Brustödem: Flüssigkeitsansammlung in der Brust

  • Liebe Foris


    ich habe nach einer Ablatio keine Brustaufbauoperation gehabt, mir wurden aber 11 Lymphknoten entfernt. Die OP‘s waren schon 2014 und ich bin in der Folgezeit nur mit MLD ohne anschliessende Kompression ganz gut klar gekommen - konnte sogar phasenweise mal für 2 oder 3 Wochen damit aussetzen. Mein Ödem befindet sich hauptsächlich in der Thoraxwand, unterhalb der Achselhöhle, seitlich zum Rücken hin, sowie im unteren Bereich der Ablationarbe Richtung Achselhöhle - sowie in der Achselhöhle selbst. Zum Teil, wenn es schlimmer war, auch ganz leicht im Oberarm.

    Durch ein akutes anderes Krankheitsgeschehen musst ich die vergangenen 2 Monate fast die ganze Zeit liegen und habe, da es mir sehr schlecht ging zum größten Teil auch die Lymphdrainage ausfallen lassen. Das rächt sich nun übel und es ist mir klar, dass das Ödem chronisch ist auch wenn es sich in letzter Zeit nur wenig bemerkbar gemacht hat.

    Plötzlich sind meine Schmerzen innerhalb weniger Tage viel schlimmer geworden als je zu vor. Das. Gewebe ist angeschwollen und drückt und juckt und das Ödem hat sich seitlich in den Rücken bzw. die Schulter ausgebreitet.

    Ich habe die Lymphdrainage jetzt wieder aufgenommen und denke über Kompression nach - mein Lymphologe scheint aber auch völlig inkompetent zu sein, da er mir schon vor Jahren erklärt hat, man könne bei Ödemen in der Thoraxwand oder im Rücken ja so oder so nichts mit Kompression machen.

    Daher meine Bitte - könnte mir jemand von Euch (ev. Lavara18) einen Tipp geben, was in der Richtung mit Entstauungsleibchen (ev. auch Massanfertigung) oder Lymphpads etc. machbar ist. Falls jemand einen Hinweis auf eine best. Firma oder Hersteller hat, gerne auch als private Nachricht.

    Ich befürchte mit Entstauungsgymnastik kann man im Thorax-/Rückenbereich nicht viel machen. Falls ich damit falsch liegen sollte, bin ich für Hinweise dankbar. Da ich mich auch die nächsten Wochen mit ziemlicher Sicherheit nur wenig Bewegen kann, viel Liegen muss und die Probleme schon jetzt so massiv geworden sind, bin ich ziemlich in Panik und für jeden Tipp dankbar.


    Liebe Grüße in die Runde


    Ninus

  • Hallo Elvina und Ninus,


    die Wirkung von MLD ohne Kompression ist nicht von langer Dauer. Ohne Kompression bin ich dreimal in der Woche zur Lymphdrainage gegangen. Durch den Lymphentlastungsbandagen-BH, den ich konsequent trage, brauche ich nur eine Lymphdrainage in zwei Wochen und wenn die mal ausfällt, ist das auch kein größeres Problem. Dass dieser BH manchmal unterschiedlich ausfällt, ist ärgerlich, aber für mich ist er alternativlos. Es gibt von einer anderen Fa. einen Kompressionsbody. Der ist wahrscheinlich bei einem ausgedehnten Ödem die wirksamere Lösung.

    Ich lese gerade, dass Du - Ninus - aus Freiburg bist. Da wohnst Du doch fast neben den Koryphäen der Lymphdrainage. Ich meine Kliniken in Hinterzarten. Ich bin Mitglied im Lymphselbshilfe-Verein und habe auf der Jahrestagung 2018 einen Vortrag von Frau Dr. F..... gehört. Dein Lymphologe sollte da vielleicht mal eine Fortbildung machen.

