Aromatasehemmer (Antihormontherapie) — Austausch

  • @Charlotta2 Chemo und Aromatasehemmer werden nicht zusammen gegeben, aber im Anschluss während der Bestrahlung dürfte nichts dagegen sprechen. Vielleicht eine kleine Pause nach der Chemo bis sich die Werte etwas erholt haben, aber das kann dir dann der Onkologe sagen.

  • Hallo Carlotta2,


    ich stehe momentan direkt vor den Bestrahlungen und hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit meinem Onkologen. Er plädierte dafür, mit der AHT erst nach den Bestrahlungen zu beginnen. Generell ist es aber auch möglich schon während der Bestrahlungen damit zu beginnen. Die Leitlinien legen sich dahingehend nicht fest. Beides ist möglich. Erstmal wünsche ich dir noch ein schnelles Ende der Chemo mit wenigen Nebenwirkungen. Viele liebe Grüße

  • Auch mir hat mein Brustzentrum empfohlen mit den Hemmer erst nach den Strahlen zu beginnen.

    Lassen-Können ergänzt das Wollen-Können wie die Stille die Musik, das Schweigen das Reden, die Nacht den Tag.

    _______


    Kann nicht ich daraus werden – echter, tiefer, neu?

  • Liebe Carlotta2 ,

    ich habe etwa nach der Hälfte der Bestrahlungen - also schon während der Bestrahlung - mit der Einnahme von Letrozol begonnen. Das war mit meinen Ärzten so besprochen, um zu schauen, ob es nennenswerte Nebenwirkungen durch die Bestrahlung gibt, und um mögliche Nebenwirkungen zuordnen zu können.

  • Liebe Carlotta2 ,

    meine Onkologen haben mir das Tam auch erst nach der Bestrahlung gegeben.Sie meinten,dass die Bestrahlung für den Körper Schwerstarbeit ist und deshalb danach einnehmen.

    Alles Gute wünscht Dir

    Giecher :*

  • Hallo in die Runde,


    ich war eine ganze Weile nicht mehr im Forum, da ich nach der Akutphase etwas Abstand zum Thema Krebs brauchte. Nun möchte ich aber doch wieder den Austausch mit euch suchen, insbesondere mit anderen prämenopausalen Frauen, die Aromatasehemmer nehmen bzw. diesen gewechselt haben.


    Seit Oktober 2018 bin ich in der AHT mit Letrozol und Zoladex (weil prämenopausal). Zoladex bekam ich schon während der Chemo (seit März 2018) zum Schutz der Eierstöcke wegen Kinderwunsch.

    Die anfänglichen Hitzewallungen/Schweißausbrüche werden gefühlt stärker, insbesondere nachts kämpfe ich damit und kann oft nur schlecht schlafen. Ansonsten habe ich Probleme mit den Schleimhäuten (insb. vaginal, seit neuestem auch extrem trockene Augen) und die Libido ist irgendwie komplett flöten gegangen. Unser Kindewunsch, der mit 34 gerade Thema war, ist durch die Therapie erstmal vom Tisch. Hier kommt auch immer mehr die Angst, dass sich nach mehreren Jahren mit ausgeschalteten Eierstöcken doch nicht mehr alles normalisiert.

    Mit all dem konnte ich mich irgendwie arangieren, aber seit einiger Zeit merke ich, dass ich mich nun oft an Kleinigkeiten aufhänge, vor allem Negatives um mich herum sehe. Früher war ich ein fröhlicher Mensch. Jetzt krittel ich selbst an Menschen, die mir sehr wichtig sind, rum. Ich erkenne mich nicht wieder und mag mich so selbst nicht. In der Beschreibung von dir Angel12 finde ich mich auch ganz gut wieder.


    Ich möchte jetzt mit dem Onkologen besprechen, ob ein Wechsel des Aromatasehemmers oder ein kompletter Wechsel zu Tamoxifen (d.h. auch kein Zoladex mehr) helfen könnte, diese Nebenwirkungen zu reduzieren. Hat da eine von euch Erfahrungswerte?


