Schönen Guten Tag miteinander, ich bin wohl keine Dame wie man an meinem Foto und meinem Namen erkennt, allerdings geht es in diesem Beitrag um eine Dame die mir sehr am Herzen liegt und wer könnte mir da besser Rat geben als eine Frau selber ? Ich hoffe man wird meinen Beitrag nicht löschen nachdem ich ihn geschrieben habe, woanders habe ich keine wirkliche Hilfe erfahren also wollte ich es hier nun probieren .
Also gut, ich selbst bin 32 Jahre alt mit Krebs wurde ich schon früh konfrontiert mein Großvater starb an Lungenkrebs an dem Tag wo ich 18 Jahre alt wurde nach einem langen harten Kampf von über 3 Jahren hat seine Lunge irgendwann einfach aufgegeben. Ich muss nun ein wenig vorweg greifen und erklären, die meiste Zeit in meiner Kindheit bin ich bei meinen Großeltern gewesen sie waren eigentlich sowas wie meine Eltern wann immer ich die Möglichkeit hatte war ich bei ihnen. Auf meine Großeltern war immer Verlass wir waren ein Herz und eine Seele. Ich bin mit 18 zuhause ausgezogen und habe dann noch 2 Jahre bei meiner Großmutter gelebt auch weil sie es einfach nicht konnte alleine zu leben sie hatte das ganze Leben jemanden um sich herum den sie kannte und plötzlich war ihr Mann fort kurz vor der goldenen Hochzeit.
Wir haben das dann immer so gemacht das wir so umzogen das wir keine fünf Minuten auseinander wohnen so das ich immer für sie da sein kann wenn sie etwas braucht, sei es zum sprechen, Besorgungen etc. Ich habe mir geschworen das ich immer für sie da sein werde "damals" weil auch sie in schweren Zeiten zu mir standen und mir in meiner Jugend viele wünsche und träume erfüllt haben.
Nun kommen wir in die Gegenwart, meine Großmutter hat vor 2 Jahren im alter von 75 die Diagnose Lungenkrebs bekommen, sogleich ging es los mit der Chemo ich habe ihr dafür die Lungenklinik Hemer besorgt wo wir sehr zufrieden sind.
Meine Oma war bis vor einem Jahr noch sehr selbstständig, kochen, teilweise einkaufen, Bad usw. Alles konnte sie alleine...in ihrem Alter könnten sie sich aber sicher denken das die Kraft bei der Chemo irgendwann nachlässt ich konnte es nicht mehr mit ansehen also entschloss ich mich meine Wohnung aufzugeben ich suchte uns was großes und so zog sie zu mir.
So ist es nun seit knapp einem Jahr das wir zusammenleben mittlerweile ist sie 77 und bekommt noch immer Chemotherapie, ich merke wie ihr Körper wegen der Chemotherapie immer mehr abbaut, die Kraft schwindet und schwindet. Nicht nur das meine Großmutter entwickelt züge an sich die mich sehr traurig stimmen sie spricht davon bald zu sterben, das sie all das nicht mehr schafft und das sie nicht mehr kann.
Ich opfere neben meiner Arbeit meine ganze Kraft auf um ihr zu helfen wo ich kann, unterstützung von ihren Kindern bekommt sie nicht und jemand anderen der sich kümmert will sie nicht da ich der einzige bin dem sie vertraut und den sie liebt.
Das klingt in erster Linie schön aber es setzt mich auch gewaltig unter Druck, da ich nun seit gut 2 Wochen merke das ich an meine Grenzen stoße, ich persönlich habe quasi mein Privatleben mittlerweile aufgegeben meine Partnerschaft ging in die Brüche und ich habe manchmal den Eindruck als spiele sie damit als wolle sie mir ein schlechtes Gewissen machen wenn ich abseits der Arbeit und der Pflege Unternehmungen mache.
Worte wie " Wenn du nicht da bist dann sterbe ich " tun mir im Herzen weh ,es gibt Tage da ist sie munter ich gehe mit ihr in ein Cafe oder spazieren und dann gibt es Tage da ist sie depressiv, negativ, beleidigend. Dinge die ich so an ihr nicht kannte.
Nun meine Frage
Ist es normal das sich jemand von der Psyche her in der Chemo so in das negative entwickelt in eine schwere Depression verfällt ? Sie hat Angst davor mit einem Psychologen zu reden Damen in ihrem alter glauben noch das man direkt eingeliefert wird wenn sie das tun ich allerdings merke an mir das ich immer mehr Kraft verliere vor allem mental das ich dem Druck bald nicht mehr gewachsen bin .
Angeblich laut dem Doktor ist der Krebs etwas zurückgegangen sie bekommt in dem Rhythmus die Chemo Dienstag Chemo eine Woche Pause Dienstag Chemo - zwei Wochen pause .
Ich möchte das sie ihren Körper wieder spürt und wieder kraft bekommt, wäre es ratsam den Arzt darum zu bitten die Chemo für einen Monat auszusetzen ?
Wie sie sicher merken bin ich verzweifelt und nicht nur beim schreiben werden meine Augen feucht auch wenn ich sie so reden höre, ich versuche alles mich dagegen zu stemmen positive Dinge zu finden ich merke aber wie es mich zermürbt nach und nach ein schleichender Prozess.
Ich danke ihnen für die Aufmerksamkeit