Probleme / Einschränkungen / Schmerzen nach brusterhaltender OP (BET)

  • Liebe Fancesca,

    zuerst möchte ich dich ganz herzlich in diesem Forum begrüßen und willkommen heißen !

    Ich höre aus deinen Posts ein bisschen Angst heraus, das deine Mutter ein unverhältnismäßiges Verwöhnprogramm einfordern könnte nach der Mastektomie.

    Bei mir war es so, das ich bis auf schweres Tragen und Heben alles im Haushalt selbst erledigen konnte. Lediglich zum Erreichen des obersten Küchenregales muss ich die Hand der nichtoperierten Seite zur Hilfe nehmen. Schmerzmittel habe ich keine gebraucht, obwohl bei mir zusätzlich noch ein Teil des Brustmuskels entfernt wurde.

    Mein einziges Problemchen weren die beiden Drainageflaschen, die ich noch 3 Wochen lang mit mir spazieren trug, da meine Wunde solange Flüssikeit noch abgab. Aber selbst das hat meinem Tatendrang keinen Einhalt geboten. War sogar in dieser Zeit noch mit den Katzen zur jährlichen Impfen beim Tierarzt.

    Mir wurde gesagt von den Physiotherapeuten, normale Hausarbeit wäre fast das beste

    Training , um die Armbewaglichkeit und Kraft schnell wiederherzustellen! Immer die operierte Seite mitnehmen und keine Schonhaltung angewöhnen.

    Wenn alles normal läuft, wird deine Mutter etwa 2 Monate

    Hilfe beim Grosseinkauf und beim Tragen von Wasserkisten brauchen und vielleicht einmal wöchentlich ein Hilfe fürs Saugen, Böden wischen und evtl. auch zum Haarewaschen.

    Geht aber auch mit einer Hand, habe ich nach meheren Schulter - Op's auch gemacht.

    Kommt alles auch auf Alter und Fittness der Patientin an!?

    Ich wünsche deiner Mutter eine komplikationslose Op und einen problemlosen Heilungsverlauf.

    LG Katzi64

  • Hallo Francesca,


    es kommt immer darauf an, was gekocht wird. Wenn du Angst hast, dass sie nur "bemuttert werden" will lass sie doch immer mit machen. Gerade beim Kochen gibt es doch genug für zwei zu tun. Hilfe braucht man da am Anfang auf alle Fälle. So musste mein Mann das Wasser von den Kartoffeln abgießen - nur so als Beispiel. Und wie Katzie schreibt, sie muss ja was machen, sonst gewöhnt sich der Körper nur an die Schonhaltung. Und wenn sie nicht allein raus geht, gehört auch die Motivation zum spazieren gehen dazu.


    Du packst das schon und wenn du moralische Unterstützung brauchst oder Fragen hast, findest du ihr immer ein offenes Ohr.


    LG

    Kalinchen

  • Liebe Kalinchen,

    beim Kartoffelkochen kommt es etwas drauf an, wieviele man kocht. Ich wohne allein und krieg das mit der entsprechend kleinen Menge ganz gut hin. Ansonsten muss man die Dinger nicht unbedingt abgießen, sondern kann sie auch mit einer Schöpfkelle aus dem Topf holen. (war vor Jahren mal so blöd, mit mit einem kaputten rechten Arm Nudeln zu kochen, Wasser in den Topf rein ging gut mit einem kleineren Gefäß, über raus hab ich mir zu spät Gedanken gemacht und bin dann auf die Schöpfkellen-Idee gekommen).

    Liebe Francesca: eine weitere Möglichkeit ist, vorkochen und portionsweise einfrieren. Das habe ich vor meiner OP gemacht. Dann entfällt das Kochen und Töpfe heben. (aber wie gesagt: ein bis zwei Portionen zu kochen ist auch nach der OP kein Problem). Ich denke, im Normalfall sollte es wirklich reichen, wenn Du ihr beim Einkaufen hilfst und beim Putzen (das Staubsaugen geht zwar auch mit dem anderen Arm, aber das war wirklich angenehm, wenn es jemand anderes macht). Deine Mutter muss sich bewegen, sonst gibt es langfristige Bewegungseinschränkungen. Wenn Du meinst, sie fordert Zuviel, setze Deine Grenzen. Klar fällt das schwer, aber Du musst auch an Dich denken

    LG

    Heideblüte

  • Liebe Heideblüte,


    Eine gute Idee mit der Schöpfkelle, aber wenn der Mann im Wohnzimmer sitzt, kann er doch die Kartoffeln abgießen :D. Jetzt geht es ja auch wieder allein, da bekommt der hartarbeitende Mann seine Teller mit Essen wieder vorgesetzt. 8o

  • Liebe Francesca,

    Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen, deine Mutter sollte so viel wie möglich selbst machen. Die Physiotherapeutin hat gesagt, einfach ausprobieren welche Bewegungen gehen und welche nicht, und wenn es weh tut, aufhören. Meine OP war im April, ich habe sehr schnell wieder normale Hausarbeit gemacht; habe natürlich auch das "Glück", dass die linke Seite betroffen ist. Den vollen Wäschekorb stütze ich auf der Hüfte ab, die Teller hebe ich in kleinen Mengen in den Oberschrank, es gibt viele kreative Lösungen, wenn man ein bisschen drüber nachdenkt.

