YBERION - Mama hat Lungenkrebs

  • Das ist eine schlimme Nachricht für dich und deine Familie. Es ist sicher gut, daß deine Mama nach hause kann. Ihr könnt es ihr so schön wie möglich machen, Zeit mit ihr verbringen, als Familie da sein. Wenn möglich, nimm Urlaub oder lass dich krankschreiben. Das würde ich machen.


    Zum Punkt nicht mehr weiterwissen...wenn möglich, gib deiner Verzweiflung nicht soviel Raum. Deine Mama ist noch da, und du kannst jetzt bestimmt noch einige Dinge für sie tun. Das ist sehr schwer, ich weiß. Wichtig ist, daß deine Mama ruhig sterben kann. Ich wünsche dir und deinen Angehörigen viel Kraft.

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.

  • Lieber YBERION


    es tut mir so leid. es mag jetzt echt seltsam klingen meine Mama hatte auch Lungenkrebs. Stadium IIIA wurde sogar noch Kirstin behandelt und Mitte November Zack bumm Schlaganfall weg... genieße bitte die Zeit noch mit ihr. Sag ihr alles was du noch sagen wolltest. Versuche jeden Tag der euch noch bleibt zusammen zu verbringen ! Natürlich weißt du trotzdem nicht wann es so weit ist aber du kannst dich vorbereiten. Falls das dir ein Trost ist. Ich wünsche dir viel Kraft und drücke dich ganz ganz fest

  • Lieber YBERION


    jetzt schreibe ich doch mal. Ich lese schon länger Deine Beiträge und bewundere Dich für Deine Stärke, und wie sehr Du Deine Mutter unterstützt. Insgeheim habe ich gehofft, daß ein Bericht kommt: "Meiner Mama geht es wieder besser!" Daß Du jetzt traurig und erschöpft bist, ist verständlich, so lange habt ihr gekämpft. Kümmere Dich jetzt erstmal darum, selber gesund zu werden, so daß Du die letzte Zeit mit Deiner Mama nutzen kannst, um in Ruhe Abschied zu nehmen. Auch wenn Du es jetzt wahrscheinlich nicht glauben magst, ich habe die Erfahrung gemacht, wenn der Kampf verloren ist und eine gewisse Akzeptanz eingetreten ist, kann den letzten Wochen noch ein gewisser Frieden innewohnen, an den man sich im nachhinein gern erinnert.


    Ich wünsche Dir erstmal eine schnelle Genesung - Du darfst Dich erstmal nur um Dich kümmern, um dann für Deine Mama dazusein!

    Alles Liebe, in Gedanken bin ich weiterhin bei Dir!


    marita

  • Es tut mir leid dass es Deiner Mutter so schlecht geht. Ich habe meine Mutter letztes Jahr innerhalb von knapp 3 Monaten verloren. Ich denke man kann sich nie darauf vorbereiten. Aber ich kann Dir sagen das man stärker ist als man denkt. Du kannst Dich von ihr verabschieden. Das ist so viel wert.


    Sei traurig, sei wütend, schrei Deinen Schmerz raus. Aber denke daran: Deine Mutter möchte dass Du lebst, dass Du lachst, dass Du Dein Leben genießt. Auch wenn das für Dich gerade unvorstellbar ist.


    Sie möchte nicht vergessen werden, sie möchte in Euren Erinnerungen weiterleben. Und dafür kannst Du in Zukunft sorgen. Ich wünsche Dir viel Kraft.

  • Hall zusammen,


    vielen Dank für eure lieben Worte. Auch wenn wir uns alle irgendwie nicht kennen so ist dieses Forum eine Art Zuflucht für mich geworden und dafür wollte ich einmal Danke sagen.


    Obwohl der Seelsorger der Kat. Kirche ihr gesagt hat, dass sie sich keine Illusionen machen soll Weihnachten noch zu erleben (was ich ein sehr starkes Stück finde sowas zu sagen) hat meine Mama beschlossen trotz allem nicht aufzugeben und zu kämpfen. Auch wenn sie gerade sehr schwach ist nimmt sie die Physiotherapie wieder an. An manchen Tagen geht es an anderen wieder nicht.


    Heute hat sie auch mal wieder was gegessen. Sie möchte eine neue Mütze haben und wir sollen (ja sollen) ihr einen Fernseher kaufen. Sie mischt sich aktuell wieder in Familiendinge ein und wirkt fast wie ausgewechselt.


