Fasten und Chemotherapie

  • hallo klaveatz ,

    ich habe das mit dem Fasten im Rahmen einer Studie gemacht. Wie katzi64 habe ich dabei die Erfahrung gemacht, das mir mit leerem Bauch sehr viel stärker übel ist nach der Chemo. So wie ich dann was gegessen habe, ging es mir besser. Ob es gegen irgendwelche NW geholfen hat, kann ich dir nicht sagen, weil ich ja nicht weiß, welche ich ohne Fasten gehabt hätte. Ich hatte auch das Problem, dass ich viel abgenommen habe, das ist jetzt besser, ohne fasten und mit nem Stück Kuchen ab und zu (okay, im Moment täglich ;)).

    Lieben Gruß Lian

  • Mir wurde von meiner Frauenärztin empfohlen, rund um die Chemo zu fasten. 36 Stunden vorher und 24 Stunden danach. Das hat bei der ersten ganz gut geklappt. Macht das jemand von Euch auch? Habt Ihr Vergleiche, ob das die NW abgemildert hat?

    Zwischen den Chemos will ich zuckerfrei und überwiegend vegetarisch essen. Morgens mach ich mir einen Porridge, weil mir die Marmelade ohne Zucker nicht so schmeckt.

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  • Während der Chemo konnte ich nur das essen und vertragen, was Heißhunger auslöste. Insgesamt habe ich wenig gegessen, weil es nicht ging. Und wenn ich gegessen habe, habe ich mich dazu gezwungen. Nach der Chemo konnte ich nicht mehr die Portionen essen, die ich vorher geschafft habe. Es hat sich eingependelt, daß ich zwei Mahlzeiten (Frühstück und Mittagessen und Obst) zu mir nehme und zwar in der Form des Teilfasten. Innerhalb von acht Stunden esse ich, sechzehn Stunden faste ich. Ich habe elf Kilo abgenommen, was aber nicht weiter schlimm ist, denn mein Ausgangsgewicht betrug 86 kg. Mein Onkologe findet diese Form des Abnehmen gut, meint allerdings, es würde reichen.


    Übrigens habe ich meinen Onkologen wegen der Kohlenhydrate gefragt, angeblich sollen sie ja den Tumor ernähren und so dessen Wachstum fördern. Er meinte, daß das nicht stimmt und der Körper Kohlenhydrate braucht. Auch mir wurde von ihm die mediterrane Küche empfohlen.

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.

  • Liebe Mitkämpferinnen,

    Seit 2 Tagen habe ich meine vorerst endgültige Diagnose. Mammakarzinom, invasive duktal, G II, HER 2 -NEU positiv, Ki 67 10%.

    Ich weiß inzwischen dass ich in ein paar Tagen mit einer Chemo (Platin) und Antikörpern beginnen werde. Mit den Fachausdrücken kenn ich mich noch nicht so aus 😁.

    Ich mache schon seit vielen Jahren immer wieder eine Heilfastenkur und habe gehört dass dies auch während der Chemo den Körper entlasten los. Zumindest 2 Tage vor und 1 Tag nach der Gabe.

    Hat von euch jemand Erfahrung damit?

    Ich möchte es auf jeden Fall versuchen und würde auch gerne die Ergebnisse hier dokumentieren.

    Was wisst ihr dazu?

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  • Feuervogel

    Bisher kenne ich nur die graue Theorie, aber sollte ich eine Chemo bekommen, dann werde ich nach diesem Zeitmuster fasten. 2 Tage vorher und einen danach. Meine Information geht dahin, dass gesunde Zellen sich in den Schlaf versetzen, wenn keine Nahrung kommt. Krebszellen können das nicht. Also sollen die am meisten abkriegen, die gesunden Zellen können sich vor der Wirkung der Chemo besser schützen.

    Die Wirkung der Chemo wird erhöht, bei Verringerung der schädlichen Nebenwirkungen auf gesunde Zellen.


