• Hallo Ihr Lieben,

    ich habe Brustkrebs.

    Bin am 29. 09. op.

    Diagnose:

    cT 1b cNO Mx ER IRS 12 PR IRS 6 Her2neu-Überexpression (3+) Ki-67 Index 39%.

    Agressiver Tumor:(


    Besprechung im KH am 16. 10..

    Am Anfang wurde mir gesagt: keine Bestrahlungen usw.

    DAS sieht jetzt anders aus

    Bestrahlung, leichte Chemo.

    Bin verunsichert!

    Fühle mich im Moment nicht gut aufgehoben:((

    Könnt Ihr mir bitte erklären, was das für eine Diagnose ist,

    ich bin ziemlich verzagt:(

    Seid lieb gegrüßt

    katharina

    (nun habe ich Euch gefunden:))

  • Hallo Katharina,


    herzlich willkommen hier im Forum. Ich denke du bekommst sicher eine ganze Menge Antworten auf deine Fragen.


    Wurdest du sofort brusterhaltend operiert ohne vorherige Biopsie/Stanze? Normalerweise macht man erst eine Stanze, dann sieht man daraus die Tumorbiologie und dann wird entschieden was weiter geschieht. Sehr oft bekommt man zuerst eine Chemo und operiert erst nach der Chemo (neoadjuvant).


    Bei Her2neu-Überexpression hat man bei einer neoadjuvanten Chemotherapie die Möglichkeit einer sog. Doppelblockade (2 Antikörper), wenn vorher operiert wird ist das soweit ich weiß nicht mehr möglich und man bekommt dann die normale Chemo plus einem Antikörper Herceptin, was aber auch nicht schlecht sein muss.


    LG Chippendale

  • Hallo liebe Katharina,


    zunächst einmal herzlich Willkommen bei uns ;)

    Die Aggressivität eines Tumors wird an verschiedenen Werten festgemacht.

    Die Her2neu-Überespression ist einer davon, dementsprechend wird deine Therapie eine Behandlung mit Antikörpern beinhalten.

    KI67 gibt die Proliferationsrate, also die Wachstumsgeschwindigkeit an. 39% gehört schon in den hohen Bereich

    Wichtig wäre noch die Angabe, wie differenziert die Zellen in deinem Tumor sind (Grading, G1-3)


    Das Gute an deinem Tumor: die Hormonempfindlichkeit. Man kann ihn durch Entzug des Östrogen stoppen bzw bremsen.

    Im klinischen Befund (Tasten, Ultraschall, Mammo) sind keine befallenen Lymphknoten zu sehen. Letztendlich bestätigt werden kann das nur durch den Pathologen, aber es ist schon mal ein guter Ausgangswert.


    Was deine Ärzte mit "leichter" Chemo meinen, ist mir nicht so klar. Ich weiß nicht, ob es die überhaupt gibt. Mit einem KI67 von 39% sollte eine Chemo aber die Zellen erwischen, die evtl noch in deinem Körper unterwegs sind. Zellen, die sich schnell teilen, werden am besten erreicht (weshalb auch die Haare ausfallen.


    Der Pathologe wird alles, was die bei der OP entnommen wurde, sehr genau untersuchen. Wurden auch Lymphknoten (Sentinel und evtl Achsel)?

    LG, Angi ;)


    Man muss die Schuld auch mal bei anderen suchen.

    Einmal editiert, zuletzt von Saphira ()

  • Jep Chippendale, das stimmt so. Man hat damit bei mir auch die neoadjuvante Therapie begründet. Nach der OP würde nur ein Antikörper verwendet werden können.


    Aber jetzt, willkommen hier im Forum, Katharina!


    Für das Analysieren deiner Diagnose und mehr Info rund um den Krebs empfehle ich dir wärmstens, dir die Patientenleitlinie der deutschen Krebsgesellschaft herunterzuladen (als Pdf downloadbar). Ich fand diesen Flyer für mich sehr hilfreich, da sind auch die einzelnen Angaben übersichtlich angeordnet.


    „cT 1b cNO Mx ER IRS 12 PR IRS 6 Her2neu-Überexpression (3+) Ki-67 Index 39%.

    Agressiver Tumor:(„


    Die Tumorformel besteht aus verschiedenen Elementen.


    Wesentlich ist das TNM

    T bezeichnet die Größe des Tumors, N ob Lymphknoten befallen sind und M ob sich bereits Metastasen gebildet haben. Je nach Zahl dahinter kann man die Diagnose dann präzesieren.

