Posttraumatische Belastungsstörung?

  • Dija , bei mir bestand auch der Verdacht auf eine Lebermetastase beim staging, der sich am nächsten Tag in der MRT nicht bestätigte.

    Allein diese 24 Stunden waren für mich die absolute Hölle, ich konnte meine Kinder gar nicht anschauen, ich dachte, ich kann es nicht aushalten... Wie schlimm muss dann für Dich diese lange Zeit gewesen sein...

    Ich kenne einige Frauen, die Befunde hatten, die nochmal kontrolliert werden sollten, aber da wurde klar kommuniziert, dass es keine Metastase sein muss, sondern auch etwas anderes sein kann. Falls Dir eindeutig gesagt wurde, dass es Metastasen seien (wobei dann ja auch die Therapie anders gewesen wäre, ich wäre z.B. gar nicht operiert worden, wenn sich das bestätigt hätte...) würde ich das dem Arzt rückmelden, das befreit und allein das Niederschreiben hat vielleicht einen kleinen therapeutischen Effekt. Ich gehe auch zu einer Psychoonkologin, das ist schon hilfreich, aber mein altes, unbeschwertes Leben bringt es mir auch nicht zurück 😔

    Für EMDR habe ich mich auch schonmal interessiert, ich weiß nur nicht, ob ich das parallel zu meiner Behandlung bei meiner Psychoonkologin machen kann, weißt Du das SusiSum ?

    Allen hier ganz viel Kraft und Zuversicht und schöne Momente ohne einen Gedanken an Krebs im neuen Jahr!

  • Sasib : Wenn die Behandlung bei Deiner Psychoonkologin als reguläre Psychotherapie (Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie) bei der KK beantragt wurde dann geht es leider zur selben Zeit nicht. Wenn die Psychoonkologin am BZ ist und kein Therapieantrag gestellt wurde geht es. Es sollte aber trotzdem wegen der Fairness unbedingt mit der Psychoonkologin besprochen werden.

  • Liebe Dija

    Ich kannn dich gut verstehen ich habe zwar nur einen Tag eine Falschbewertung ertragen müssen aber die hatte es echt in sich .

    Am Tag wo ich zur OP im Krankenhaus war musste ich zur Drahtmakierung in eine externe Radiologie . Da ist schon alles schief gelaufen die haben falsch eingetragen u d dachten ich komme zur Mammografie. Es sollte aber eine Drahtmakierung gemacht werden . Die Radiologin meinte dann beim Ultraschall da ist das Karzinom aber richtig gewachsen warum die Ärzte mir sagen es sieht gut aus und eine bildgebende Komplettremision ....nein das sieht sie überhaupt nicht ...versteht sie nicht , aber da ich Krankenschwestee bin weiß ich ja was es bedeutet ich soll den Sommer noch genießen den Winter schaffe ich nicht mehr .

    Ich meinte noch das ist sicher mein Lipom was sie sieht da meinte sie das sieht sogar ein Blindfisch das es ein Karzinom ist und kein Lipom ....Das saß !

    Ich war das erste Mal in meinem Leben wirklich richtig sprachlos ...die Drahtmakierung ging dann auch einmal mal schief und tat wirklich weh und erst beim zweiten Mal saß der Draht richtig .....Ich war mit den Nerven am Ende ...das kurz vor der OP ...wie ich die Nacht überstanden habe ...frage nicht ....ich dachte immer die haben mich angelogen , einfach gelogen udd falsche Hoffnung gemacht ..... und war echt richtig fertig .Der Tag war der schlimmste seid meiner Diagnose . Mein Mann hat sich nicht getraut Heim zu fahren , er konnte dagegen reden mit Engelszunge ....in meinem Kopf waren die Worte der blöden Radiologin . Im Vorbereitungsraum vom OP habe ich das der Ärztin gesagt weil sie wissen wollte was mit mir los ist sie kennt mich so überhaupt nicht ....kurz vor den durchdrehen .....sie versicherte mir das diese Radiologin Mist verzapft hat und hat die gleich angerufen und sie zur Schnecke gemacht......

    Heute frage ich mich was wäre wenn ich labil gewesen wäre und allein ......

    Solch eine Ärztin geht gar nicht!!! Die hat ihre Arbeit zu machen und den Mund geschlossen zu halten !!!

    Es war so wie meine Ärzte sagten das es gut ausgeht bei mir . Ich konnte darauf hin auch erst nicht glauben das ich eine pCR geschafft habe ...auf das Ergebnis vom Pathologen musste ich über drei Wochen warten u d der Termin ist immer verschoben worden ....

