ärzten besprechen.


    Und zum psychologischen Thema: Wenn sich Deine Großmutter keine Hilfe von außen holen möchte, so solltest Du Dir Hilfe und Unterstützung holen, damit Dir nicht selbst die Puste ausgeht. Dazu könnte ich mir folgendes vorstellen:


    - Ein Gespräch mit dem Hausarzt Deiner Großmutter, der ggf. Ideen hat, wie ihr auf psychischer Ebene geholfen werden kann.
    - Ein Gespräch mit den Ärzten, wo sie die Chemotherapie erhält (wie oben bereits erwähnt), um zu klären, welche Alternativen bzw. Unterstützungsmöglichkeiten es geben könnte.
    - Ein Gespräch in einer psychosozialen Beratungsstelle. Dort könntest Du abklären, wie DU DICH entlasten könntest und wer Dich unterstützen könnte. Leider gibt es diese zumeist kostenfreien Angebote nicht flächendeckend. Auf der Homepage des Krebsinformationsdienstes kannst Du unter https://www.krebsinformationsd…krebsberatungsstellen.php aber nachschauen, ob es bei Dir in der Nähe ein solche Beratungsstelle gibt.


    Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und natürlich auch, dass Du Lösungen für die aktuelle Situation sowie Entlastung für Dich durch Dritte findest.


    Ganz herzliche Grüssles



    Saphira

  • Lieber Nachdenklicher,
    du machst ja ganz schön was mit. Deine Oma kann froh und glücklich sein, das sie dich hat.
    würde mich in deiner Stelle mal mit dem Arzt unterhalten, deine Oma kann bestimmt etwas gegen ihre Depressionen bekommen, da bin ich mir ganz sicher.
    Du hast schon soviel für deine Oma getan, denk jetzt auch mal an dich.
    Mit den Chemopausen musst du auch mit dem Arzt reden, wir dürfen und können da keine Ratschläge geben, dass kann nur der Arzt entscheiden.
    Ich hoffe sehr, du findest den richtigen Weg für euch.
    Lg nati556

  • Lieber Nachdenklicher,
    Deine Zeilen haben mich sehr berührt! Man hört heraus wie lieb Du Deine Oma hast. Ich kann mich nur Saphiras Worten anschließen, Du brauchst dringend Hilfe von "außen"!!! Auf Dauer wirst Du es alleine nicht schaffen! Du hast auch noch Dein eigenes Leben, das Du leben MUSST!!!
    Ich wünsche Dir von Herzen dass Du einen "gehbaren Weg" für Euch beide findest.
    Herzlichst
    Lisa

  • Hallo lieber Nachdenklicher,


    auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns :) .


    Ich finde es prima, dass du trotz schlechter Erfahrungen an anderer Stelle, zu uns gefunden hast. Und keine Angst, hier wird nichts gelöscht!
    Ganz im Gegenteil. Hier sind sehr viele unwahrscheinlich liebe Menschen. Wir haben alle schon sehr viel durchgemacht und genau das verbindet.


    Deine Erzählungen erinnern mich doch an einigen Stellen sehr an meine eigene Geschichte. Ich bin übrigens 41 Jahre und hatte Brustkrebs den ich zum
    Glück seit November 2015 wieder los bin.


