Hallo ihr Lieben,
Ich melde mich auch mal wieder, weil mich etwas beschäftigt.
Vorab: ich hatte im Dezember meine MRT nach 1 Jahr (TN) und es war alles ok.
Ansonsten genieße ich den Alltag und bin so unendlich dankbar, das mir das möglich ist.
In meinem Kopf schwirren oft die alten Gedanken rum, die hier ja auch viele schildern, Angst vor Rezidiven, Metastasen...
Aber mich beschäftigt noch meine "Diagnose-Geschichte".
Nach meine Brustkrebsdiagnose wurde mir ja nach dem Staging vom Radiologen gesagt, ich hätte Lebermetastasen. Ca 6 Monate habe ich mit dieser Annahme gelebt. Für eine Biopsie lagen sie zu kompliziert. Erst vor der OP wurde in einem anderen Haus nochmal mit einem anderen Kontrastmittel geschaut und es wurde gesagt, es seien Hämangiome.
So. Jetzt müsste ich eigentlich der glücklichste Mensch sein. Ich möchte betonen, dass das hier ein Mini Problemchen Ist, und ich gut verstehen kann, wenn hier jetzt jemand mit fortgeschrittenem Krebs die Wut kriegt.
Ich muss immer wieder an diesen Tag denken, an dem ich erfuhr, dass ich meine Tochter nicht würde aufwachsen sehen. Dass sie sich vermutlich nicht mal an mich erinnern würde. Sie war erst 8 Monate alt.
Ich frage mich, wie dieser Arzt sich so sicher sein konnte, ob es Sinn machen würde, ihm einen Brief zu schreiben?
Wenn mich Freunde nach dem Gefühl fragen, was ich habe, sage ich, stell dir vor, jemand hält dir eine Pistole an die Schläfe und sagt, du wirst jetzt gleich sterben.
Es ist genauso. Ob die Bedrohung von einer Person ausgeht oder von einer Krankheit, spielt dabei keine Rolle.
Vermutlich wäre es sogar hilfreicher, vor einer Person könnte man sich ja verstecken, was wir nicht können.
Naja, ich denke jedenfalls häufig darüber nach. Insgesamt bin ich ein sehr unruhiger, ängstlicher, schnell reizbarer und schreckhafter Mensch geworden.
Ich habe jetzt gelesen, dass viele Menschen durch eine Krebsdiagnose traumatisiert sind, oft kommt es erst später zum Vorschein.
Ja, vielleicht sollte ich zu einem Psychonkologen. Aber es beeinträchtigt mich nicht sooo sehr, dass mir meine Zeit einfach wichtiger ist.
Ich dachte ich versuche erstmal hier, ob jemand etwas ähnliches erlebt hat.
Einen guten Rutsch und denkt nicht so viel.