    Heute traue ich keinem anderen Radiologen mehr über dem Weg der in einer anderen Radiologie ist als in der wo ich immer war .

    Ich träume sehr schlecht das mich Leute mit Metastasen und Karzinomen bewerfen wollen ...die Worte ich schaffe nur noch den Sommer .....

    Das hat mich wirklich echt fertig gemacht ......damit umzugehen fällt mir schwerer als mit meinen anderen Blessuren . Da muss ich noch irgendwie was finden was hilft .....

    Ich habe nur einen Tag sowas ertragen müssen ...oh weh und du musstest so lange durchhalten .....wie schlimm muss das für dich gewesen sein 😔:hug::hug:

    Knuddels :hug:

    Gabi

    🙏🏽 Herr schmeiß Nerven vom Himmel 🙏🏽

    😉 Lieber eine Glatze am Kopf und Nebenwirkungen als einen Zettel am großen Zeh 😉

    👍🏽 Wer in den Krieg zieht muß auch Kratzer einstecken können 👍🏽

  • SusiSum , ich mache eine richtige Therapie bei ihr, aber ich habe mir fast schon gedacht, dass das nicht parallel geht... wie viele Sitzungen macht man denn bei EMDR? Habe nur ganz vage Infos...

    Ich würde es aber nur in Absprache mit meiner Therapeutin machen.

    Lieben Dank für die Info!

  • Sasib

    EMDR-Sitzungen an sich braucht es oft nur 1-2 zu einem Ereignis. Das Ereignis wird durchgearbeitet und dann ist es meist deutlich besser. Gut ist es wenn man so ein Trauma relativ kurz nach dem Erleben verarbeiten kann. Dann braucht es nicht soviel Stabilisierung vorher.

    Eine Traumatherapie besteht prinzipiell aber aus 4 Phasen (Beziehungsaufbau, Stabilisierung, Traumaverarbeitung, Betrauern/Neubewertung/Neuorientierung. Die Stabilisierungsphase ist oft am längsten, besonders wenn jemand viel Traumatisierendes erlebt hat.

    Besprich es vielleicht mal mit Deiner Psychoonkologin, vielleicht kennt sie ja eine Traumatherapeutin mit der sie zusammenarbeiten kann. Dann geht manchmal was.


    Ich wünsche aber nun erstmal einen Guten Rutsch nach 2020.

  • Hallo zusammen,


    mit der Diagnose Brustkrebs bin ich in ein tiefes, tiefes Loch und in eine Depression gefallen. Überall sehe ich Tod und Verderben, die Zuversicht ist mir abhanden gekommen.

    Die Psychoonkologin im BZ fühlte sich in meinem Fall nicht zuständig. Ich hätte eine richtige Depression und sollte in der Notfallaufnahme einer psychiatrischen Klinik vorstellig werden.

    Dort hat man mich nicht stationär aufgenommen, aber zum Glück kurzfristig ambulant medikamentös eingestellt. Das war meine Rettung...
    Die Gedanken sind natürlich nicht weg. Aber die Psychopharmaka unterstützen mich in der Psychotherapie, die ich parallel dazu angefangen habe. EMDR bietet mein Psychotherapeut auch an, ich habe es aber noch nicht in Anspruch genommen.

    Jueli Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Psychoonkologen vielleicht bei der „normalen“ Krankheitsbewältigung helfen. Bei einer „richtigen“ psychischen Erkrankung, wie eben zum Beispiel einer Angststörung, würde ich aber immer einen Psychiater zur Rate ziehen, der die Psychotherapie ggf. medikamentös begleitet.

    Ich war der festen Überzeugung, mir könne keiner helfen. Ich habe geweint, bis keine Tränen mehr da waren, ich hatte schlimme Ängste, war nur noch am Grübeln und der festen Überzeugung, sehr bald qualvoll sterben zu müssen. Tatsächlich lichten die Psychopillen diesen dunklen Schleier und helfen, wieder andere Dinge wahrzunehmen und ein bisschen unbeschwerter zu sein. Diese Hilfe für eine Übergangszeit in Anspruch zu nehmen, kann ich nur empfehlen.