    Meine Oma väterlicherseits ist 4 Monate nach meinem 18. Geburtstag an Brustkrebs bzw. den Folgen der OP verstorben. Auch ich war immer sehr mit meinen Großeltern
    (mütterlicherseits) verbunden. Ich habe so gut wie jede Ferien bei ihnen verbracht. Naja und irgendwann wurden die beiden krank, waren oft im Krankenhaus und wurden
    zum Pflegefall. Das ganze hat sich über viele Jahre entwickelt. Bei uns hat die Familie zusammen gehalten Meine Mutter hat ihren Job aufgegeben und hat oft Monate bei
    ihnen gewohnt (3 Stunden entfernt von zu Hause). Mein Vater und ich habe geholfen wo es ging aber wir haben beide Vollzeit gearbeitet und so hat meine Mutter doch
    die größte Belastung gehabt. Irgendwann ging das so nicht mehr. Wir haben uns durch einen Pflegedienst Unterstützung gehollt. Zusätzlich wurde das Essen geliefert.
    Und eine Haushaltshilfe wurde auch engagiert. So war es über viele Jahr möglich, dass die beiden in ihrem geliebten Haus bleiben konnte.
    Tagsüber wurden die beiden von einem Fahrdienst abgeholt und waren im Nachbarort in der Tagesklinik. Dort wurde zusammen gespielt, Gymnastik gemacht, gekocht, ...
    Sie hatten dort immer eine schöne Zeit und gingen gerne hin. Es war eine prima Abwechslung.
    Als bei meinem Opa die Demenz immermehr zunahm ging es zu Hause nicht mehr. Eine Pflegekraft zu Hause haben die beiden nicht lange akzeptiert...
    Meine Oma war im Rollstuhl und so gab es keine andere Möglichkeit als den Umzug ins Pflegeheim. Der große Vorteil war hier, dass sie durch die Kurzzeitpflege schon das
    gesamte Personal und auch die Räumlichkeiten kannten und sich so recht schnell eingelebt haben. Sie sind sogar richtig aufgeblüht. Das hätten wir nie gedacht, aber sie
    wurden dort sehr gut betreut und so haben wir die häufigen Besuche bei ihnen immer richtig gemeinsam genießen können, da wir uns ja nicht mehr um die ganze Organisation
    die das Leben so mit sich bringt kümmern brauchten.
    Und noch eine alte Dame hat mein Leben geprägt. Meine Schwiegeroma. Wir haben jahrelang gemeinsam in einem Haus gewohnt. Die Dame war immer fit und wir haben viele
    schön Stunden verbracht. Letztes Jahr, ich war mitten in der Chemo, ging es ihr auch einmal schlecht. Es wurde Magenkrebs diagnostiziert. Man gab ihr noch 3 Monate.
    Ich kämpfte um mein Leben und nur eine Etage unter mir kämpfte unsere Oma mit dem Tod. Das schlimme war, dass ich nicht zu ihr durfte. Meine Werte waren sehr schlecht
    und sie war erkältet. Ich habe von den Ärzten absolutes Besuchsverbot erhalten. Das war schlimm. Ich wäre so gerne für sie da gewesen und durfte nicht. Ich hab mich dann
    doch einmal mit Mundschutz runter geschlichen. Aber viel mehr konnte ich nicht tun. Was ich damit sagen möchte ist, dass man manchmal Hilfe annehmen muß. Ich mußte
    darauf vertrauen, dass der Arzt, der Besuchsdienst, die Familie, der Pflegedienst, etc. sich gut um sie kümmern. Was ihr noch sehr geholfen hat, war der Besuch des
    Pfarrers.


    Ich weiß nicht, ob ich dir mit meinen Erzählungen helfe. Vielleicht ist irgendeine Idee die uns geholfen hat für dich dabei.


    Was mir nur sofort eingefallen ist, als ich deinen Eintrag gelesen habe ist, dass du dir Unterstützung suchen solltest. Und das darfst du!!! Es ist sehr bewundernswert, dass du
    dich so toll um deine Oma kümmerst. Und ich denke, dass sie das sehr zu schätzen weiß. Aber sie sieht es auch als Selbstverständlichkeit, da es ja immer so war und auch noch
    ist. Sie meint es bestimmt nicht böse, wenn sie sagt, dass sie stirbt, wenn du nicht da bist. Aber genau solche Sätze bauen einen riesigen Druck auf. Vielleicht kannst du
    ihr schonend sagen, dass du dich um sie kümmerst, aber das nur kannst, wenn es dir gut geht. Und das funktioniert nur, wenn sie Hilfe annimmt und dir deinen Freiraum lässt.


    Weisst du, man darf auch mal nein sagen und auch wenn sie das bestimmt nicht möchte, wer mag schon Veränderungen wenn es vorher bequem war, es ist an der Zeit etwas
    zu verändern. Das kann zum Beispiel sein, dass sich auch mal andere Menschen um sie kümmern. Sei es durch Pflegedienst, Besuchsdienst, Pfarrer, vielleicht alte Freunde, ...


