Hallo,
Ich (45) bin neu hier im Forum und habe mich entschlossen, nun selbst hier aktiv zu werden, da ich seit gestern furchtbar Angst habe.
2016 wurde bei mir Brustkrebs festgestellt. Es folgte OP , dann die Chemo (leider war schon ein Lymphknoten befallen) und Bestrahlung. Jetzt nehme ich Tamoxifen. Ein hartes Jahr- aber ich habe mich immer bemüht, das beste draus zu machen und alles zu tun, um gesund zu bleiben bzw. zu werden (Sport, lasse das Auto stehen, wenn möglich - weniger Stress - mehr Achtsamkeit für mich usw. ). Meine Familie- mein Mann und meine beiden Kinder, 10 und 13, unterstützen mich sehr.
Ich hatte also seit Herbst das Gefühl, dass sich alles einpendelt und ich das Kapitel Krebs ersteinmal beiseite legen kann und alles schöne in meinem Leben genießen kann. Das hat mich dieses Therapiejahr gelehrt. Und dafür bin ich auch dankbar. Die Krankheit hat mir auch viel Positives gebracht.
Montag war ich zu einer Nachsorgeuntersuchung bei der Gyno - alles gut. Um zu prüfen, ob ich noch Mängel an Vitaminen habe, wurde ein Blutbild gemacht. Wie sich herausstellte, hat die Ärztin ohne mein Wissen auch die Tumormarker bestimmen lassen. Einer ist jetzt erhöht und ich soll Skelett, Lunge und Leber prüfen lassen.
Das wirft mich total aus der Bahn. Ich habe gehört, dass es überhaupt keinen Vorteil bringt, wenn man etwaige Metas schon so früh entdeckt- im Gegenteil. Oft wird der Patientin Lebensqualität geraubt. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich hätte die TM nicht bestimmen lassen. Jetzt kann ich diesen Wert natürlich nicht ignorieren und muss die nächsten Schritte gehen.
Ich habe noch mit meinem Klinikonkologen telefoniert. Er will am Montag den Bluttest wiederholen und wenn sich der hohe Wert bestätigt, ein komplettes Staging machen. Davor habe ich total Panik. Vorgestern war noch alles in Butter, ich war so voller Zuversicht. Jetzt ist plötzlich alles anders und ich fühle mich rundherum bedroht.
Ein Radiologe hat zu mir mal gesagt: „ Selbst wenn Metastasen kommen, könnten Sie ja immer noch 5 Jahre leben „. Was sind das für Aussichten? Die Vorstellung, dass ich meine Kinder so früh alleine zurücklassen muss, lässt mich verzweifeln. Wie sollte ich ihnen das beibringen?
Ich denke, viele von euch waren schon in Ähnlichen Situationen und können das nachvollziehen. Dieser Gedanke tröstet mich. Deshalb habe ich mich entschlossen, mich heute hier anzumelden.
Liebe Grüße
Camave