Hallo! 🙂
Nachdem ich grade eine halbe Stunde lang meinen ersten Beitrag geschrieben habe und dann mein Akku aus und alles gelöscht war, versuche ich es noch einmal und hoffe, mein ‚Roman‘ wird etwas kürzer...
Seit Donnerstag bin ich in einem tiefen Loch und selbst vor meinem sechsjährigen über alles geliebten Sohn nur mehr am Heulen und „Fast–Übergeben“ (trotz Beruhigungsmittel). Ich habe nur mehr Angst, Angst, Angst.....
Ganz kurz zu meiner Vorgeschichte: im Jänner 2018 Routine–Mammographie und Ultraschall, angeblich alles in Ordnung, bei weiteren, sicherlich hormonell bedingten Schmerzen (45 Jahre alt) sollte ich einfach Quarkwickel auflegen.... Mit absolut nicht beruhigtem Gefühl aus dem Krankenhaus heraus....
Ein Monat später nachts für einige Stunden starke Schmerzen in linker Brust und Übelkeit – meinen Freund Quark kaufen geschickt 🙄
Im März 2018 Blutung aus linker Brustwarze, Ultraschall beim Gynäkologen, der mich dringend zu galaktographie in eine Privatklinik überweist, dort wird zuerst eine andere Untersuchung gemacht (und von einer degenerierten papillomatose ausgegangen) und ein paar Wochen später galaktographie und stanzbiopsie.
Ergebnis am 12. April: Insitu–Karzinom 7,5 cm, Anfang Mai 2018 Mastektomie (Skin–sparing) im öffentlichen Krankenhaus und Einsetzen eines Expanders. Wächterlymphknoten nicht befallen, keine andere Therapie, da insitu und nach der mastektomie alles weg und ich geheilt sei......
Beruhigt war ich nie wirklich, da das Insitu–karzinom ein Ausmaß von 7,5 cm hatte.... Weitere Gespräche mit senologen, der Onkologin, der Psychologin, sogar der Pathologin.... unisono: ich soll froh sein, dass nichts invasives war und ich keine weitere Therapie brauche...
Am 10. Juli 2019 OP Austausch Expander mit Prothese, alles super verlaufen, dankbar, keine Schmerzen, und nach der Entlassung gleich wieder (mit ein bisschen Schonung) einsatzbereit, da wir mitten im Umzug waren und ich mich so auf unser neues Heim und das Einrichten freute.
Am 8. Juli wurde – wieder nur auf mein Verlangen – noch ein Ultraschall beidseits gemacht, da ich auf der rechten Seite manchmal Schmerzen verspürt hatte; was die linke, operierte Seite betraf, war ich nach einem Jahr nun doch auch beruhigt, dass ja alles in Ordnung sei und ich Glück gehabt hätte, weil ja alles weggeschnitten worden war..... schriftlicher Befund: nichts Suspektes gesehen, auch an der Narbe keine Hinweise für Rezidive!!!!!!!
Am Mittwoch, 24.07. zweite Kontrollvisite beim plastischen Chirurgen. Alles in bester Ordnung, sehr schön verheilt
Am Donnerstagnachmittag, 25.07. Anruf zuerst von der Schwester des Bgz wegen eines Termins für eine magnetresonanz und etwas später Anruf des Senologen mit der Bestätigung des Termins und der Information, dass am weggeschnittenen Narbengewebe Tumorzellen gefunden worden seien........
Und nun? Hatte nach der ersten Diagnose versucht, meine seit Jahren immer wieder kehrenden Depressionen auch im Hinblick auf die wirklich relevanten Dinge im Leben = GESUNDHEIT und Familie in den Griff zu bekommen, habe versucht, alle anderen Dinge und Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und endlich zu leben zu beginnen. Wir durften eine Wohnung kaufen, ich habe mir meinen Hundewunsch erfüllt, am Donnerstagmittag haben wir die Möbel für unsere neue Wohnung bestellt und diese sollen am Dienstag kommen, Freude, Optimismus, nach dem Aufbau der Möbel wollte ich dann endlich wirklich die restlichen Sommerferien mit meinem Sohnemann genießen, der jetzt stattdessen eine immer wieder heulende Mama vor sich hat, die ihre Panik nicht in den Griff bekommt..... und eine Riesenangst vor der morgigen Magnetresonanzuntersuchung, vor Rezidiv und möglicherweise sich im Laufe des vergangenen Jahres ungehemmt ausgebreiteten Krebszellen im ganzen Körper.... da ja keine Therapie gemacht worden war...
und zu diesen Ängsten dazu kein Vertrauen mehr in die Untersuchungsmethoden und Kompetenz der behandelnden Ärzte....
Sorry, leider ist mein ‚Roman‘ doch wieder viel länger als gewollt geworden, aber vielleicht liest ihn sich doch jemand durch....