    Und ich denke auch, dass das Gespräch mit den Psychoonkologen dir sehr weiter hilft. Gerade für Angehörige ist das Gespräch wichtig. Hab keine Scheu da anzurufen und einen
    Termin zu vereinbaren. Mir haben diese Gespräche immer gut getan und neue Gedankenansätze aufgezeigt.


    Ich wünsche dir von Herzen, dass du eine gute Lösung findst. Bitte denke auch an dich!!!


    Liebe Grüße und eine aufmunternde :hug:
    Grisu

  • Lieber Nachdenklicher,
    Du hast ja schon viele Tipps bekommen.
    Es ist bewundernswert, wie du dich um deine Oma kümmerst.aber du hast es ja schon gehört, du mußt auch an dich denken!!!!!
    Erkunde doch mal im Internet bei der Frauenselbshilfe nach Krebs e.V. ob es in eurer Nähe eine Selbsthilfegruppe gibt. Die Treffen sich meistens einmal im Monat und sind auch zwischendurch füreinander da. Ware gut, wenn deine Oma dort Freunde findet. In den Gesprächen bekommt man dann plötzlich mal mit, dass es besonders schön ist, so einen Enkel zu haben.
    Ich kenne einige Beispiele, wo es die Betroffenen extrem schwer haben und keinerlei Unterstützung von der Familie. Da kann sie sich echt glücklich schätzen.
    Dass deine Oma vom sterben redet, ist in dem Alter keine Seltenheit, auch ohne Krebs. Aber mit der Diagnose ist gerade bei älteren Menschen die Ansicht noch fest verwurzelt, dass man bei Krebs auch stirbt. Da hilft nur Information.
    Mein Papa hatte au h Lungenkrebs.alllerdings schon weit fortgeschritten bei der Feststellung. Er hat mit ständiger Chemotherapie drei Jahre geschafft. Und das war sehr viel. Gesagt wurde uns erst sechs Monate. Aber er hat sich erst mit den starken Schmerzmittel am Ende verändert.e R wurde 79 Jahre und war sooo traurig, nicht mehr 80 zu werden.
    Ich wünsche dir sehr, dass du Hilfe findest. Und schicke die Oma unter Leute!!!!!
    Pass auf dich auf und vergesse dein eigenes Leben nicht.!!!!
    Liebe Grüße von Tanne

    Gib jedem Tag die Chance, der Schönste deines Lebens zu sein ( Mark Twain)

  • Hallo Nachdenklicher,


    wie viele meine Vorschreiberinnen auch, denke ich, dass du selbst Hilfe und Unterstützung brauchen kannst und sie dir holen solltest. Du hast ja schon den ersten Schritt gemacht und hier gepostet.


    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit den psychosozialen Beratungsstellen der Krebsgesellschaft gemacht. Und die sind auch für Angehörige da. Für NRW gibt es sie in diesen Städten: http://www.krebsgesellschaft-nrw.de/d_beratung/b_beratung


    Ich kann dich nur ermuntern dir dort einen Termin zu holen.


    Ich wünsche dir alles Gute!


    Aurora

  • Vielen lieben dank für die aufbauenden Worte und das Verständnis, das tat wirklich mal gut ich habe alles in die Wege geleitet mit einem Arzt sie hatte gestern schon ein Gespräch und das tat ihr richtig gut, heute ist sie schon anders mir gegenüber. Wir werden das nun regelmäßig angehen ich halte euch auf dem laufenden.


