Hallo Zusammen,
Anfang März habe ich beim Selbstabtasten einen Knoten in der rechten Brust ertastet, was mich zuerst beunruhigte. Als ich vier Tage später nochmal tastete war dieser jedoch wieder verschwunden. Ich dachte mir nichts dabei und habe mich wieder in den Alltag gestürzt. Im Job ging es schon seit längerem drunter und drüber. Krankheitsbedingte Personalausfälle und dadurch Mehrarbeit waren an der Tagesordnung. Ich hab meine Entdeckung total verdrängt. Vor eineinhalb Wochen habe ich nun in der Brust erneut den Knoten ertastet. Was mich sehr beunruhigte, fast gar in Panik versetzte! Also habe ich in Windeseile einen Termin beim Frauenarzt ausgemacht.
Gestern war nun dieser Termin. Nach der ersten Tastuntersuchung und Ultraschall bestätigte der Arzt meinen Verdacht und es wurde gleich eine Mammographie im Anschluss gemacht. Dann hieß es erneut warten. Diese Ungewissheit im Wartezimmer waren schrecklich. Nach einer gefühlten Ewigkeit hat mich der Arzt in einem Gespräch aufgeklärt, dass es sich um eine bösartige Wucherung handele und er gleich zur Sicherheit eine Gewebeprobe entnehmen wolle die er einschicken werde. Gesagt, getan. Parallel wollte die Praxis einen Termin im nächstgelegenen Brustzentrum machen und mich noch am selben Tag darüber benachrichtigen.
Zu Hause saß ich auf glühenden Kohlen, aber kein Telefon klingelte. Mit den Ergebnissen der Gewebeprobe kann ich erst am Mittwoch bzw. Montag darauf rechnen.
Ich sitze nun hier zu Hause und erlebe gerade ein Wechselbad der Gefühle. Angst vor dem was kommen mag, Wut über mich, dass ich nicht schon im März die Praxis aufgesucht habe und Verzweiflung, wie es weiter gehen soll (auch finanziell).
Gestern in der Praxis stand ich irgendwie neben mir als der Arzt die Diagnose mir mitteilte. Ich war wie im Schock. Ich habe Fragen über Fragen.
Wie seit ihr mit der Diagnose umgegangen? Wie bringe ich die Diagnose meinen Lieben schonend rüber? Wie lange dauert so ein Klinikaufenthalt? Werde ich meine Brust verlieren oder wird sie erhalten werden können? Wie lange werde ich im Job ausfallen? Wie werde ich es finanziell zu verkraften? Ich liebe meinen Beruf. Werde ich wieder zurück kehren können?
Andererseits hilft es jetzt auch nicht trübsal zu blasen. Sondern nach vorne blicken, positiv zu denken und diesem "Monster" in meiner Brust den Kampf anzusagen.
Ich freue mich von euch zu hören und eventuell von eurer Erfahrung im Umgang mit dieser Krankheit zu profitieren.