War im Nachhinein die Chemo eine gute Wahl?

  • Liebe Caro_caro


    Es gibt über 200 verschiedene Krebserkrankungen. Davon verlaufen einige chronisch, andere akut. Es gibt einige, die sehr schnell verlaufen, nicht nur der Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch das kleinzellige LungenCA, Leukämien ect. haben schnelle Progressionen. Der TN gehört nicht umsonst zu den Sorgenkindern der Forschung. Früh erkannt ist fast jede Krebsart heilbar.

  • Liebe Caro_caro ,

    ohne hier Angst machen zu wollen, aber wir hatten leider in diesem Jahr hier im Forum so einen Fall, der auch ganz arg schlecht gelaufen ist. Die betreffende hatte auch TN, allerdings - so wie ich auch - in der Kombi mit inflammatorischem BK, was leider nochmal ne Nummer schlimmer ist, als "normaler" TN.

    Zwischen ED (zu dem Zeitpunkt noch ohne Metas) und Tod lagen gerade mal 10 Monate....

    Du siehst, es gibt nichts, was es nicht gibt...

    Im positiven, wie leider auch im negativen...

    Trotzdem, Kopf hoch. Immer optimistisch bleiben, auch wenns schwer fällt...

    LG

    Tanja

  • Liebe TanjaJ1972, liebe Wanda2


    Ja, ich kannte sie. Nur mein Einwand bezog sich auf ohne viele Metastasen. Da sind die Behandlungsmöglichkeiten bei Brustkrebs doch schon ziemlich weit...

    ... mit 9 Monaten würde ich mich da nicht demotivieren lassen.


    Pankreas hat halt die schlechtesten Statistiken, was für den Einzelfall nichts heißen muss.

    Lassen-Können ergänzt das Wollen-Können wie die Stille die Musik, das Schweigen das Reden, die Nacht den Tag.

    _______


    Kann nicht ich daraus werden – echter, tiefer, neu?

  • Hallo alle Miteinander, die Prognosen zu TN basieren natürlich in erster Linie auf Studien und Erfahrungswerten der Ärzte, und sind nicht in Stein gemeißelt. Meine Onkologin sagte mir bei der ED auf meine Frage, was geschehen würde, wenn man bei einem noch nicht metastasierten G3 TN auf eine Chemo verzichten würde, dass ihrer Erfahrung nach früher oder später alle Betroffenen mit Metastasen bei ihr sitzen würden. Die Aussage hat mir eigentlich gereicht, um den Ernst der Lage zu erkennen. Zumal meine letzte Vorsorge zu dem Zeitpunkt gerade mal zwei Monate her war. D.h., der Tumor ist in der Zeit auf mehr als 2 cm gewachsen.

    Auch mein Vater war mir ein mahnendes "Beispiel". Ende Februar vor drei Jahren war er im Krankenhaus, weil er kurz vor akutem Nierenversagen stand. Damals hatte man ihn auf den Kopf gestellt (und u.a. ein Leber-Ultraschall gemacht) und nichts gefunden. Dreieinhalb Monate später war er tot - gestorben an Multiorganversagen infolge einer über und über mit Metastasen übersäten Leber... Nun möchte ich damit niemanden unnötig Angst machen, sondern nur sagen, dass die Ärzte in der Regel schon wissen, warum sie bei aggressiven Krebsformen zur Chemo raten. Es gibt sie nun einmal, diese überaus aggressiven Krebserkrankungen...


    Liebe Teafriend, du bist ja zum Glück in fachärztlicher Behandlung und unter ständiger Beobachtung. Und ich hoffe doch sehr, dass bei den vielen Studien und noch teils experimentellen Behandlungsmethoden mit Antikörpern & Co auch eine Option für dich dabei ist! :hug:

  • Danke Caro_caro für deine netten Worte:). Ich habe auch nicht vor so schnell abzutreten.


    Herbst Bei mir wurde, nachdem Pacli nichts bewirkt hat, Carbo dazugegeben. Dies hat aber auch nicht geholfen. Also Chemoabbruch und OP. Jetzt (nach den Strahlen) erfolgt noch eine Tablettenchemo.


    Britt Letztlich wird deine Ärztin nicht wissen können, ob ALLE mit Metastasen vor ihr sitzen würden, weil ja wahrscheinlich 99% der Erkrankten die Chemo durchziehen. Die Ärzte benutzen so etwas natürlich auch als Argument, um uns zu überzeugen, dass die Chemo die bessere Alternative ist. Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass die Chemo wichtig ist.


    Aber - wie gesagt - selbst erstellte Prognosen ziehen Leute wie mich eher runter. Außerdem glaube ich, dass sich diese Prognosen häufig auf Situationen beziehen, wo Patientinnen gar nichts an Therapie machen lassen. Denn weiter vorne wurde schon einmal auf das Prognoseprogramm der Uni Harvard hingewiesen. Dieses Programm sieht in vielen Fällen nur einen 10%igen Unterschied, ob mit oder ohne Chemo.

  • Teafriend, ich sehe das durchaus ähnlich wie du. Deswegen schrieb ich ja, dass all diese Erfahrungswerte keine in Stein gemeißelten Prognosen ermöglichen. Und selbst bei vergleichsweise belastbaren Studien, die nicht auf persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen fußen, gibt es immer noch diesen berühmten Prozentanteil, auf den die Prognosen, die aus diesen Studien generiert wurden, nicht zutreffen. Was mal zum Vor-, mal zum Nachteil der Patienten sein kann.


    Ansonsten bin ich persönlich ein großer Freund klarer Worte. Da war bzw bin ich bei meiner Onkologin zum Glück an der richtigen Adresse. Ursprünglich wollte ich gar keine Chemo machen. Hintergrund ist, dass ich in meiner Familie ausschließlich schlechte Erfahrungen mit Krebs gemacht habe. Mein Vater war dabei nur das i-Tüpfelchen. In meiner Familie kenne ich nur Frauen, die trotz des Komplettprogramms an Brustkrebs gestorben sind. Meine Mutter hält ihre chronische Krebserkrankung zwar durch Chemo in Schach, kotzt sich aber regelmäßig die Seele aus dem Leib. Von daher dachte ich, warum mich durch die Chemo quälen, nur um früher oder später doch an dem Krebs zu sterben? Meine Onkologin hat mir dann allerdings recht glaubhaft versichert, dass meine Chemo zum einen nicht so schlimm werden würde wie bei meiner Mutter, und ich bei meiner Tumorformel mit Chemo zumindest höhere Chancen auf mehr und gute Lebenszeit hätte als ohne Chemo. Damit, dass die Chemo so schlimm nicht wahr, hatte sie recht. Alles weitere wird sich zeigen. Wie viel Zeit wir uns letztlich mit der Chemo erkauft haben bzw erkaufen können, wird uns im Vorfeld leider niemand verlässlich vorhersagen können. Womit wir wieder bei den Prognosen angekommen wären...