    Unten im Anhang ein kleiner Strauss für diejenigen die so freundlich geholfen haben, ich wünsche ihnen alles gute und glück dieser Welt



    mfg

  • für den netten Blumenstrauß. ^^
    Dann wird ja jetzt dein Leben und das deiner Großmutter hoffentlich wieder etwas leichter. Ich wünsche euch, dass es weiterhin aufwärts geht. :thumbup:
    LG Fanti

  • Liebe Alle,


    dieser Strang zeigt mal wieder, was für ein großartiges Forum wir hier haben! Es freut mich enorm, wie schnell einem hier mit guten, differenzierten Ratschlägen geholfen wird.
    Ich kann mich den Antworten der anderen an Nachdenklicher nur anschließen. Erst am Wochenende habe ich einen Vortrag gehört, in dem es um "Compassion Fatigue" ging. Das ist z.B. in Heil- und Pflegeberufen ein sehr weit verbreitetes Phänomen und endet damit, dass die Leute gar nix mehr machen können. Dagegen hilft: Mit anderen darüber reden und zu allererst auf sich selbst achten!
    Es mag hart klingen, ist aber so: Wir sind nicht dafür verantwortlich, wenn es unseren Eltern oder Großeltern schlechter geht, weil sie sich nicht von anderen helfen lassen wollen. Es tut weh, sie hilflos und leidend zu sehen, aber mit totaler Selbstaufopferung ist am Ende niemandem geholfen. Mir hat in ähnlichen Situationen auch die Unterstützung meiner Psychologin sehr geholfen.
    Lieber Nachdenklicher, ich wünsche Dir und Deiner Oma alles Gute!
    Schöne Grüße
    Olivia

  • Lieber Nachdenklicher,


    herzlichen Dank für diesen wunderschönen Blumenstrauß :)
    Eine tolle Idee !


    Es freut mich sehr, dass deine Großmutter ein gutes Gespräch hatte
    und es ihr etwas besser geht.


    Auch du hörst dich schon besser an :thumbup: .


    Ich würde mich freuen wenn du uns berichtest, welche Lösungen
    ihr für euch beide gefunden habt.


    Liebe Grüße
    Grisu

  • *Seufz*


    Der heutige Tag war wirklich wirklich schlimm.... vor drei Tagen haben die Ärzte uns gesagt das ihr Lungenkrebs beidseitig..zurückging und so gut wie ausgeheilt ist es war geplant das sie nur noch eine Chemo bekommt und das wäre kommenden Dienstag gewesen.


    Die Chemo hatte ihr von Tag zu Tag die Kraft genommen...dennoch vor drei Tagen waren wir spazieren ich lud sie zum Essen ein in ihrem Lieblingsgasthof zur Feier der Heilung.


    Vorgestern sprach sie davon das sie starke Kopfschmerzen hat...ich half ihr wir dachten es lag am Wetter..


    Gestern machte ich ihr Frühstück, sie erbrach es und brach zusammen ich rief sofort Notdienst an 112...sie kamen sofort meine Oma war daheim noch ansprechbar ich sagte ihr alles wird gut sie war ja nun schliesslich geheilt.


    Heute Morgen ging ich in das Krankenhaus und sie war nicht mehr ansprechbar sie reagierte kaum oder nur ganz leicht bis gar nicht, sprechen ging gar nicht.


    Man hat sie untersucht und stellte fest das sich vier Metastasen in ihrem Kopf festgesetzt hat, ich habe die Unterlagen gecheckt und dort sah ich das die Klinik zum letzten mal im August 2015 ihren Kopf untersucht hat und sie sich seitdem voll auf ihre Lunge fokussierte....heute Nacht bekam sie zum ersten mal Cortison damit der Druck im Gehirn weniger wird das sie wieder zu sich kommt...aktuell steht alles auf der Kippe...vor drei tagen sah es aus als haben wir es geschafft und heute war sie nicht ansprechbar.


    Ich hoffe wirklich meine Oma kämpft sich auch da jetzt durch ...wo sie doch den Lungenkrebs in die Knie gedrückt hat wo man ihr schon sagte sie hat nicht mehr lang.


    Ich finde es unverantwortlich das man ein Jahr ihren Kopf nicht mehr untersucht hat :(


    In mir herrscht innerlich starke Unruhe die Angst das der Anruf kommt das sie aufgehört hat zu Atmen treibt mir schon wieder Tränen in die Augen.


    Ich drücke euch und euren liebsten die Daumen das sie alles schaffen meine Oma sagte letztens noch als ich ihr erzählte von der Seite das sie das gut findet und sich freut das man mir Rat gab, nun steht das nächste Kapitel an und ich hoffe es ist nicht das letzte Kapitel.


