Hallo miteinander,
würde gerne meine Erfahrung mit Titanclips weitergeben. Bei der 2. Brustkrebs-OP in 2011 hatte ich eine Hausärztin, die für mich nach der OP eine Weiterbehandlung vorschlug, die eine Bestrahlung erst einmal ausschloss. Ich war damit einverstanden und hatte das dann auch mit dieser OP-Ärztin besprochen - sie fand das zwar nicht gut - musste es aber akzeptieren. Um so überraschter war ich, als sie mir nach der OP erklärte, dass sie mir Titanclips eingesetzt hatte und zwar mit der Begründung, dass diese für eine anschliessende Bestrahlung seien. Gott sei Dank war bei beiden Gesprächen eine Pflegekraft anwesend, die genauso erstaunt schaute wie ich, und später meine Darstellung auch bestätigte. Als ich dann fragte, wieso sie das gemacht hat, da doch eine Bestrahlung ganz klar ausgeschlossen wurde, meinte sie nur, dass sie das immer so mache, ohne das den Frauen vorher zu sagen. Als ich das meiner Hausärtin sofort danach erzählte, war diese derart erbost, dass sie verlangte, dass man diese sofort wieder raus operiert. Aber ich wollte erst einmal nach Hause. Und da habe ich dann recherchiert und gelesen, dass es etliche Frauen gab, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, die diese Titanclips "spürten" - ich übrigens als leichten Druckschmerz unter dem BH-Rand - und auch erst später erfuhren, dass man ihnen diese Clips ohne ihr Wissen eingesetzt hatten. Ausserdem habe ich gelesen, dass Titanclips wandern - auch mit Beispielen - unter anderem auch, wie Metallsplitter bei Kriegsverletzten teilweise den Körper durchwanderten. Also bin ich drei Monate später in eine andere Klinik mit der Bitte die Clips zu entfernen. Wollte man auch machen - ich fuhr also morgens um 5.00 h nüchtern los (lange Anfahrt), dann Warten bis zur Mammo, um die Titanclips zu orten für die OP - nur die waren nicht zu finden - jedenfalls nicht an dem Ort, an dem sie angeblich laut OP-Bericht sein sollten. Rätselraten - Rücksprachen - dann rüber in ein anderes Gebäude zum Röntgen und da fand man sie dann - allerdings ganz woanders - sie sind innerhalb drei Monaten ziemlich gewandert und sassen nun direkt auf dem Lungenflügel. Wieder Lagebesprechungen und gegen Abend dann die Mitteilung, dass man sich da in der Frauenklinik nicht ran traut und man schickte mich wieder (noch nüchtern) nach Hause. Besprechung mit der Hausärztin. Diese meinte dann: Also Thoraxchirurgie kontaktieren. Wieder in die Klinik - zur Thoraxchirurgie - Clip-Entfernung, was wegen der Lage schon auch mit einem Risiko - abgesehen vom normalen OP-Risiko - behaftet war. Seitdem habe ich bei den nachfolgenden OPs 2014 und 2019 das Thema Titanclips immer angesprochen und klar gesagt, "kommt für mich nicht infrage" - war aber für diese Ärztin, die mich danach operierte sowieso kein Thema - sie ist eine sehr gute OP-Ärztin und plädierte für eine anschliessende Bestrahlung, hat aber noch nie Titanclips eingesetzt. Zum Thema Bestrahlung habe ich meine Meinung inzwischen aufgrund der Vorerfahrungen geändert, aber die zu bestrahlenden Stellen findet man auch ohne Titanclips. Die Ärztin (OP 2011) wurde kurz darauf entlassen wegen verschiedener anderer Vorfälle und diese Klinik gibt es seit einigen Jahren auch nicht mehr. Letztlich muss jede/r selbst entscheiden, ob das Setzen der Clips für einen ok ist - ich schreibe das hier, weil es offensichtlich Ärzte gibt, die darüber vorher gar nicht informieren - und das ist meiner Meinung nach nicht akzeptabel und den Aspekt, dass diese wandern können, nicht erwähnen, bzw. ignorieren.