YBERION - Mama hat Lungenkrebs

  • Hallo Bonny und Frieda,


    aktuell ist es so, dass sie Oberbauchschnerzen hat, die Ärztin stellte unmengen an Luft im Bauch fest und ordnete Lefax an. Anstatt das zu nehmen will sie lieber Morfium gegen die Schmerzen was aber noch mehr Magen und Darm Probleme verursacht. Wohin gegen sich das eigentliche Problem mit Lefax ja im warten Sinne des Wortes in Luft auflösen würde...


    Habe aber heute dann auch resigniert. Ich kann sie nicht zwingen es zu nehmen. Sie ist alt genug und wenn sie meint sich mit Morfium abschießen zu müssen, damit sie den ganzen Tag schlafen kann, dann kann ich ihr da auch nicht viel helfen.


    Ab morgen kommt eine Pflege Kraft ich hoffe, dass sie da wenigstens mitspielt denn bei fremden macht sie das ja meistens. Nur bei mir eben nicht...


    Silvester wollte ich ihr ein Glücksbringer schenken den hat sie mir verbal ins Gesicht zurück geschmissen.


    Fühle mich richtig mies bei meinem verhalten aktuell weil ich das jetzt so hinnehmen..


    Nächste Woche wird ein CT gemacht um zu gucken ob der Pneumothorax sich verschlossen hat oder die Drainage dicht ist und daher vielleicht die Oberbauchschnerzen kommen...


    Mir geht's bescheiden. Habe seit einer Woche Magen und Darm Probleme kann kaum noch was essen und bin sehr verzweifelt...


    LG YBERION

  • Hallo YBERION


    es tut mir so leid was ihr durchmachen müsst und Hut ab vor deiner Kraft und Liebe zu deiner Mama.


    Ich kenne dieses Benehmen von meiner Mutter. Meiner Mutter hat Eierstockkrebs und laut Befunden ist nach Chemo und OP alles soweit gut, sie kriegt jetzt Avastin (Antikörper) damit es auch so bleibt. Die Nebenwirkungen sind heftig, schlimmer als bei Chemo und wenn ich ihr sage, dass sie z.B. etwas abführendes gegen Verstopfung nehmen soll wird sie trotzig wie ein 5-jähriges Kind. Wenn ich sage, dass ich im Krankenhaus anrufe um zu fragen ob diese Nebenwirkungen normal sind beginnt sie zu weinen.


    Ich denke solche Reaktionen sind irgendwo auch normal. Ich möchte es vorsichtig ausdrücken und sagen, wenn deine Mutter palliativ behandelt wird, dann denke ich ist es sehr schwierig für sie das zu akzeptieren und loszulassen. Wenn meine Mama so reagiert dann lasse ich sie für eine Zeit in Frieden bis sie sich wieder beruhigt.

    Du musst ihre Entscheidungen akzeptieren und ihr das Gefühl geben für sie da zu sein. Egal ob sie sich für oder gegen Physio, Seelen Sorger etc entscheidet. Ich weiß, wie schwer das sein kann denn es ist nur nicht deine Mama betroffen sondern ihr alle. Ihr kämpft alle mit ihr mit. Einer kranken Person darf man vieles nicht übel nehmen.... So sehe ich das.


    Bitte vergiss nicht dir auch eine Auszeit zu gönnen. Du bist auch nur ein Mensch und musst auch wieder Kraft tanken. Ich wollte bei Erstdiagnose nur an meiner Mama picken und wollte keine einzige Sekunde ohne ihr verbringen. Ich hatte vor jedem Husten, jedem Niesen, jedem Muttermal auf ihrer Haut Angst. Ich dachte gleich an das Ende und das Schlimmste. Ich habe mich verrückt gemacht und mich Abend für Abend in den Schlaf geweint. Bis ich an meine Grenzen gekommen bin und mir bewusst wurde, dass ich in diesem Zustand keinem etwas gutes tue. Ich bin dann während der Chemozeit zwei Mal für ein paar Tage verreist und bin mit einer anderen Einstellung zurückgekommen die mir und meiner Mama geholfen hat.

    Vielleicht klappt es wenn du versuchst offen mit ihr über all deine Gefühle zu reden. Das hat mir und meiner Mama oft geholfen.


    Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und bin in Gedanken bei euch!


    Liebe Grüße

  • Lieber YBERION, es tut mir sehr leid, was du gerade durchmachen musst. Das ist eine furchtbar schwere Zeit für dich, ich möchte nicht mit dir tauschen. Ich hoffe, deine Mutter wird doch noch etwas umgänglicher. Doch gut, daß du dich zurückziehst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.

  • Lieber YBERION, wir haben heute Gespräch mit dem Palliativ- Arzt. Meine Mama ist quasi austherapiert, und wir warten auf ihren Tod. Ich finde es schon krass wenn man selbst weiß, das ist mein letztes Weihnachten, meine Mama war zu Hause und hatte ihre Familie um sich. Im nachgang waren es zwei Mega anstrengende Wochen, da ich morgens und abends die Pflege meiner Mutter übernahm. Sie ist depressiv, und Angstzustände. Sie wollte noch so viel mit erleben, die Einschulung meiner Kinder, ihre goldene Hochzeit, alles das wird sie sicher nicht mehr erleben. Ich weiß von meiner Arbeit, dass Tumorpatienten sehr anstrengend sind sind, oft kann man ihnen nichts recht machen. Beziehe es nicht auf dich, deine Mama meint doch eigentlich nicht dich, sie ist sauer auf diesen Tumor, sie hat schmerzen und ihr ganzer Tag dreht sich um den Tumor. Meine Mama war immer besorgt um mich, sie wollte mich immer entlasten nicht belasten, und jetzt fordert sie mich quasi ein, sie erwartet meine Anwesenheit, dass ich selbst Familie, 5 jährige Kinder mit förderbedarf habe, und nebenbei auch noch Arbeite, ist ihr manchmal nicht mehr bewusst, weil sie gerade nur sich sieht. Sie meint es nicht böse, wenn man krank ist, ist man oft sehr egoistisch, und sein Tag dreht sich nur um die Erkrankung.