    Heute hat sie sich mit der Physiotherapeutin an einem Gehwegen bis zur Tür und zurück gekämpft. Ihre Sauerstoffsättigung liegt in Ruhe bei fast 100%. Nur unter Anstrengung leidet sie an Atemnot.


    Heute wurde sie von Intensive auf Normalstation verlegt und ist so stabil das sie keine Überwachung braucht.


    Ich hoffe, dass Sie nicht umsonst kämpft und ich auch hoffen darf....

  • Liebe YBERION ,

    das ein Seelsorger so etwas sagt ist wirklich ein starkes Stück.

    Das ist auch kein guter Umgang für deine Mutter.

    Niemand kann sagen wie lange jemand noch hat und jeder Tag sollte so hingenommen werden wir er kommt.

    Wünsche dir und deiner Mutter alles Gute !

    LG Petra

  • Hallo Duy,


    meine Mama hat beschlossen nicht aufzugeben. Sie kämpft. Aktuelles Ziel wieder etwas fitter werden und vielleicht wieder mit Krücken laufen zu können. Sie bekommt ab Montag hochkalorische nahrung über den Port weil sie aktuell nicht viel Hunger hat. Der Arzt des palliativ teams kommt regelmäßig und vielleicht bilde ich es mir ein aber ich meine zwischeb den Zeilen verstanden zu haben, dass er etwas irritiert war, das die Ärzte so früh die Flinte ins korn geworfen habe was ihre Therapie angeht.


    Auch war er sehr erstaunt das sie keine Luftnot hat, trotz ihrem Befund. Ihr aktuelles Problem ist einzig und alleine das Knie und die Kraft fehlt ein bisschen. Weshalb sie auch heute das Bett nicht verlassen konnte. Aber ein kleiner Erfolg war heute da, sie konnte urin lassen. Was wohl durch den blasenkatheder im Krankenhaus nicht so ging, nachdem der gezogen wurde. Heute hat sie auch wieder 1liter trinken können. Gestern war es nur ein Glas. Sie schläft viel.


    Auch wenn es wohl kein großes Wunder mehr geben wird aber vielleicht bekommen wir ja ein kleines in Form dessen dass sie nochmal ein bisschen fitter wird.


    Mir geht es so lala. Es ist halt sehr anstrengend und kostet viel Kraft.


    LG YBERION

  • Ja, einen Angehörigen pflegen geht an die Substanz. Deshalb ist es für euch als Angehörige ganz wichtig, daß ihr euch auch mal eine Auszeit nehmt.


    Daß deine Mama noch nicht aufgibt, finde ich enorm, es ist für sie ein großer Kraftakt. Ich wünsche ihr und euch und allen anderen ein kleines bis großes Wunder.

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.

  • Ich find das toll das sie such wieder aufrafft. Auch immer wieder interessant zu hören das Ärzte und Palliativ Team oder eben andere Ärzte unter sich oft anderer Meinung sind. Aber so komplett anderer Meinung meine ich. Was einen als Angehörigen echt aus der Bahn werfen kann diese unterschiedlichen Aussagen. Ich weiß das deine Kraft reservieren jetzt ganz schön dem Ende zugehen. Aber raff du dich auch nochmal auf. Ich finde man sendet als Mensch auch so eine Art Energie und die sollte bei deiner Mama ankommen. Drück dich.

  • Hallo zusammen,


    meine Mama bekommt nun nachts über den Port hochkalorische Nahrung in der Hoffnung das sie dann wieder etwas zu Kräften kommt. Leider haben wir mit einem der Ärzte des SAPV Teams jetzt sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Der Arzt der am Anfang da war, war sehr nett leider war gestern einer da, der sie in ein ziemliches Loch gerissen hat und mich gleich mit.


    Er sprach mit mir über meine Mutter während sie im Raum war und sagte Sachen zu mir wie: "haben sie ein schwarzes Handtuch? Wenn sie demnächst Blut spuckt. Damit man das nicht sieht, denn viele geraten dann in Panik." Und mehrere dieser Sachen Bezogen darauf dass sie Blut husten wird und das man dann nicht mehr mehr viel machen können außer sie mir Medikamente ruhig zu stellen damit sie davon nichts mit bekommt. Auch sagte er dass sie sich keine großen Hoffnungen machen soll, dass es wieder besser werden wird.


    Ich verstehe, dass man solche Dinge sagen muss aber das wie ist eine andere Sache. Meine Mama hat nun wieder richtig Angst. Sie sagte, dass sie eigentlich noch Hoffnung hatte, er ihr dieses aber genommen hat. Habe versucht sie wieder aufzubauen. Die letzten Tage ging es jeden Tag ein bisschen besser aber seit der Arzt gestern da war, schläft sie heute nur noch und ist total neben sich.