    Gute Besserung

    Lavara18

    Einmal editiert, zuletzt von Charlottaa () aus folgendem Grund: Kliniknamen mehrfach genannt

  • Hallo ihr Lieben, habe genau nach diesem Thema gesucht. Ich hatte gestern meine Nachsorge gestern vorgezogen, da ich eine seltsame Schwellung unten zwischen den Brüsten habe und auch Schmerzen. In der Reha vor 2 Monaten wurde ja ein Lymphödem festgestellt. Mein Gyn hat jetzt gestern lange geschnallt usw. letztendlich hat er mir gezeigt, dass die Stelle dort auch doppelt so dick ist, wie an anderen Stellen und man eindeutig Lymphe dort sieht. Serom hat er ausgeschlossen und er fragte, ob meine Schmerzen durch die Lymphdrainage an der Seite, wo es immer weh tat besser sei, das konnte ich eindeutig mit ja beantworten. Daraufhin sagte er, dass er denkt, dass die Flüssigkeit sich quasi woanders verteilt, durch die Lymphdrainage an der Seite dann zur anderen Seite der Brust. Sorry, ist sicher sehr verwirrend geschrieben jetzt, aber genau so geht es mir. Hatte das schonmal jemand von euch? Denkt ihr, dass hier ein Lymph BH helfen könnte, braucht man zusätzlich auch ein Lymph Pad? Ich habe wenig Probleme am Arm, das Ödem ist seitlich an der linken Brust und nach Drainage zwischen Brüsten, ich habe eine beidseitige Mastektomie mit Aufbau machen lassen, das ist jetzt genau 2 Jahre her.

    Liebe Grüße Anne!

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

    Ich bin Ende 2018 an Brustkrebs, triplenegativ erkrankt, BRCA1 positiv. Nach OP, Chemo und Bestrahlung fand im Juli 2020 meine Mastektomie mit sofortigem Einsetzen von Silikonimplantaten statt.

    Nach der Bestrahlung hatte ich mit einem Lymphödem in der Brust zu tun, was meine Physiotherapeutin aber wunderbar bis zur Mastektomie hinbekommen hat. Auch danach bin ich gleich wieder regelmäßig zur Lymphdrainage. Alles war gut und so warich noch alle 2 Wochen.

    Jetzt ist die Brust extrem prall und gespannt, der BH schneidet ein, und sie tut auch etwas weh. Im Brustzentrum sagten sie mir es wäre eine leichte Kapselfibrose, wo aber nichts gemacht werden würde und ein ausgeprägtes Lymphödem in der Brust.

    Bin nun ziemlich aufgewühlt. Kommt das Spannen derBrust und die Schmerzen nun vom Lymphödem oder der Fibrose? Habe nun wieder 2 x die Woche Lymphdrainage. Hat jemand Erfahrung wie sich ein Lymphödem in der Brust bei Implantaten anfühlt und kann mir ein paar Tipps geben? Trage seit heute wieder meinen KompressionsBH.

  • Hallo ihr Lieben


    leider hat sich bei mir auch ein Lymphödem in der Brust entwickelt. Nach der Reha habe ich das Rezept für die man.Lymphdrainage bekommen (12× 45 Minuten, 1-3x pro Woche). Kann man den Lymphabfluss auch noch selber unterstützen?


    Der Physiotherapeut in der Reha meinte nein, da gibt es nichts. Die Ärztin in der Strahlenklinik meinte Quarkpackungen. Bin da ein echt ungeduldiger Mensch. Den verschriebenen Kompressions BH kann ich bisher nur stundenweise (er)tragen.


    Viele Grüße

    Ela

  • Ich habe mir vor einigen Wochen auf Rezept einen BH im Sanitätshaus ausgesucht, der so eine leicht noppige Oberfläche hat, die angeblich (Aussage der Dame im Sanitätshaus) die Brust ganz leicht massieren und damit etwas gegen Ödeme unterstützen können.


    Bisher habe ich keine Veränderung festgestellt, wenn du magst, kann ich aber mal schauen, was das genau für ein BH ist. Allzu große Last habe ich aber auch mit dem Thema zum Glück nicht, daher bin ich vielleicht kein guter Vergleich.

  • Hallo E_La ,ich hab auch ein Lymphödem in der Brust und geh zweimal die Woche zur Lymphdrainage. Bei mir ist es nach einem Rezept schon wesentlich besser. Ich trag keinen speziellen bh, hab Geduld, laut meiner Physiotherapeutin dauert es etwas, bis es besser wird. Bei meiner ED bin ich etwa ein Jahr konsequent zur Lymphdrainage gegangen und hab seither auf der Brust keine Probleme mehr. Man kann selber schon so pump Bewegungen mit den Armen machen, hab ich mal in der Reha gelernt,guck mal im Internet,

    Anleitung zum Lymphabfluss.