    Heute habe ich auch einen Termin bei der Gyn gehabt, die hat mir probeweise Remi...PLUS mitgegeben. Traubensilberkerze scheint ja erwiesenermaßen ok zu sein, auch während der AHT. Aber Johanniskraut? Vielleicht hat sich da auch schon mal jemand von euch schlau gemacht?

  • Liebe Lighthearted, ich bin auch erst 40 Jahre und seit der Entfernung der Eierstöcke nehme ich Letrozol. Genauer seit September 2018, also ähnlich wie du, deine genannten Nebenwirkungen kenne ich nur allzu gut. Ohne Rem... wäre ich wahrscheinlich vor Hitzeattacken wahnsinnig geworden, durchwachte Nächte, mit 5-6 mal Wechsel der Schlafanzüge, auch tagsüber sehr unangenehm. Ich habe viel gelesen und auch mit dem KID telefoniert. Das Rem..., ohne Johanneskraut bekam ich an allen Stellen als ok rückgemeldet. Ich nehme es jetzt seit fast einem Jahr und die Hitzewellen sind deutlich weniger und nicht so stark. Ich merke jedoch direkt, wenn ich eine vergessen habe. Es gibt sie in unterschiedlichen Stärken, für 2x tgl und 1x tgl, je nach Dosierung. Ich hatte mal versucht, auf die 1x tgl zu wechseln, aber es wurde nochmal richtig schlimm damit. Mir helfen nur die Rem..., die man 2x tgl nimmt. Ich nehme sie morgens und abends, mittags dann das Letrozol.

    Vaginal wurde es bei mir jetzt tatsächlich so schlimm, dass ich mit den niedrig dosierten Hormonzäpfchen eine Behandlung begonnen habe und merke nun nach ca 3 Wochen deutliche Verbesserungen. Augentropfen nehme ich auch mit Hyaluronsäure, aber diese Stimmungstiefs sind mir auch gut bekannt, da habe ich auch noch nicht das Richtige gegen gefunden. Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von LieselotteMotte () aus folgendem Grund: freiverkäufliches Arzneimittel verschleiert

  • Hallo Lighthearted , ich bekomme auch Letrozol und bekam Enantone bis zu meiner Eierstockentfernung. Ich vertrage es eigentlich ganz gut, Schleimhäute sind mit der Zeit wieder besser geworden, Hitzewellen hatte ich allenfalls leicht.
    Die kurze Zündschnur kennen viele, es liegt auch einfach an unserer Situation mit so einer Krankheit konfrontiert zu sein. Ich bin in einer komplementärmedizinischen Tagesklinik, wo uns erläutert wurde, dass der Sympathikus bei uns so hochgefahren ist, dass Kleinigkeiten ausreichen, um direkt auf 180 zu sein. Um dem Parasymathikus wieder auf die Beine zu helfen, solle man über einen langen Zeitraum möglichst jeden Tag eine Entspannungsübung machen, um das Level runterzufahren, irgendwann reiche es 2x pro Woche. Ich bin gerade dabei und manchmal, denke ich, reagiere ich schon souveräner. Ist natürlich Zeit, die man einplanen muss... und andere entspannende Sachen wie Sauna, Badewanne, Buch lesen sollen nicht den gleichen Effekt haben. Einen Versuch ist es vielleicht wert...

  • Hallo zusammen, ich nehme seit Februar 2019 Anastrozol. Habe auch die ein oder andere Nebenwirkung dadurch wie z.B.

    Probleme mit den Gelenken (extrem morgens beim gehen und in den Fingern) und trockene Schleimhaut.

    Aktuell spielt mein Blutdruck verrückt. Ich hatte immer sehr niedrigen Blutdruck, aber heute war er zum Teil und auch über

    den Tag verteilt über 140/90. Das kann einen schon nervös machen. Meine Hausärztin meinte ich solle mal drei Tage den Blutdruck

    3-4mal am Tag messen und mich dann nochmal melden.

    Kennt jemand diese Nebenwirkungen durch Anastrozol? Und was kommt noch auf einen zu durch das Medikament?

    Nehme ja erst seit ca 9 Monaten. Hat jemand Langzeiterfahrungen.

