Hallo,
vielen Dank an Alle für die guten Wünsche!!!
Habe nun die erste Woche nach der Mastektomie mit Sofortaufbau hinter mir. Es war für mich die richtige Entscheidung! Bin sehr froh über das "Ergebnis". Natürlich zwickt`s es noch, fühlt sich aber eher wie ein Mega-Muskelkater an. Nach sechs Monaten wird aus dem Eigengewebe die Brustwarzen geformt und dann tätowiert. Ob und welche Therapien nötig sind erfahr ich erst in einer Woche. Hatte in der Klinik ein gutes, auch sehr informatives Gespräch mit einer Psycho-Onkologin. Die Gesprächsthemen waren die verschiedenen Therapien, Genanalysen und vieles mehr. Sie sagte z.B. dass in diesen Brustzentrum nur ca. zwei Prozent der Brustkrebs-Patienten BR CA 1 bzw. BR CA 2 positiv sind. Sie informierte mich auch über neu entwickelte Chemo-Medikamente, mit deutlich geringeren Nebenwirkungen (z. B. Polyneuropathie). Wir sprachen auch über die Psychotherapie. Nach Brustkrebs Nr.2 war ich eine ungefähr sechs monatliche Psychotherapie. Diese Gespräche haben mir sehr geholfen, da das Selbstbild der Erkrankung und das Fremdbild als Außenstehender sehr verschieden sind. Nach Brustkrebs Nr.1 hatte ich meinen Krebs sozusagen ein Gesicht gegeben und an diesen "Typen" Briefe geschrieben. In meinen ersten Briefen hatte er nur den Namen "Mistkerl". Im Verlauf meines Briefverkehrs wurde er dann ein Zwerg mit den Namen "Erwin". Die ganze Sache ist mir gestern Nacht erst wieder eingefallen, hatte diesen Zwerg schon fast vergessen. Bei meinen Weg nach Nr. drei habe ich zum Glück Euch gefunden!! Habe die Erfahrung gemacht, dass man mit anderen über jede Krankheit sprechen kann, außer über Krebs. Da meine Schwester an den Folgen eines Gehirntumor verstorben ist, kenne ich auch die Seite eines Angehörigen. Finde diese Seite noch viel schwieriger, da man sich als Angehöriger so hilflos und machtlos fühlt.
Schöne Güße
Lilly