    Fühle mich hilflos. Vor allem weil ich ja irgendwie reagieren muss wenn das passiert. Meine Mama hat (Gott sei Dank) noch nie Blut gehustet. Sitze neben ihr und überwache ihren Schlaf und bin total unruhige sobald ich sie nicht atmen höre.


    Der Arzt gestern kennt meine Mama überhaupt nicht nur ihre akte und hat sie gestern das erste Mal für ein paar Minuten gesehen und haut sowas raus. Die Ärzte im Krankenhaus die sie betreuen und den Tumor kennen haben davon noch nie was gesagt.


    Mache mir große Sorgen weil sie schon den ganzen Tag schläft. Gestern war sie recht fit und wach.


    LG YBERION

  • Lieber YBERION,

    Finde das Verhalten des Arztes unmöglich. Das muss alles nicht so kommen! Meine Mutter hatte kleinzelligen lungenkrebs, 1997, gleich zu Anfang hieß es kein halbes Jahr. Sie hat recht gut knapp 2 Jahre geschafft, am Ende voller Metastasen und war eher dem Leberkoma nah als Blut zu spucken. Sie war immer zu Hause und wir habe am Lebensende aufgepasst dass die Schmerzen nicht stark wurden.


    Lass euch durch unsensible Ärzte nicht durcheinander bringen.

    :hug:

    Liebe grüße

    Caro

    Lassen-Können ergänzt das Wollen-Können wie die Stille die Musik, das Schweigen das Reden, die Nacht den Tag.

    _______


    Kann nicht ich daraus werden – echter, tiefer, neu?

  • Lieber YBERION ,


    Über so eine Empathielosigkeit kann man als "normaler" Mensch nur immer wieder die Hände über den Kopf zusammen schlagen.

    Alleine die Frechheit zu sagen, wie lange jemand noch leben wird.... da werd ich schon wieder so wütend. Warum darf man das den Ärzten nicht verbieten?


    Natürlich haben onkologisch tätige Ärzte ihre Erfahrungen und sind teilweise mehr als Desillusioniert, weil sie schon viele Patienten verloren haben,

    aber wenn mein Schwager auf den ersten Arzt gehört hätte, wäre er jetzt vermutlich nicht geheilt!


    Mittlerweile hatte er sich genau so schwer wie deine Mum durch die Chemo und die Bestrahlung gequält, konnte aber eine Remission erreichen, so das die OP gewagt wurde, bei der leider die komplette Lungenseite mit den 3 Lappen entfernt werden musste.

    Nach 2 mühsamen Wochen kamen 3 Wochen Reha und nun geht es auch mental aufwärts. Natürlich muss erst Gewicht wieder aufgebaut werden und die Polyneuropathien sind mehr als quälend und eine Einschränkung, aber er gilt als geheilt. 🙏🏼 Und das ist auch in seinem Kopf drin!

    Gekämpft und gesiegt!


    Mein Tipp, kommt noch mal so ein A...... in euer Haus und fängt so an, sofort stoppen den guten Mann in einen anderen Raum ziehen und ein paar Takte dazu sagen! Wehrt euch!


    Ich schicke dir ein großes Kraftpaket für dich und deine Mutter. Eli

  • Ich kann Elenear in allen Punkten komplett beipflichten. Solche Dinge bespricht man nicht auf diese Weise im Beisein von Patienten, das ist ein absolutes No Go. Auch wenn es auf das Ende zugeht, darf man nicht die Hoffnung nehmen. Nämlich die Hoffnung auf auf ein friedliches, angstfreies und schmerzfreies Sterben.

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.

  • Hallo YBERION


    Es macht mich so traurig was ich da bei dir lese.

    Kein Wunder das deine Mutter nach dieser Aussage vom Arzt Angst bekommt. Und die Angst zieht sie runter.

    Ich finde dich so stark wie du über deine Mutter wachst und sie ermutigst.

    Ich schicke dir ein riesengroßes Kraftpaket.

    Liebe Grüße von Sabse 🤗🤗🤗

  • Also das sind wahrhaftige ... solche Menschen. Unglaublich. Lasst euch nicht runter ziehen bitte. Keiner kann so etwas wissen. Unmöglich. Ob sie jetzt Blut spucken wird oder nicht. Genauso kann sie den Durchfall ihres Lebens bekommen oder sonst was. Also ich reg mich grad so auf .... meine ganze Sicht auf Ärzte hat sich seitdem Erkrankung meiner Mama so geändert. Klar sie sind die Fachmänner und wissen in der Regel was sie tun. Aber was die manchmal von sich geben ist der Wahnsinn.

