Wow, es ist jetzt nächsten Monat ein Jahr her seit meiner ersten Diagnose, das alles und die Zeit später erscheint immer wie im Nebel.
Heute erste Mammographie gehabt, der Radiologe war eine Katastrophe (hatte dieses Mal einen anderen, der erste war sehr nett). ich glaube, der heute liebt seine Geräte mehr als die Menschen.
Na, jedenfalls hat er über meinen Bildern gebrütet, während ich halbnackt da saß, er grunzte und grummelte und mir bang und banger, beim Ultraschall redete er auch nicht. Er ging auch gar nicht auf meine Fragen ein. Dann aber die Erlösung: Alles gut.
Dann saß da noch eine Dame im Wartezimmer, die nur zur Vorsorge da war, um mich dann in ein Gespräch verwickeln zu wollen, wie schlimm doch die tödliche Krankheit Krebs sei, ob ich auch jemanden kenne, der das hat. ich sagte nur: "Ja, mich", da sagte die blöde Tussi doch: "Ja, ja, eine schlimme todbringende Krankheit!Wie lange haben Sie denn noch?" ich habe dann gar nichts mehr gesagt.
Als ich mit der Untersuchung fertig war, da saß sie immer noch da und fragte tatsächlich: "Na, was gefunden?" Da habe ich einen hysterischen Lachkrampf gekriegt, ich glaube, die dachte, ich sei nicht richtig im Kopf.
Ich bin dann raus auf die Straße, die Sonne schien und ich habe geheult wie ein Schlosshund, so erleichtert und glücklich war ich. Ich hätte am liebsten jedem auf der Straße zugerufen: "Kein Befund, hey, kein Befund!"
Das ist mein Ostergeschenk, ich habe gleich meinen Mann angerufen, der hat auch fast geheult vor Glück.
Ich merke erst jetzt, wie angespannt ich war die letzten Tage, jetzt fällt alles von mir ab.
Bin jetzt wieder bei der Arbeit, aber am liebsten würde ich an der Elbe laufen und mit den Vögeln zwitschern ...
Das Leben kann so schön sein.
LG
Milli