    Zu meiner Person, bin 60 Jahre alt und nach 20 Jahren zum zweiten Mal an Brustkrebs erkrankt. Das erste mal (1999) und jetzt

    auch wurde ich Brusterhaltend operiert. 1999 bekam ich Chemo und Bestrahlungen.

    Im November 2018 wurde ich wie gesagt wieder Brusterhaltend operiert und habe mich dann ein zweites Mal für Bestrahlungen

    entschieden (keine einfache Entscheidung für mich).

    Nun soll ich wie gesagt 5 Jahre Anastrozol nehmen.

    Hat jemand von Euch durch Anastrozol erhöhten Blutdruck? Was macht Ihr dagegen und geht der wieder weg?

    Und das mit dem Sympathikus kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich bin zur Zeit sehr angespannt und komme nicht runter.

    Ich find das ganz schlimm und hab ständig noch ein schlechtes Gewissen das ich meine Familie damit belaste.

    Nicht so einfach alles im Moment und das obwohl ich eigentlich vom Grunde her ein optimistischer Mensch bin. Aber

    den Optimist gehe ich zur Zeit suchen.

    Ich hoffe das alles für uns besser wird.


    Lg

  • Hallo tinibini,


    Bist du an der selben Brust erkrankt?


    Ich habe 2 Jahre und 4 Monate Anastrozol genommen. Mein grösstes Problem waren die Schleimhäute,natürlich neben Gelenkschmerzen, sehr starkem Haarausfall usw. Bei mir ist nicht der Blutdruck, sondern das Cholesterin so hoch. Das ist bei jedem alles etwas anders. Und diese kurze Zündschnur(schnell auf der Palme) , wie mein Mann das nennt, ist schwer in den Griff zu kriegen.


    Ich habe wegen der Schleimhäute 3 Monate Pause gemacht u jetzt auf einen anderen Aromatasehemmer gewechselt.


    Mal sehen, ich hoffe das klappt besser.


    LG. Mariechen

  • Hallo tinibini,

    Ich nehme seit Ende Juli Anastrozol.

    Langsam bekomme ich Probleme mit den Schleimhäuten. Die Haare sind sehr fein , Hitzewellen kommen und gehen, durchschlafen geht gar nicht mehr, hoher Cholesterinwert

    und die Gelenkschmerzen.....

    All das kenn ich, aber ich kann damit leben...

    Während der Chemo bekam ich Auch erhöhten Blutdruck und einen sehr hohen Puls. Da habe ich angefangen einen Betablocker zu nehmen . Erst nur morgens 2,5 , dann 5,0 aber es wurde nicht besser.

    Bis ich auf die Idee kam morgens 2,5 und abends 2,5 zunehmen.

    Jetzt habe ich trotz Anastrozol die perfekten Werte! Frag mal deine Ärzte!

    Herzliche Grüße Narja

  • Hallo Mariechen u. Narja,


    vielen Dank für die Antworten. Mal sehen was aus dem Blutdruck wird. Wie gesagt soll ich beobachten.


    Die Gelenkschmerzen sind zur Zeit auch nicht ohne. Ich denke meinem Körper fehlt die Sonne. Jedenfalls hatte ich den

    Eindruck, dass im Sommer alles besser war. Seht Ihr das auch so?


    Nehmt Ihr eigentlich Vitamin D ein? Mein Arzt meinte das das bei mir eigentlich nicht notwendig wäre, da die Knochendichte

    sehr gut sei. Aber vielleicht werden dann die Gelenkschmerzen im Winter besser ? Wie ist das bei Euch?


    Zur Info für Mariechen, ja der Krebs (wenn auch noch sehr sehr klein) kam in der selben Brust wieder.


    Liebe Grüße tinibini

  • tinibini,

    Ja ich nehme Calcium in auch Vit D, allerdings ist meine Knochendichte auch auf dem absteigenden Ast.


    Kennst du das Enzym Equi.....

    Das hilft mir ganz gut gegen Gelenkschmerzen.


    Alles Liebe

    Mariechen

  • tinibini


    Vit D ist ja nicht nur wegen der Knochendichte wichtig, sondern auch zur Immunabwehr! Es wird ja auch ein Zusammenhang von einem niedrigen Vit D Spiegel und Brustkrebs nachgesagt. Ich nehme das Dkristol, bekomme ich von meiner Gyn verschrieben.

