Hallo Lulalie,
mach dich bitte nicht verrückt! Ich habe zwar kein Hautkrebs, dafür aber seit 2010 Brustkrebs und seit 2013 ein Leiomyosarkom. Alles wurde immer ziemlich rechtzeitig erkannt und behandelt. Ich werde niemals mehr Krebsfrei sein und immer in Therapie, aber ich lebe und dieses Leben werde ich auch weiterhin auf Händen tragen und genießen. Es ist nicht gleich alles vorbei, wenn man die Diagnose Krebs erhält. Es kann einiges auf dich zu kommen, aber darüber mach dir erst Gedanken, wenn du Genaueres weißt und die Ärzte mit dir den weiteren Verlauf besprechen. Wichtig ist, dass du dich nicht abspeisen lässt!! Schreibe deine Fragen stets auf und stelle sie deinem Arzt, gut wäre, wenn du jemanden hast, der dich begleitet und mit bei den Gesprächen dabei ist. Vier Ohren hören mehr als Zwei! Die Wartezeit ist am Anfang zermürbend, das kenne ich auch. Aber mittlerweile sehe ich das anders und sage mir: Was macht es für einen Sinn, jetzt z.B. 1 Woche ständig drüber nachzudenken bis die Ängste überlaufen und dann heißt es plötzlich: Alles nicht so schlimm! Dann hast dich 1 Woche lang umsonst verrückt gemacht. Ist das Ergebnis doch negativ und schlimmer, kannst du daran nichts ändern und musst die Situation meistern. Es reicht jetzt über alles kommende nachzudenken, denn jetzt kann man erst konkret planen. Und denkt man die ganze Zeit Positiv und nachher ist es Negativ, fällt man noch tiefer ins Loch. Die einzige gute Variante ist, wenn du dir nur positive Gedanken gemacht hast und es kommt auch Positiv! Darum gar nicht drüber nachdenken! Ablenken! Das Zusammensein mit deinen Kindern und deiner Familie genießen, Freunde treffen, Arbeiten. Du denkst wahrscheinlich, die hat gut reden! Hab ich auch! . Bin eine Krebspatientin mit jahrelanger Erfahrung. Ich hatte 2010 keine Leidensgenossin, die mir sagen konnte, was wir dir hier alle schon berichten können. Daher ist es gut, dass du dieses Forum gefunden hast. Manchmal brauche ich es auch, hier meine Erlebnisse nieder zuschreiben obwohl ich viele liebe Menschen um mich herum habe, die mich unterstützen, die zuhören und mich in den Arm nehmen, wenn ich doch mal traurig bin. Das kommt selbstverständlich auch bei mir vor und dann lass ich die Tränen fließen! Ich fresse nichts in mich hinein, ich rede offen über meine Krankheit, auch wenn es für mein Gegenüber ein Schock ist und derjenige nicht weiß wie er damit umgehen soll. In diese Situation komme ich sehr oft, weil ich stets mit Gehstöcken unterwegs bin. Da kommt denn meist die Frage: Haben Sie eine Hüft- oder Knie OP gehabt? Dann ich: Nein, ich habe Krebs mit Knochenmetastasen! Oh Entschuldigung, dass ich gefragt habe, kommt dann oft. Alles gut, ich kann damit leben!
Du kannst mit deinem Hautkrebs auch leben! Es wird eine Weile dauern, aber es kommt die Zeit, wo auch du Herrn Krebs als Untermieter duldest. Du sollst ihn nicht mögen und ihn als netten Nachbarn sehen! Er hat sich aber nun mal in der Kellerwohnung eingenistet und wenn er nicht ständig zu dir in dein Penthouse kommt, ist er zu ertragen. Mach es ihm aber auch in der Kellerwohnung nicht zu gemütlich! Zucker, Ernährung, Bewegung, Frische Luft, Lebensfreude, Familie, Freunde, Lachen, sind alles Dinge, die mag Herr Krebs gar nicht und verkriecht sich.