  • Hallo Bonny und Frieda


    wie es meiner Mutter geht kann ich aktuell echt schwer sagen. Seit dieser dumme Arzt da war eher verhalten. Gestern war ein Pfleger des Paliativteams da der ihr ein paar Physio Übungen im Bett gezeigt hat die sie machen soll. Hab sie gefragt ob sie das heute gemacht hat, sie nein. Gefragt ob wir sie zusammen machen sollen war sie direkt genervt und wurde ungehalten mir gegenüber.


    Ist der Pfleger da, lacht sie und es geht ihr "gut" ist der wieder weg ist alles wieder beim Alten und sie ist wieder ein Häufchen Elend.


    Heute wurde der Verband der Drainage gewechselt sieht alles gut aus. Ist auch keine Flüssigkeit mehr nachgelaufen in den letzten Tagen. Heute hat sie auch den Tee verweigert den sie sonst mit Begeisterung trinkt. Liegt im Bett und ist sehr "wehleidig" und gefühlt ertrinkt sie gerade in selbstmitleid. Man soll sie nix fragen wie es ihr geht und auch nicht ob sie was essen oder trinken möchte. Unterhalten ist auch schwer weil nur seufzen und stöhnen von ihr kommt. Wenn ich sie dann frage ob sie schmerzen hat fährt sie mich direkt an.


    Aktuell hat sie auch vermehrt leichten Husten. Natürlich bin ich bei jedem Husten in Alarmbereitschaft wegen dem was der Arzt über das Blut husten gesagt hat und ich vermute sie auch.


    Es ist schwer an sie ranzukommen. In mir macht sich Wut und verzweiflung breit. Auch wenn ich nicht auf sie wütend sein will und es mir ein unendlich schlechtes Gewissen macht es doch zu sein, so kann ich es gerade nicht abstellen.


    Denn alles was ihr gut tun und helfen würde will sie nicht.


    Keine Ahnung was ich jetzt machen soll.


    LG YBERION

  • Durchatmen, YBERION , und Abstand nehmen.

    Nimm dir eine Auszeit. Wenn du kannst, triff dich mit Freunden und vertraue ihnen deine Gedanken, deine Wut an. Unternehme Dinge, die nur dir gut tun und nichts mit der Erkrankung deiner Mutter zu tun haben.

    Ich erinnere nicht, ob du selbst psychologische Hilfe in Anspruch nimmst. Wenn nicht, dann ist es bestimmt jetzt an der Zeit dies zu tun. Du musst auch auf dich achten, krank bist du ja schon.


    Du bist kein Übermensch, du machst eine Menge mit. Du hast nur bedingten Einfluß auf deine Mutter und das musst du wohl akzeptieren. Ich kann mir schwerlich vorstellen, wie es in ihr wohl aussieht, ich vermute sie ist schlichtweg verzeifelt. Gottlob hast du ja noch Vater und Schwester die sich kümmern, also sieh zu dass ihr euch genug abwechselt, damit ihr euch nicht überfordert.


    Das ist einfach eine Ausnahmesituation, dafür gibt es kein Rezept. Du tust so viel und bist so fürsorglich aber es hilft niemandem, wenn du dich selbst kaputt machst. Ich kann deine Wut (und die damit verbundenen Schuldgefühle) sehr gut verstehen.

    Ich drücke dich sehr.


    Busenwunder

  • Ach menno, das ist schwierig und eine große Belastung für euch als Familie. Schlimm, daß dieser idiotische Arzt soviel kaputtmachen konnte... Wie @Busenunder sagt, passt trotz allem Schweren gut auf euch auf, wechselt euch bei deiner Mama ab und nehmt euch Auszeiten zum Erholen und Abschalten. Was ihr zur Zeit leistet, geht an die Substanz, und damit helft ihr letztlich eurer Mama nicht.


    Ich finde es toll, wie sehr du dich um deine Mama bemühst und dich sorgst. Du leistest da gerade Enormes! Deiner Mama wünsche ich, daß sie möglichst schnell diese Begebenheit mit dem Arzt hinter sich lassen kann und wieder etwas hoffnungsvoller wird. Dann wird es auch für dich wieder leichter, lieber YBERION!:thumbup::thumbup::hug:

    Liebe Grüße

    Jutta


    Ich habe alle Sinne beisammen, Blödsinn, Schwachsinn, Unsinn, Wahnsinn.