    Liebe Grüße

  • Mir geht es auch so wie vielen von euch. Ich gelte als krebsfrei, fühle mich aber oft noch krank, bin verkrampft und habe Angst, mich zu freuen oder unbeschwert zu sein. Die Diagnose ist immer wieder sehr präsent für mich und der erste Nachsorgetermin im Februar macht mir jetzt schon ein mulmiges Gefühl. Ich habe mit einer Psychiaterin gesprochen. Sie meinte, es könne eine Anpassungsstörung sein, doch ich möchte keine Medikamente nehmen und gehe jetzt in unregelmäßigen Abständen zur sozialpsychologischen Beratung. Mir hilft es, über meine Gefühle zu sprechen. Die Angst geht dadurch nicht weg, aber sie lässt sich relativieren, und ich glaube, das ist das, was wir alle lernen müssen: den Krebs nicht übermächtig werden zu lassen, sondern ihm etwas entgegenzusetzen. Ich weiß natürlich, dass ich es mit meiner Prognose da vergleichsweise einfach habe, doch ich bin sicher, dass jede etwas auf der Habenseite hat: Familie, Freunde, Talente, Erfahrungen, die sie weitergeben kann. Wenn man aber das Gefühl hat, die Krankheit selbst nicht bewältigen zu können, finde ich es auch wichtig, eine geeignete Therapie zu finden. Bei uns hilft die sozialpsychologische Beratung auch dabei. Wer sich also nicht sicher ist und eine Beratungsstelle in der Nähe hat, kann meiner Erfahrung nach sehr davon profitieren.


    Liebe Grüße und einen guten Start ins neue Jahr!

  • Ich danke euch allen, ich werde mal weiter drüber nachdenken und mich informieren.

    Sasib ja genau so war es auch, ich konnte mein Baby nicht mehr anschauen weil ich dachte ich krieg nen Nervenzusammenbruch.

    kruemelmotte wow, so eine besch.....Ärztin....das ist einfach unglaublich, mit was für einer Gleichgültigkeit die Radiologen sowas raus hauen. Meiner sagte wörtlich: Ja, es sind Metastasen. Wie's jetzt weitergeht, weiss ich auch nicht, vielleicht Proben nehmen.

  • Ich möchte mein altes Ich nicht zurück. Es hat sich durch die Krankheit alles verändert. Vieles davon war längst nötig und hat neue Wege und Chancen eröffnet. Auf die möchte ich nicht verzichten. Da ist die Angst der Preis, den ich zu zahlen bereit bin. Mein Leben ist wertvoller und in zwischenmenschlichen Beziehungen bewusster geworden. Die Gedankenlosigkeit von vorher vermisse ich nicht, eher die Sorglosigkeit. Aber wir sind erwachsen, wir wissen, dass das Leben Krisen bereit hält. Ob nun Krankheit, Trennung, Unfall - ich glaube jedes für sich reicht schon für eine Belastungsstörung. Und die meisten Menschen dürften in irgendeiner Form damit Erfahrungen haben. Ich hatte nur naiv gehofft, noch 10 Jahre Zeit zu haben, um damit Erfahrungen zu machen.

    dieser Beitrag hätte 1 zu 1 von mir sein können.

    Ich möchte mein altes ich auch nicht zurück, obwohl die Angst mit der ich jetzt leben muss riesig ist und mich manchmal auffrisst. Weil ich aber 2 kleine Kinder habe.

    Schon kurz nach der Diagnose dachte ich "war klar, dass was passieren musste".... ich hätte so nicht weiterleben können wollen und ich war ein unglücklicher und oft schlechter Mensch. Jetzt bin ich viel mehr bei mir, lache viel mehr, lebe intensiver usw.

  • @All


    Tja, liebe Mitstreiterinnen, ich gehöre hier ja eher zur ziemlich fitten, hart aber herzlich Fraktion mit immer allen 10 Fingern in der Steckdose und es geht nun langsam auf meinen Op-Termin zu. (geplant 20.02)


    War am 30.01. zum Op-Planungsgespräch bei meiner Senologin.....tja und hatte das Gefühl: " Ähhhh.....Moment, für den Film hab ich aber garkeinen Eintritt bezahlt !?"


    Weil....Sie (bzw das Tumorboard) mir eine OP-Variante vorgeschlagen hat, die in ziemlich krassem Widerspruch auf das Anschlagen der neoadjuvantiven Chemo steht und die weder mein Onko, noch mein Gyn versteht (habe ich sogar schriftlich als Email) und auch zwei absolute Koryphäen, die als Zweitmeinung angefragt wurden (ein pensionierter Professor und ein Privatdozent) sagen, das es definitiv auch anders geht. Also, da läuft grad irgendwas gewaltig schief, weil meine vier Jungs sind ja nicht doof, oder was ? Und ich bin auch nicht auf der Brotsuppe da her geschwommen.....