    Würde mich sehr freuen, wenn du das hier gerne ausführlich dokumentierst. Ich interessiere mich sehr dafür!

  • Hallo Bina_63

    Das mache ich sehr gerne. Bisher habe ich auch nur von Studien gelesen und kenne noch niemanden der damit Erfahrungen gemacht hat.

    Ich werde hier mit meiner Dokumentation beginnen. Seit der vorläufigen Diagnose am 22. Januar mache ich bereits ein vorbereitendes Fasten. Das heißt, ich esse nur innerhalb von 8 Stunden und auch nur vegan. Auf zusätzlichen Zucker wird komplett verzichtet. Ich trinke sehr viel, hauptsächlich Tee. Auf Getreide verzichte ich auch weitgehend, allerdings tut ein Haferschleimsüppchen meinem Magen ausgesprochen gut.

    Inzwischen habe ich so richtig Appetit auf Obst und Gemüse und auch auf Nüsse.

    Sicherlich gibt es zu diesem Thema viele Meinungen.

    Ich möchte betonen, dass dies ein Selbstversuch ist.

    Und ich werde davon berichten 😊

  • Und ich habe von Schläfertumorzellen gehört, die sich schön abschotten können, z,. B. im Knochenmark, und irgendwann wieder auf die Reise gehen können. Ich schreibe bewusst "können", nicht müssen. Ich habe so gesund gelebt und Krebs bekommen. Andere, die sich völlig ungesund ernähren, die bleiben gesund. Also habe ich einfach Pech gehabt und werde das Beste daraus machen, aber so, dass alles noch lebenswert ist. Während der Chemo ging es mir zeitweise so schlecht, dass ich gar nicht darüber nachdenken wollte, was ich, oder ob ich essen sollte. Ich habe das gegessen, was mir gut bekam und was ich essen konnte. Ich habe es so oft genossen während der Chemo ein leckeres Sahneeis zu essen. Die Mundschleimhaut war so zerstört, dass manchmal gar nichts anderes ging. Aber das muss jeder so machen, wie er es für richtig hält. Die Lebensqualität während der Chemo ist wirklich nicht schön, da sollte man sich nicht zusätzlich kasteien. So habe ich es auch von meinen Ärzten gehört. Essen, was einem schmeckt und gut tut. Wer keinen Tee mehr sehen kann, der greife zu alkoholfreiem Weizenbier, das hat mir immer gut getan.

    LG Jonna

  • Hallo Feuervogel


    Ich habe es mit dem Fasten vor meiner ersten EC-Chemo versucht, 1 Entlastungstag und 2 Tage vorher nur ausreichend getrunken und anschließend mind. 24 Stunden nichts essen, nur wieder ausreichend trinken und dann wieder einen langsamen Einstieg.

    Die Tage davor sind mir ganz leicht gefallen, allerdings hatte ich direkt nach der Chemo mit Übelkeit zu tun und mochte so oder so nichts essen, 1,5 Wochen später hatte ich mir dann noch ein Noro-Virus aufgesackt, die Abwehr war halt im Keller. Die nächste Chemo 4 Wochen später (vorher war nicht möglich), habe ich wieder gefastet, aber da ich durch die Chemo dann so entkräftet war, musste ich auf leichtes Essen umstellen.

    Natürlich haben die niedrigen Leukos, nichts mit dem Fasten zu tun, aber jeder Körper reagiert anders.

    Wenn du damit schon Erfahrungen gemacht hast und gut damit zurecht kommst, würde ich es auch an deiner Stelle probieren - du hast ja nichts zu verlieren, nur zu gewinnen.

    Ich habe es bei den folgenden 12 Paclitaxel dann nicht mehr gefastet, aber natürlich versucht Schonkost zu essen. Da ging es mir insgesamt besser, natürlich ist die Chemo auch besser verträglich.