    Ich denke, du solltest deiner Mutter sehr klar sagen, was du bereit bist zu tun und was nicht. Du hast schließlich ein eigenes Leben und musst dich sicherlich nicht den ganzen Tag um sie kümmern. Ich würde das im Vorfeld mit ihr besprechen, damit sie nicht Forderungen stellt, die du nicht erfüllen möchtest.


    LG Nordlicht

    Der Wein ist stark, der König stärker, die Weiber noch stärker, aber die Wahrheit am allerstärksten. (Martin Luther)

  • vielen Dank nochmals, auch für das Willkommen. Mal sehen was die nächste Woche bringt. Aber toll schon mal zu wissen, was sie machen kann/könnte. Vllt, kann ich bald nach der Op in meine eigene Wohnung zurück und muß nicht Wurzeln schlagen.


    danke

    lg

  • Liebe Franceska,


    wohnst du im selben Ort wie deine Mutti? Du scheinst ja Angst zu haben, dass sich deine Mutti zu sehr vereinnahmt. Wenn du also im selben Ort oder nicht weit entfernt wohnst, kehre so schnell wie möglich in die eigene Wohnung/ in dein eigenes Leben zurück. Das bedeutet ja nicht, dass du dich nicht um deine Mutti sorgst oder dich nicht weiter kümmern sollst. Aber du kannst ja nur 100% für deine Mutti da sein, wenn es dir gut geht und wenn dann immer dicke Luft herrscht, ist ja für euch beide nicht gut.


    LG

    Kalinchen

  • Liebe Franceska,

    Deine Mutter wird definitiv nicht rund um die Uhr pflegebedürftig sein, sonst würde sie gar nicht aus dem Krankenhaus entlassen. Wenn Du nicht sehr weit weg wohnst, würde ich an Deiner Stelle zwar zu ihr gehen und ihr zur Hand gehen, aber gleich bei ihr einziehen brauchst Du dann sicher nicht. Du hast Dein eigenes Leben und musst auch an Dich denken. Ansonsten kannst Du ihr helfen, ein "Notfall-Netzwerk" aufzubauen. Freunde, Nachbarn, Kollegen, ... es gibt genug Menschen, die bestimmt gern etwas unterstützen und im Notfall schnell vor Ort sein können. Und Du kannst Dich dann ja am Wochenende um den Großeinkauf und den Staubsauger kümmern.

    LG

    Heideblüte

  • Liebe Franceska


    Deine Mutter wird auf keinen Fall pflegebedürftig sein.

    Ich hatte meine Diagnose 2013. Brusterhaltende OP anschließend Bestrahlung. Ich habe versucht, alles so gut wie möglich zu verdrängen. Denn ich HATTE Kr ebs. Meine Mutte ist über den Sommer immer auf dem Campinplatz. 2015 - kurz vor ihrem 80. Geburtstag - entdecke ich eine Stelle an ihrer Brust. Das komplette Untersuchungsprocedere - ich muss alle meine Stationen wieder mit ihr anlaufen. Alles kam wieder hoch. Ich habe sie überall hingefahren weil sie ja von ihrem Campinplatz nicht weg konnte. Brusterhaltende OP - dann habe ich sie im Krankenhaus besucht und sie anschließend wieder raus gebracht. Klar habe ich für sie eingekauft. Sie war sehr gut im Planen. ich brauchte also nur alle paar Tage kommen. Dann haben wir ihren 80. Geburtstag groß gefeiert. Die Campingsaison war zu Ende und sie ist dann von zu Hause aus täglich mit der Taxe zur Bestrahlung gefahren.


    Ich will mich den anderen damit nur anschließen - deine MUtter braucht keine rundum Betreuung - Hilfe ja


    Alles Gute wünscht Euch

    Greta

  • Liebe Franceska,

    ich will mich auch anschließen. Ich hatte im April rechts Abliato und links brusterhaltend, in einer OP. Als ich nach 7 Tagen entlassen wurde, war ich gut beweglich. Ich konnte alleine ins Bad und Duschen und mich anziehen. Die normalen Hausarbeiten gingen auch schon wieder, höchstens mal wenn was ganz oben im Schrank stand musste mein Mann ran. Den schweren Wäschekorb hab ich auch nicht getragen und den Wochenenkauf musste ebenfalls mein Mann ins Haus schleppen.