  • E_La
    Ich habe seit der Bestrahlung auch Flüssigkeitsansammlung in der Brust. Kann ca. 1 Jahr dauern, sagt man mir immer wieder - hoffe, dass es dann wirklich irgendwann wieder weg ist, ich habe ja eigentlich nur einen Lymphknoten abgeben müssen... ||

    Hier in der Reha wurde mir von der Chefärztin auch so ein Noppen-BH zum Lymphabfluss empfohlen (Firma ani** scheint da ein Patent drauf zu haben) - leider ist mir selbst die kleinste Größe zu weit. X/ Muss mich mal informieren, ob es auch Maßanfertigungen / andere Hersteller gibt.
    Die Ärztin machte auch einen sorgfältigen Ultraschall und bestätigte damit das 'subjektive Empfinden': Die Haut ist auf der bestrahlten Seite aktuell deutlich dicker, das Gewebe weniger kompakt...

    Meine Lymphdrainagistin zuhause empfahl mir, ein paar mal täglich mehrmals langsam tief zu atmen. (Sogwirkung durch Zwerchfell und so.)
    Bei der 'Krankengymnastik obere Extremität' zeigen sie einem auch 'Entstauungsübungen' (wie Force schrieb) , bei denen man die Arme langsam in bestimmter Haltung nach oben führt und kurz dort hält (findet man sicher im Netz). Bringt vermutlich aber mehr im Arm als in der Brust...

    'Lymph-Tape' machen sie hier ebenfalls. Ob es wirklich was bringt, sei mal dahingestellt :rolleyes:, aber schaden tut's zumindest nicht.

    1-2/Woche Lymphdrainage hat bei mir einen deutlichen positiven Effekt - wenn es mal 2 Wochen dauert, merke ich schon, dass es mehr wird und spannt / piekt. ||

  • Hallo Anne,

    hallo Force,

    Hallo Artea,


    Danke für eure Infos.


    Den BH mit den Noppen habe ich, aber gerade den kann ich bisher nicht lange tragen. Vielleicht muss ich da einfach durch? Ansonsten trage ich noch die einfachen Kompressions BHs die ich nach der OP bekommen habe (alle von A****).


    Heute hab ich den ersten Termin für die Lymphdrainage. Ich hoffe das es mir Erleichterung bringt so wie ich es in der Reha auch hatte. Ja ich weiss.... nichts überstürzen und "Gut Ding will Weile haben" 🙄 aber es stört mich so sehr.


    Die Info das man da auch tapen kann finde ich gut. Werde das mal ansprechen.


    Bei Übungen bin ich zu Hause leider etwas inkonsequent. Während der Reha war es besser, aber wenn ich den Reha-Sport anfange wird das sicher auch wieder besser klappen.

  • Was mir auch hilft, ist Aquafitness (wobei ich da bei einigen Übungen vorsichtig bin) oder auch einfach nur moderates Schwimmen. Denn Wasser zieht Wasser.

    Ich bin gerade noch im Urlaub und seid nunmehr 3 Wochen ohne Lymphdrainage. Da merke ich es jetzt doch schon.

    Allerdings haben wir dieses Jahr nicht getaped und es ist lange nicht so schlimm wie vor zwei Jahren mit Tape. Also hat die MLD im Laufe der Zeit Gutes bewirkt.

    Wenn ich mal meinen Kopf hängen lasse, dann nur um meine schicken Schuhe zu bewundern.8o

  • Den speziellen BH trage ich auch seit zwei Jahren. Ob der jetzt zwingend hilft, kann ich nicht sagen, aber schaden tut er nicht.

    Wenn ich mal meinen Kopf hängen lasse, dann nur um meine schicken Schuhe zu bewundern.8o

  • E_La
    Die Ärztin hat mir noch 'Einlagen Brusttrichter' empfohlen (also Noppenmatten zum in-den-BH-packen - gibt es mit verschiedener 'Profiltiefe' von den einschlägigen Kompressionsversorgungsfirmen), da werde ich mich mal weiterinformieren...