    Zum Thema AHT, ich nehme Letrozol mit Palbociclib. Da sind die NW noch stärker. Das mit den Gelenkschmerzen, trockenen Schleimhäuten und den Hitzewallungen kann ich nur unterstreichen. Leider wird es nicht weniger. Allerdings werden die Hitzewallungen durch Sport und wenn es kälter wird, besser. Aber auch wenig Trost!

  • Hallo Sasib und Anne79 ,


    vielen lieben Dank für eure Antworten. Irgendwie gut zu wissen, dass es vielen so geht mit der kurzen Zündschnur. Das ist einerseits beruhigend und gleichzeitig so traurig, mit was wir uns da in der Langzeittherapie rumschlagen müssen.


    Das mit der Entspannungsübung klingt einleuchtend. Ich habe 2018 sogar einen MBSR-Kurs gemacht, der übers Mammazentrum angeboten wurde und fand das auch hilfreich. Leider bin ich dann wieder ganz rausgekommen mit den Achtsamkeitsübungen/dem Meditieren. Ich versuche jetzt mal, das wieder anzufangen. Das hatte ich mir eh vorgenommen :).


    Auf hormonelle Produkte (Zäpfchen) möchte ich, solange es geht, verzichten. Die Gyn empfahl noch die Zäpfchen mit Granatapfelsamenöl (Deli... von Pek...) und die homöopatischen Tabletten Klimaktop... - das wäre evtl noch einen Versuch wert. Hat jemand von euch damit Erfahrung?

    Mal sehen was der Onkologe zu einem Wechsel sagt. Ist ja auch hinsichtlich Knochendichte eine wichtige Entscheidung. Und den würde ich dann auch wegen dem Johanniskraut im Remi... PLUS nochmal ansprechen. Vorher möchte ich es ungern einnehmen...

  • Hallo, ich nehme seit Februar 2019 Anastrozol. Auf Empfehlung meines Gyn habe auch ich ein paar Tage Equi ... genommen.

    Habe es aber nicht vertragen (Magen/Durchf....). Habe es dann wieder abgesetzt.

    Mir ging es auch verhältnismäßig gut bis auf das übliche durch Anastrozol (Gelenkschmerzen, Depri, etc), aber alles zu ertragen.


    Ich merke nur jetzt in der dunklen Jahreszeit, das die Gelenkschmerzen und Depri etwas stärker werden und habe nochmal

    einen Versuch mit Equi... gestartet. Nach drei Tagen (nur eine Tablette am Tag) wieder Magenschmerzen bzw. Durchf...).


    Werde es wieder weglassen. Viele vertragen es anscheinend, aber ich gehöre wohl zu den Wenigen bei denen es anders ist.


    Oder lassen die Nebenwirkungen nach mit der Zeit? Hat jemand Erfahrungen?


    lg

    Einmal editiert, zuletzt von Ally () aus folgendem Grund: Beitrag hierher verschoben

  • tinibini Equi.... sagt mir jetzt nichts, ich nehme nur Anastrozol und vertrage es gut. Nehme aber Vitamin D und Vitamin K , Calcium und Magnesium täglich ein. Mein Dock sagt auch jedesmal, Bewegung und Sport hilft gegen die Schmerzen. Der Sport ich für mich auch immer mein Antidepressiva, danach ist meine Stimmung immer besser.

  • Guten Morgen tinibini

    Ich habe die Equi auch überhaupt nicht vertragen.

    Habe jetzt mit Franzbranntwein angefangen. Empfinde es als wohltuend für die Gelenke. Allerdings trocknet es die Haut aus.

    Zusätzlich viel cremen......

    Versuch es mal....

    Herzliche Grüße Narja

  • Liebe Narja ,

    wenn Franzbranntwein bei Dir die Haut zu sehr austrocknet, kannst Du es statt dessen auch mit Pferdebalsam probieren, das sind zum größten Teil die gleichen Inhaltsstoffe ohne den austrocknenden Alkohol.