    Viel Erfolg damit!👍


    Sonja, Sonnenblume. 🌻🌞

  • Hallo Feuervogel,


    8/16 mache ich auch schon länger, bekommt mir sehr gut. Mein spätes Frühstück ist Hafer-Porridge mit Mandeltrunk gekocht. Hafer ist mit seinem hohen Anteil an Betaglukanen, das beste Getreide!. Nur mit dem Obst solltest du aufpassen, der Fruchtzucker ist nicht zu unterschätzen, wird schnell zu viel. Einfach lecker Porige, gerne mit wechselnden Beeren und Obst und gerösteten Nüssen verfeinert. Ich hatte etwas gesucht um Milch zu ersetzen, die kann ich nicht besonders gut ab. Außerdem möchte ich diese Hormonsuppe auch nicht konsumieren, auch keine Sojaprodukte. Rein vegan schaffe ich einfach nicht, ich bin einfach Fleischesser. Aber da wird streng auf Menge und Qualität geachtet. Regelt sich dann auch schnell über den (Bio-)Preis.... Esse auch wieder mehr Fisch. Da ich schnellstens meine in den letzten 2 Jahren angesetzte Wampe loswerden wollte, hatte ich schon Monate vor meiner Diagnose damit angefangen. Bin jetzt 13 kg seit letztem September los. Dadurch, dass ich einen Hormon abhängigen Krebs habe, die wohl beste Entscheidung. Gerade das eingelagerte Bauchfett, hat eine ganz eigene Hormonproduktion und ist gefährlich. Es müssen jetzt noch drei Kilo runter, dann habe ich wieder meinen idealen BMI. Sport als Waffe gegen die Mistviecher, wird ab nächste Woche gestartet. Studien sind da eindeutig, es ist fast wie ein Medikament. Also, A... hoch.....:)

  • Ich hab auch manchmal vor der Chemo gefastet . Zuerst hatte ich damit angefangen einen Tag vor der Chemo , während und danach auf Kohlenhydrate zu verzichten . Später habe ich drei Tage Saftfasten gemacht . Ich hätte nicht viele Nebenwirkungen , aber ob es daran lag weiß ich nicht 😄 also geschadet hat es auch nicht. Nur später während der EC konnte ich das mit dem Saftfasten nicht mehr machen , weil mir die EC dann zu sehr auf den Magen gegangen ist !


    8/16 finde ich total spannend. Das krieg ich aber irgendwie von den Zeiten nicht hin

  • Ihr Lieben, das Intervallfasten 16/8 mach ich auch gerade... und das entspricht eh meiner Essgewohnheit... das dieses dazwischen nix ja muss ich mich disziplinieren... aber geht... ich Habs noch nie verstanden wie man fünf mal an Tag Obst essen schafft und dann noch die Mahlzeiten ...😂 wär mir eh zu viel ....

  • 8/16 entspricht schon sehr meinen normalen Essgewohnheiten. Vor 11:00 habe ich auch schon früher nix gegessen und später als 19:00 sollte man auch nix mehr essen. Die zwei Mahlzeiten sollten allerdings lange satt machen, damit der Blutzucker immer schön konstant bleibt. Abends esse ich gehaltvoll, auch gerne reichlich hochkalorisch. Avocado mit etwas Vollkornbrot, Eier, Matjes usw. Da ist man pappsatt bis weit in den nächsten Tag rein. Und die Heißhungerattacken bleiben völlig aus.

  • Jetzt muss ich Euch mal was fragen. Bei 8/16 tritt doch der Zellreinigungsprozess in Kraft. Bei allen Zellen, auch bei den Krebszellen. Werden da nicht neben den gesunden Zellen auch die Krebszellen gestärkt?


    Ich hatte während der Chemo neben einem veränderten Geschmackssinn auch noch mit Durchfall nach Gemüse und Obst zu kämpfen.