    Zwei Tage nach meiner Entlassung hab ich sogar den Rasen gemäht. Eigentlich geht alles, was nicht zu schwer zum Tragen ist oder zu hoch im Schrank steht.

    Wenn alles normal verläuft, wird sie keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung brauchen. Schön ist Hilfe immer und im Notfall sollte jemand erreichbar sein, aber sonst wird deine Mama das packen.

    LG Christina

    Wenn es ein Löwenzahl durch den Asphalt schafft, dann wirst du doch sicher auch einen Weg finden.

  • Hallo Franceska,


    hier meine Erfahrungen.


    Ich hatte am 06.07. eine brusterhaltende OP, sie haben 3.9 cm rausoperiert plus die axillären Lymphknoten. Die OP war wirklich unkompliziert und ich hatte kaum Schmerzen. Dier Narkose habe ich super vertragen. Trotz der Größe des Tumors sieht die Brust wirklich gut aus (nicht verformt oder verändert) und die Narben sind sehr gut. Daher sollte das bei deiner Mutter mit einem viel kleineren Tumor hoffentlich auch gut klappen.

    Ich hätte am 2. Tag gehen können aber wegen der Entfernung der axilären Lympknoten und der damit verbundenen Drainage blieb ich 4 Tage. Übrigens hat die Drainage-Entfernung überhaupt nicht wehgetan. Im Nachinhein empfinde ich die Entfernung der axilären Lymphknoten als mehr belastend als die Brust-OP. Hatte/habe Ödeme in der Achselhöhle und Strangbildung. Ansonsten habe ich 2 Wochen post-OP so gut wie keine Einschränkungen in der Beweglichkeit und keine Schmerzen.


    Deiner Mutter wünsche ich viel Glück!

    Liebe Grüße,

    Bsuenwunder

  • danke ihr seid sehr starke Frauen. Konnte mich nicht melden, da viel um die Ohren. Bei uns ist das halt so..ist Mama krank, muß jeder alles sein lassen und zu ihr ziehen. Und diejenige zuerst, die eh keine kinder und im Moment keinen job hat. Wenn nicht ist man dann eine undankbare Göre und wird mit Schuldzuweisungen und weiß der Geier belastet. ich fühle mich sehr in der Zwickmühle, sie nimmt mir die Luft zum Atmen. Z.b.. bin ich jetzt sehr undankbar, wenn ich sage es war so heiß und ich wollte zum ersten Mal heuer schwimmen gehen, durfte aber nicht. Weil es gibt ja zuhause viel zu tun(ihr Putzfimmel). By the way ich bin 40

  • Liebe Francesca,


    du bist nicht undankbar, wenn du auch mal an dich denkt, sonst hälst du nicht mehr lange durch. Da musst du auch mal stark sein, wenn du schon zu deiner Mutter gezogen bist, sag ihr Klipp und klar, dass du auch Zeit für dich brauchst.

  • liebe Francesca

    Bei mir ist es zwar nicht so wie bei dir

    aber meine Eltern haben sich auch immer bei mir eingemischt

    da war ich schon 43

    habe einen Sohn und bin in einer Beziehung

    die sie noch nie richtig akzeptiert haben

    ich habe da einen Schlussstrich gezogen und sie aus meinem Haus geschmissen

    das ist jetzt schon 2,5 Jahre her

    mit meiner Schwester hab ich auch keinen richtigen Kontakt mehr

    sie hält mehr zu unseren Eltern

    es war zwar hart aber seitdem geht es mir und meinem Partner viel viel besser

    hab ihnen meine zweite Erkrankung am Telefon mitgeteilt

    sie haben nur gemeint wenn ich sie brauchen würde muss ich mich melden

    weil sie von sich aus nicht kommen

    auch gut so

    ich hab meine Helfer und einen sehr toleranten Partner

    mein Sohn (jetzt 20) geht in seine Arbeit

    er lebt zwar noch bei uns ist aber immer unterwegs

    aber wenn ich ihn brauche hilft er auch

  • Liebe Franceska,

    ich kann Dir so nachfühlen. Meine Mutter scharrt auch gern ihre gesamte Familie um sich, wenn es ihr nicht gut geht, und wehe jemand fehlt oder kommt in ihren Augen zu spät. Im Gegenzug kann sie nicht begreifen, dass ich lieber allein bin, wenn es mir nicht gut geht. Als es mir am Anfang meiner Chemo nicht gut ging, war es noch o.k., dass sich meine Eltern so intensiv gekümmert haben (obwohl ich es nicht mag, wenn ständig jemand neben mir sitzt, wenn ich schlafe), aber jetzt geht es mir besser und ich möchte Dinge selbst machen, wenn ich es kann und nicht ständig hören "Du bist doch krank", "das kannst Du doch nicht", "Du sollst nicht so schwer tragen", ...