    Ich weiß es ist schwer besonders bei den eigenen Eltern, aber auf Arbeit versuche ich dieses Verhalten zu ignorieren, und versuche eine fröhliche Atmosphäre zu erzeugen, meiner Oma tat das damals gut, sie sagte, wenn du kommst ist es immer so schön lustig. Klappt nicht immer, aber so habe ich ein Ziel und eine Aufgabe.

    Ich schicke dir viel Kraft, und Durchhaltevermögen, und versuche für dich einen Weg zu gehen, mein Vater sagte gestern in all seinem schmerz, „ mein Leben geht weiter“. Ja es muss für uns Angehörige tragbar sein, und es gibt Hilfestellen, mobilie Pflege, hospitzverein, .... was am besten passt muss man sehen, wir besprechen dies heute😢.

    Alles liebe Tochterherz

  • Hallo lieber Sebastian,

    wir teilen dasselbe Schicksal... meine Mutter ebenfalls fast im selben Alter, wird im Juni 64 Jahre... hat Lungenkrebs diagnostiziert bekommen, Nebennieren bereits betroffen und der vierte Lendenwirbel gebrochen (ob dieser nun durch die Metastasen aufgelöst wurde, noch nicht ganz gewiss aber vermutlich) zudem hat sie auch noch Osteoporose, allg. schlechter Zustand und das obwohl es noch nicht mal mit der Behandlung los gegangen ist... als ich deinen Beitrag gelesen habe (ich lese derzeit sehr viel im Internet, in der Hoffnung auf was auch immer 😪) , daraufhin habe ich mich hier angemeldet... bei ihr steht die Gewebeentnahme und das MRT, ob metastasen an der Wirbelsäule sind , noch aus (Termine für Beides musste verschoben werden, da sie so schwach und schlecht beinand ist). Wir hoffen, dass es was anderes ist.. aber der Krebsspezialist kennt sich ja aus (Untersuchungen wie Röntgen, CT, Röhre, Blutentnahmen bereits erfolgt). Mein Vater zb. denkt noch immer, dass es evtl. ein Infekt ist... er will es nicht wahr haben 😪 es geht noch weiter, unsere Mama denkt auch noch so...obwohl der Arzt klar sagte, es ist Krebs wir müssen nur noch die Zusammenstellung des Krebses analysieren um mit diesen einschätzen zu können (Stadium usw). Ich hab immer wieder gehört, wenn iwer an Krebs erkrankt ist oder Elternteile von Freundinnen an Krebs verstarben, aber dass es so ein unfassbar hilfloses Gefühl, Wut, Trauer, Ohnmächtigkeit auslöst ... in so einer Heftigkeit war mir nicht bewusst... ich hoffe du weißt wie ich es meine.... es ist so unfassbar furchtbar.
    Ich hoffe dass es deiner Mama den Umständen entsprechend gut geht, im Besten Fall sogar als „geheilt“ gilt.
    Wie habt ihr die Pflege gestaltet? Vllt hast du paar hilfreiche Tipps... wir haben einfach so große Angst vor Allem und wollen sie nicht verlieren 😭 zumal ich eig vorgestern bereits Entbindungstermin gehabt hätte....ich kann mich garnicht auf die Geburt unseres ersten Kindes freuen, so unfair und traurig es ist 😢😞

    Fühl dich gedrückt, Lg

    Monika

  • Ach hinzufügend noch, sie liegt derzeit im Krankenhaus, bis sie hoffentlich wieder so weit aufgepäppelt werden kann, (trägt einer Korsage weil sie sich wegen dem Wirbel nicht groß bewegen kann und darf) dass wir die ausstehenden Behandlungen wahr nehmen können. Es bleibt nicht viel Zeit und wir haben eh schon so viel Zeit verschludert seit dem 20.12.19. Soll sich mal einer vorstellen, wie lange so was Dringendes dauert... Weihnachten, Feiertage usw... wir waren in den Krankenhäusern vor Weihnachten und überall hieß es .... derzeit nicht möglich, Termin dann und dann, Besprechung aber erst ne Woche später... halloooo was ist denn bitte Weihnachten im Vergleich zu einem Menschenleben.... rein garnix aber leider mussten wir die Erfahrung der absoluten Unterbesetzung der Krankenhäuser in München machen.

  • Wearetwd

    Danke für die Antwort 😫 es tut mir so furchtbar leid... Entschuldigung dass ich mit dem Thema wieder begonnen habe.. 😢😪 ich wünsche und schicke unbekannterweise ganz viel Kraft. ❤️😢

  • Alecto

    Hat den Titel des Themas von „Mama hat Lungenkrebs“ zu „YBERION - Mama hat Lungenkrebs“ geändert.