    Diese Aufstellung findest du in der Patientenleitlinie.

    T1= der Tumor ist kleiner als 2 cm.

    N0= es sind keine Lymphknoten befallen (wurde dir während der Op der Wächterlymphknoten entnommen?)

    Mx heißt, dass man noch keine Aussage treffen kann, ob sich Metastasen gebildet haben.

    Aber da solltest du dir keine Gedanken machen. Bei mir hieß es auch lange Mx, aber einfach nur deshalb, weil halt noch gar nicht alle Untersuchungen vollständig waren, da kann man dann freilich keine Aussage treffen. Mittlerweile hat sich mein Status auf M0 geändert.

    Das kleine c bedeutet nur, dass die Daten klinisch erhoben worden sind. Da kann später auch ein p stehen, wenn die Pathologie genauere Werte bestimmt.

    Aus deinen Daten kann ich sehen, dass dein Tumor auf Hormontherapie reagiert. ER steht für Östrogen, PR für Progesteron. Meiner reagiert nicht auf Hormone, da fragst du genauer bitte bei anderen nach oder lies es dir an.

    Der Her2 neu gibt an, dass dein Tumor auf eine Behandlung mit Antikörpern reagieren wird. Und genau weil der Her2 neu vorliegt, ist der Tumor aggressiv. Das ist auch bei mir so. Da gibt es tolle Videos, die das erklären, warum das so ist. Ganz grob bildet der Tumor mehr Rezeptoren aus, die zu einem schnelleren Wachstum führen. Diese Rezeptoren lassen sich aber blockieren mit Antikörpern. Und da sind wir bei dem, was Chippendale erklärt hat. Wenn die Chemo vor der Op gemacht wird, darf man 2 Antikörper verwenden, danach nur noch einen. Aus diesem Grund habe ich auch eine neoadjuvante Chemo, weil mein Tumor so aggressiv ist, dass man alles ins Feld wirft. Die Prozentzahl, die du als letztes genannt hast gibt an, wie hoch der Anteil an teilungsaktiven Zellen in deinem Tumor ist. Bei mir liegt die Rate bei 70%.


    Liebe Katharina,


    ich hoffe, du kannst fürs erste was damit anfangen. Lies die Leitlinien, ich fand die sehr hilfreich für mich.


    Übrigens liebe ich den Namen Katharina und ich kenne NUR supernette Katharinas! :)


    Grüße,


    Zebralilly

    Ah, Lunaiko war schon vor mir dran :-).


    Grüßle Luna!

    🌻 It doesn't matter where you go in life, it's who you have beside you! :hug:


    Einmal editiert, zuletzt von Saphira ()

  • Hallo Katharina,


    herzlich willkommen und es hat ja super geklappt mit der Vorstellung!

    Ich wünsche dir einen guten Austausch und Frag alles was dir auf dem Herzen liegt, hier bist du richtig!


    Grüßle :) ika :)

    Lachen ist die beste Medizin,

    also verschenke jeden Tag ein Lächeln,
    es tut nicht we
    h
    :thumbup:

  • Hallo Ihr Lieben und herzlichen Dank für Eure Antworten.

    Nun weiß ich doch schon etwas mehr.

    Ich mag nicht gern unvorbereitet in das Gespräch am 16. 10 gehen.

    Ich habe kurz bei meinem FA angerufen, er hatte nicht so viel zeit nach dem Brückentag.

    Hat mir nur erklärt: der tumor ist klein und DAS bekommen wir in den Griff.

    Am 10. habe ich einen Termin bei ihm.

    Ich bin so froh, daß ich mich hier austauschen kann:))

    Herzlichst

    katharina


    Es geht nicht darum,

    was dir im Leben passiert,

    sondern wie du darauf reagierst.


    Epiktet

    Vergessen:

    es wurde brusterhaltend operiert nach vorheriger Stanze


    katharina

    Einmal editiert, zuletzt von Ally () aus folgendem Grund: Name des Verfassers korrigiert, Tippfehler

    • Offizieller Beitrag

    Hallo katharina 54,


    auch ich möchte Dich noch herzlich begrüßen.

    Für die weiteren Therapieschritte wünsche ich Dir alles Gute und möglichst wenig Nebenwirkungen.

    Hab einen guten Austausch hier im Forum.

  • Hallo Katharina 54,

    auch ich möchte dich ganz herzlich in diesem Forum begrüßen und willkommen heißen!

    Deine Frage haben die Vor - Schreiberinnen ja schon beantwortet.