    Klammernde Eltern (egal in welche Richtung) sind nicht einfach. Ich glaube, ich kann den Satz "Mama ich bin kein Kleinkind, sondern eine erwachsene Frau kurz vor den Wechseljahren" mittlerweile runterbeten, wenn man mich nachts aus dem Tiefschlaf reisst. Klare Ansagen, liebe Kalinchen, werden entweder überhört oder führen zu Streitereien. Ein normales Gespräch ist nicht möglich "Du bist und bleibst unser Kind, egal wie alt Du bist. Punkt!". Vermutlich bleibt wirklich nur der Weg, den Manuela gegangen ist, doch den scheue ich, denn irgendwie sind sie doch Familie.

    Ich wünsche Dir viel Kraft, Stärke und Mut, die Zeit durchzustehen. Da es ohnehin Stress gibt, egal, was Du machst, geh Schwimmen. Deine Mutter ist - wie Du den Rückmeldungen auf Deine Frage entnehmen kannst - nicht pflegebedürftig und braucht keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Wenn Du nicht zu weit entfernt wohnst, schlafe in Deiner eigenen Wohnung und fahre stundenweise zu ihr. Dann ist vermutlich das Donnerwetter wenn Ihr Euch seht etwas größer, aber kürzer, als wenn sie rund um die Uhr an Dir rummäkelt.

    LG

    Heideblüte

  • Ihr Lieben,

    diesen Satz "Du bleibst immer unser Kind, egal wie alt du bist." kenne ich auch zur Genüge. Glücklicherweise leben meine Eltern so weit weg, dass man sich nur ab und zu besuchen kann. Nach einer Woche Rundumprogramm habe ich dann auch immer genug, aber auf diese Weise ist es erträglich. Es war eine meiner besten Entscheidungen, im Studium nach Norddeutschland zu ziehen, meine Eltern denken aber nach wie vor, sie hätten das verhindern sollen. Gut dass das nicht geklappt hat. ;)


    Liebe Heideblüte,

    ich kann dich gut verstehen, man möchte ja nicht den Kontakt mit der eigenen Familie abbrechen. Aber es stimmt, klare Ansagen und eigene Wünsche zählen nicht, normale Gespräche sind nicht möglich, und da ich Einzelkind bin, bin ich auch immer in der 2-gegen-1-Situation, die habe ich als Kind schon gehasst. Gegen zwei Elternteile konnte ich mich nicht wirklich durchsetzen.


    Liebe Franceska,

    ich denke so wie die anderen: du kannst dem Donnerwetter ohnehin nicht entgehen, du wirst es deiner Mutter sowieso nicht recht machen können. Also handle so, dass du damit zufrieden bist. Es ist dein Leben, und wenn deine Mutter das nicht akzeptieren kann, ist das in erster Linie ihr Problem und nicht deins. Natürlich kann man versuchen, darüber zu reden, aber wenn das nicht geht, musst du eine Lösung finden, die für dich akzeptabel ist.


    LG Nordlicht

    Der Wein ist stark, der König stärker, die Weiber noch stärker, aber die Wahrheit am allerstärksten. (Martin Luther)

  • Wie kann man als Mutter so egoistisch sein:/||

    Liebe Francesca,

    ich bin der gleichen Meinung , wie meine Vorschreiberinnen. Hilf deiner Mutter soweit, wie es für dich in Ordnung ist und sonst mach dein Ding. Ich wünsche dir viel Kraft.

    Liebe Grüße von

    Stupsi


    Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, also kämpfe und lache wieder:)

  • hallo, wollte mich nochmals bedanken. War sehr schön zum lesen. Mutti ist schon längst zuhause und war vom ersten Tag an schon mobil. Hätte ich so nicht gedacht. Eigentlich finde ich es süß, wenn Eltern einen so behüten und man sich wieder wohl behütet und als Kind fühlen darf. Sie machen sich halt Sorgen. Aber das will man sicher auch nicht lang mitmachen. Sie sind ja schon alt und bedürfen selber wohl Pflege und Liebe. Ach ist alles schwierig. Ich bewundere Kinder die sich abnabeln konnten und Eltern die nicht allzu sehr klammern. Aber das ganze wird Off Topic nun..