    Euer nachdenklicher

  • Hallo, es tut mir sehr leid und ich kann leider nichts tun, als Dich virtuell kurz in den Arm zu nehmen und Euch die Daumen zu drücken.
    Ich hoffe sehr, dass es Deiner Oma bald wieder besser geht, dass sie wieder an Lebensqualität gewinnt.
    Ihr habt beide so tapfer gekämpft!


    Sag bitte Deiner Oma, es drücken viele Frauen für sie die Daumen und wünschen, dass es ihr bald wieder besser geht. Auch wenn sie im Moment vielleicht nicht antworten kann, so kommt die Botschaft vielleicht doch an.


    Alles Liebe und Gute!
    Kathrin

  • Ach mensch. dass ist ja wirklich Sch....e!!!


    Es tut mir wirklich sehr, sehr leid. Ich habe das Gefühl, deine Oma ist eine Kämpferin und ich hoffe sehr, sie hat noch wieder eine bessere Zeit vor sich und kämpft sich hier wieder raus, mit Dir an ihrer Seite!!!!


    Dir wünsche ich ganz viel Kraft und ich nehme dich mal vorsichtig in den Arm.


    Alles,alles Gute euch beiden. LG von lexi

  • Hi du,
    es ist echt Schei......und egal wie oft wir dich hier virtuell in den Arm nehmen, es hilft dir in dem Moment, wenn du es liest, aber real musst du da jetzt alleine durch und stark sein. Ich weiß genau wie es dir geht, habe das gleiche mit meinem Papa durch, einen Tag haben eir gefeiert das alles gut wird und am nächsten Tag kam der Hammer hinterher. Und egal ob man sich fragt, was wåre wenn.......es åndert nichts daran, wie es jetzt ist. Also grūbele nicht warum hat niemand vorher untersucht und gemacht und getan, spare diese Kraft und Energie, du wirst sie bestimmt besser gebrauchen kõnnen, um bei deiner Oma zu sein und ihre Hand zu halten :hug: .
    Ich wūnsche euch beiden alle kraft dieser Welt.

  • Ich komme gerade von ihr das Cortison hat dafür gesorgt das die Schwellung im Gehirn etwas zurückging sie hat mich erkannt und konnte sogar mit Ja und Nein Antworten auf Fragen von mir, ich habe wie ihr geschrieben habt ihre Hand gehalten und ihr leise Mut zugesprochen ihr gesagt wie Tapfer sie ist und wie stolz wir alle auf sie sind.


    Habe ihr gesagt das wir die besten spezialisten für sie haben und alles tun was in unserer Macht steht und sie sich einfach ausruhen soll zu Kraft kommen soll und nur daran denken soll sich zu entspannen. Ich habe auch ein paar Themen angesprochen welche sie immer mochte und wo sie immer Spaß dran hatte. Ich werde morgen in der früh wieder zu ihr gehen heute am Abend geht meine Mutter und mein Onkel sie noch besuchen.


    Danke für eure lieben Worte heute zu sehen das sie mich erkennt und das die Schwestern sagen sie will unbedingt das sie hier sind war etwas schönes.


    Euch weiterhin alles gute und danke für die Worte

  • Guten Morgen Nachdenklicher :hug:
    So,wie du deine Oma beschrieben hast, wird sie kämpfen und du stehst hier da bewundernswert bei.


    Ich drücke ihr auch ganz besonders die Daumen und denke an sie. Und dir wünsche ich ganz viel Kraft für diese Zeit.denke auch an dich und erhole dich immer zwischendurch von den Anstrengungen der Zeit!!!!! Ein lachender Enkel wird deiner Oma mehr Kraft geben :thumbup:


    Liebe Grüße von Tanne

    Gib jedem Tag die Chance, der Schönste deines Lebens zu sein ( Mark Twain)

  • Alecto

    Hat den Titel des Themas von „Meine Großmutter“ zu „Nachdenklicher - Meine Großmutter“ geändert.