    In der dritten Chemowoche wurde das etwas besser. Ich habe nicht eingesehen, weshalb ich mir durch Fasten auch noch die wenigen guten Tage versauen sollte.

  • Die Krebszellen sind sowieso Fresszellen. Die spornst du dadurch nicht weiter an. Deine gesunden Zellen legen sich aber einen Schutz zu beim Fasten, den die Krebszelle nicht kennt. Dadurch soll die gesunde Zelle auch nicht so geschädigt werden bei der Chemo. Deshalb vielleicht, bzw. hoffentlich weniger Nebenwirkungen.

    Ich bin leider auch ein Allesesser 🙈.

    Aber angesichts dieser Diagnose nehme ich das Veganer Essen gerne in Kauf. Beim Obst bin ich auch vorsichtig. Ich hab noch eigene Äpfel, eine alte Sorte aus meinem Garten und eigene Zwetschgen. Letztere eingefroren. Als Milchersatz nehme ich Hafermilch, die mir sowieso super schmeckt. Bin der absolute Haferfan 😊.

    Ich war in Schottland sehr glücklich über das traditionelle Porridge 😊.

    Ansonsten esse ich gerne Gemüse mit Bitterstoffen, die ja auch sehr gut gegen Übelkeit sind.

    Trotzdem... alles liegt noch vor mir. Wer weiß was ich in ein paar Wochen darüber denke...

  • ...Bei 8/16 tritt doch der Zellreinigungsprozess in Kraft. Bei allen Zellen, auch bei den Krebszellen. Werden da nicht neben den gesunden Zellen auch die Krebszellen gestärkt?

    Also neulich kam ja in 3sat dieser Themanabend zum Fasten und da wurde es so erklärt, dass die gesunden Zellen eben auf einen anderen Stoffwechsel umstelen können, den sog. ketogenen, mit der Fettverbrennung statt Zuckerverbrennung. Das können die Krebszellen anscheinend nicht und deshalb leiden sie beim Fasten wohl mehr. So hab ich es zumindest verstanden Vielleicht findet man den Themenabend noch in der Mediathek oder sonstwo in Internet, youtube vielleicht...

  • Hallo zusammen,


    mit Interesse habe ich eure Beiträge gelesen, die für mich auch sehr verständlich sind. Jetzt wollte ich mal nachfragen, ob ihr Obst von eurem Speiseplan komplett gestrichen habt :/?


    Klar hat Obst viel Fruchtzucker, aber auf der anderen Seite soll man es ja auch, neben Gemüse, zu sich nehmen wegen der Vitamine.


    Ihr bringt mich nämlich gerade ganz schön ins grübeln, weil ich fast täglich einen Apfel esse und momentan total auf Kiwis abfahre.


    Von Intervallfasten habe ich auch nur positives gehört. Ob sich das positiv oder negativ auf die Erkrankung auswirkt, dazu hat man mir bis jetzt auch nichts gesagt, weil angeblich keine Ergebnisse vorliegen. Ich glaube, da will sich kein Doc festlegen X/.


    Was meint ihr dazu?

  • Sonnenblume78

    Es gibt Tabellen im Netz. Das Verhältnis von Glucose zu Fruktose sollte in etwa 1:1 sein (bei Obst). Trotzdem halt nicht so viel davon... Aber meine Komplementärberatung empfahl mir, das Obst nach diesem Verhältnis auszusuchen.

    Kann dir den Link per PN schicken, wenn du das möchtest.

  • Hallo Geduld ,


    der Beitrag von Scobel ist in der Mediathek noch verfügbar und wird es wahrscheinlich noch einige Zeit sein. Ich habe diesen auch schon so zweieinhalb Mal angeschaut, bin aber nicht so richtig durchgestiegen, habe mich dem Thema auch noch nie beschäftigt. ;)

    Der Hinweis mit der Fettverbrennung ist schon mal interessant. Danke Dir!


    LG Lilyrose