    Hier im Forum kannst du jederzeit Fragen stellen oder über deinen Kummer schreiben oder dich einfach mal ausheulen. Oder auch deine Gedanken und Gefühle niederschreiben, das bringt manchmal schon Erleichterung und Klarheit.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommenden Behandlungen!

    LG Katzi64

  • Hallo Katharina, 54,

    ich bin noch ein bißchen langsam;) Ich muss mich noch etwas an den Forumsrhytmus gewöhnen.

    Auch von mir ein herzliches Willkommen.

    Meine Tumorcharakterisierung klingt so ähnlich, wie deine. Mir hat man gesagt, dass nach Chemo, OP, Bestrahlung, Herceptin für ein Jahr und dann Antihormonbehandlung meine Überlebenschancen mit den von Frauen mit weniger agressiven Tumoren gleichwertig sind8) Daran halte ich mich fest.

    Ich drücke dir die Daumen.

  • Hallo Katharina 54,

    von mir auch ein herzliches willkommen.

    Mein Tumor ist Deinem ähnlich und ich muß Sonnenstrand mit der Therapie recht geben, da ich mittendrin mit dem Schema bin.Hatto schon 4x Ec und heute die 2 te Infusion mit Paclitaxel plus Herceptin von 4x .Das Herceptin bekomme ich danach weiter für 1 Jahr alle 3 Wochen und dann Bestrahlung .5 Jahre Tamofixin natürlich auch.

    Aber das schaffen wir Her2 positiven.

    Drücke Dir die Daumen für alles weitere.

    Gruß Giecher

  • Hallo Sonnenstrand und Giecher,


    danke Euch herzlich für Eure Antworten.

    Vor dem tamofixin habe ich eine panische Angst, da ich jetzt schon grosse Augenprobleme habe.

    Ich hoffe, daß es noch ein anderes Medikament gibt, evtl. Armatasahemmer? (richtig geschrieben?)

    Heute habe ich grosse Probleme mit meinem "untermieter":cursing:

    Seid lieb gegrüßt


    katharina

  • Hallo Katharina,


    Aromatasehemmer könntest du bekommen wenn du bereits in der Menopause bist, bzw durch Eierstock OP oder bereits vor der Chemo in Menopause warst.

  • Hallo Katharina,


    alternativ zu Tamoxifen kannst du Aromatasehemmer bekommen, falls du vor der Menopause bist, jedoch nur in Kombination eines GnrH-Analoga zur Stilllegung der Eierstöcke.


    VG

  • Liebe Katharina,


    ich nehme Tamoxifen seit einem Jahr und hatte ebenfalls schon vorher Probleme mit den Augen. (starke Kurzsichtigkeit und grauen Star). Bin wegen Tamoxifeneinnahme und den Vorerkrankungen unter halbjährlicher Kontrolle beim Augenarzt. Habe bisher keine Verschlechterung der Sehleistung, Gesichtsfelduntersuchung war auch o.b., aber bei der Augenhintergrunduntersuchung meinte die Augenärztin Anzeichen eines Makularödems zu entdecken. Um ganz sicher zu gehen, ob da eins ist oder nicht, gibt es eine Untersuchung, die natürlich mal wieder eine Igelleistung ist. Ob diese Veränderung durchs Tamoxifen ist konnte sie mir nicht bestätigen, da ja noch garnicht sicher ist, ob da was ist.


    LG

    Kalinchen

  • Mein Augenarzt sagte mir, dass aktuelle Studien keinen Zusammenhang zwischen Tamoxifen und Grauem Star zeigen. Frühere Studien haben einen solchen Zusammenhang gezeigt, aber da war das Tamoxifen höher dosiert als das inzwischen gemacht wird. Er meinte daher, man sollte das natürlich regelmäßig kontrollieren (bei mir jährlich), aber man muss keine Panik haben.


    LG Nordlicht

    Der Wein ist stark, der König stärker, die Weiber noch stärker, aber die Wahrheit am allerstärksten. (Martin Luther)

  • Hallo Nordlicht,


    ich hatte den Grauen Star schon vor meiner Brustkrebserkrankung und der Tamoxifeneinnahme. Und eben aktuell den Verdacht auf Makularödem. Schön und gut, dass es früher bei höherer Dosierung öfter zu Augenproblemen kam. Trotzdem stehen Augenprobleme immer noch als Nebenwirkungen im Beipackzettel und völlig ausschließen kann man es eben nicht, deshalb ja die engmaschige Kontrolle beim Augenarzt und wenn es nur zur eigenen Beruhigung ist.


    LG

    Kalinchen