    Habe mich deshalb heute spontan mit einem befreundeten Anwalt zum Frühstück getroffen und der hat nach Begutachtung der Fakten auch nur mit dem Kopf geschüttelt (er kennt übrigens meinen Onko und die zwei ticken sehr ähnlich) und gemeint: " Nönönö !"


    Tja, tagsüber funktioniere ich wunderbar, bin viel unterwegs, arbeite, renne mit dem Hund ca 2 Std in der Gegend rum....alles prima,


    ABER....seit 30.01------sobald ich eingeschlafen bin gehts los....Albträume, Atemnotattacken, die mich fast ausm Bett raushauen, Herzrasen usw., also mein Unterbewusstsein fi..... mich grad richtig, kann man ja nicht wirklich steuern wenn man schläft.


    Übrigens Reaktion von meinem Anwalt beim reinkommen: Ohhhh....wie siehst du denn aus ??? Hach, danke für die Blumen, grunz.


    Na, jedenfalls haben wir jetzt nen Plan A, B und C und morgen werd ich mir meinen Gyn mal zur Brust nehmen und falls nötig die Chirurgin + Plastiker wechseln (weil der Plastiker eiert rum und sagt, er richtet sich nach der Entscheidung der Kollegin / isser ja fein raus, nä ?)


    JETZT BIN ICH RICHTIG AUF KRAWALL GEBÜRSTET, lustig das grad jetzt ein heftiges Orkantief mit meinem Namen wütet.....Zufälle gibts, grins.


    In der kommenden Woche wirds noch richtig rappeln im Karton, weil das Problem ist, mit der Unterschrift zum Aufklärungsprotokoll würde ich denen praktisch nen Persilschein ausstellen (und ich steh ja im OP nicht daneben und kann denen auf die Finger gucken)......da haben wir definitiv noch Klärungspotential......weil so nicht !!!!


    So, jetzt geh ich ins Bett, mich wieder mit meiner Posttraumatischen Belastungsstörung rumärgern.....


    werde die Tage berichten wie es weitergeht (oder wem ich dem Kopf abbeisse)


    Liebe Grüsse,


    Bine

  • Liebe Bine72

    für diesen Kampf wünsche ich dir viel Kraft und Nerven wie Stahlseile!!!

    LG ratlos

    Wenn dir das Schicksal Steine in den Weg legt, heb sie auf und bau ein Schloss draus! ;)

  • Vielen Dank Liebe ratlos


    keine Sorge, so schnell gebe ich nicht auf, laut Wesentest beim Amtstierarzt mit meinem früheren Hund habe ich eindeutig mehr vom Pitbull als der Hund :evil: und habe heute vormittag noch was rausgefunden, was ich nochmal gegen checken muss, aber wenn sich mein Verdacht bewahrheitet, dann is Polen offen


    liebe Grüsse Bine

  • Vielen Dank Liebe ratlos


    habe ich eindeutig mehr vom Pitbull als der Hund


    liebe Grüsse Bine

    .... habe zwar keinen Hund, aber eine Freundin meinte auch immer, ich bin ein Pitbull ... deswegen kämpfe ich ja auch weiter. Selbst, wenn bei mir die Fehler nicht reversibel sind, ich kann dafür kämpfen, dass es anderen nicht passiert und falls der Mistkerl wiederkommt, lasse ich mich nicht so für doof verkaufen. :evil:

    Wenn dir das Schicksal Steine in den Weg legt, heb sie auf und bau ein Schloss draus! ;)

  • Bine72  ratlos

    Ich glaube bei unserer Diagnose wird man automatisch zum "Pitbull". Es gibt Tage da komme ich mir auch so vor, leider.

    Sei es der Kampf mit der KK, Diskussionen mit Ärzten über Behandlungsmethoden, Überweisungen, etc.

    Wenn dir das Leben Zitronen schenkt, mach Limonade drauß!;)


    Wenn sich im Leben eine Tür schließt, sollte man sich manchmal lieber HAMMER und NAGEL schnappen und sicherstellen, daß das Teil auch zu bleibt.8o


    Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: ES GEHT WEITER!:thumbup: (Friedrich Schiller)

  • hallo Du bist doch der entscheidet und kannst immer nein sagen es ist ja immer noch ein wenig Zeit viel Kraft!

    Einen schönen Tag und viel Kraft und Freude wünscht

    Ina & Willy wuff-)

  • Entscheidung, liebe Tolea , setzt voraus, dass man beraten und aufgeklärt wird. Seit der Reha weiß ich, wie es laufen sollte .... da sind alle Messen gesungen.

    Wenn dir das Schicksal Steine in den Weg legt, heb sie auf und bau ein Schloss draus! ;)