    Bei mir hieß es nach der OP 'BH verschreiben wir eigentlich nur bei Mastektomie...' X/

    BirgitDoT
    Das klingt Mut machend! :)
    Im Wasser wäre ich auch gerne mehr...

  • Den speziellen BH trage ich auch seit zwei Jahren. Ob der jetzt zwingend hilft, kann ich nicht sagen, aber schaden tut er nicht.

    Alles was nicht schadet hilft 👍 Deswegen bin ich auch für jeden Tipp dankbar...

    Bei Quarkpackungen zur Behandlung eines Lymphödems bin ich allerdings skeptisch 😏


    Wassergymnastik würde ich gerne machen, Plätze sind hier aber echt schwer zu bekommen. Werde mir ne 10er Karte besorgen und regelmäßig schwimmen gehen. Das tut auch meiner Psyche gut.

  • Artea


    Zu den Einlagen hab ich mal auf die schnelle geguckt da es mir sinnvoll erscheint. Allerdings findet man nichts aktuelles darüber. Ich werde das aber mal im Auge behalten und meine Ärztin ansprechen

  • Ichhabe auch in der Brust Flüssigkeitseinlagerungen. Drainage habe ich bekommen, hilft gar nicht. Kann man sich das auch rausziehen lassen?

    Es lebt nur der, der lebend sich am Leben freut. -Menander der Athener


  • Mir wurde Nordik Walking vom BZ empfohlen um den Lymphabfluss anzuregen.

    Es soll bei regelmäßiger Durchführung nach ca 3 Monaten 50 % ige Besserung bringen.

    Ich habe das jetzt mal angefangen und muss sagen, ich bin überrascht wie anstrengend das ist. Es sieht so nach nix aus aber man merkt schnell, dass Arme, Nacken und Schultern beansprucht werden.

  • Jetzt muss ich auch mal hier meinen Frust loswerden. Bin so ge erst von dem Lymphödem in der Brust.:(

    Das fühlt sich alles beschissen an. Gehe einmal in der Woche zur Lymphdrainage, mache extra Übungen aus dem Internet, trage den Massage-BH und gehe zurzeit sogar jeden Tag kurz schwimmen. Aber es scheint alles nichts zu bringen ;(. Nach dem Schwimmen fühlt sich alles super an, hält aber nicht lange an. Wie lange habt ihr gebraucht, bis ihr irgendeine Verbesserung bemerkt habt? Bin im Moment richtig bedient.

  • Liebe Fuchs

    Das ist ein Thema ins unendliche, ich habe nach 7 Jahren noch nicht eine Besserung gehabt im Gegenteil.

    Früher hatte ich 3x die Woche Lymphdrainage gehabt, jetzt wo die Therapeutin alleine ist 2x die Woche, ich habe sämtliche Kompressionssachen, ich habe Lymphödem in der Brust, Arm , und beide Beine , ich bin Super ausgerüstet, ich habe sogar für zuhause ein Heimtherapiegerät, ich habe alles was mein Herz begehrt

    aber mein Lymphödem bleibt da wo er ist.

    Dieses mache ich ununterbrochen seit 7 Jahren mit.

    Es muss bei dir nicht so ausarten wie bei mir, also gib die Hoffnung nicht auf, ich hoffe ich habe dich nicht geschockt.

    Dir wünsche ich eine baldige Besserung, gib nicht auf.

    Meine Therapeutin hat es mir schon vor 7 Jahren gesagt das ich nie befreit sein werde, dieses muss ich jetzt bis zum Lebensende durchziehen.

    Liebe Grüße

    Hanni / Klabautermann 🤗🤗🤗

  • Hallo, Fuchs


    Auf der Reha wurde uns erklärt, dass das erste Jahr mit Lymphödem entscheidend ist. Je länger es besteht, desto mehr Fibrin, das ist ein Körpereiweiß, lagert sich in diesem Bereich ein, und desto schwieriger wird es, dass sich das Ödem zurückbildet.

    Gib also nicht auf und mache weiter mit den Übungen, Lymphdrainage, etc....

    Ich stelle mir das richtig anstrengend vor; bin selber GsD davon verschont geblieben.


    Viel Kraft und viel Erfolg! ML