Hallo ihr Lieben,
Britta54 , Naticatt , Lymphe , Marie Louise
vielen Dank für eure Nachfrage. Ja, mir geht es weiterhin gut. Nach dem letzten Rezidiv 2013 ist bisher zum Glück nichts nachgekommen. Ich bin immer noch in engmaschiger vierteljährlicher Kontrolle, evtl werden wir demnächst aber die Abstände etwas ausdehnen.
Bis nächsten Monat nehme ich noch an einer Studie für Langzeitüberlebende in Berlin teil. Sehr interessant, aber auch anstrengend - wohne aber auch nicht um die Ecke... Es gibt jedenfalls doch so einige Frauen, die auch nach Rezidiven lange Zeit tumorfrei überlebt haben oder sogar geheilt sind.
Genau, meine erste OP hatte ich in einem kleineren Krankenhaus hier vor Ort. Leider R1, aber der Tumor hatte eben auch schon ordentlich gestreut. Zwei Jahre später war für mich eigentlich klar, dass ich mir eine zweite Meinung in Berlin einhole. Allerdings hatte der Chefarzt hier im KH grad gewechselt und der neue kam aus der gynäkologischen Onkologie einer Uniklinik. Hatte ein gutes Gefühl, also bin ich doch hier geblieben und habe es nicht bereut. Sie haben mich perfekt operiert, sogar die Peritonealkarzinose konnten sie entfernen. Die alte Narbe wurde nochmals verlängert, aber schon am zweiten Tag kam die Physiotherapeutin zur Mobilmachung. Als Chemo habe ich Carboplatin und Caelyx bekommen.
Beim zweiten Rezidiv vier Jahre später hatte der Chefarzt leider schon wieder gewechselt und die Tumorkonferenz hat wegen der befallenen Lymphknoten eine Bestrahlung mit evlt. anschließender Chemo empfohlen. Dann habe ich mir aber eine zweite Meinung in Berlin geholt und seitdem werde ich (zeitweise parallel) von Berlin, dem hiesigen Krankenhaus und meiner Gyn betreut. Vor der OP-Zusage musste ich auch die alten OP-Berichte etc. nach Berlin schicken - sie haben schon genau geguckt, ob eine weitere OP ratsam ist. Der Allgemeinzustand spielt auch eine große Rolle. Eine Peritonealkarzinose sieht man wohl auch im PET-CT nicht, insofern ist der Bauchraum immer eine Wundertüte... War bei mir zum Glück nicht und eine Woche nach der OP ging es schon wieder nach Hause. Danach habe ich hier als Chemo Carboplatin und Gemcitabine erhalten. Einige Monate auch noch Avastin, musste dann aber wegen einer entzündeten Lymphozele abgesetzt werden.
Dass ich lieber keine OP und nur Chemo möchte, darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Es fühlte sich für mich absolut richtig an, zuerst den Tumor so weit wie möglich zu entfernen und dann zur Sicherheit die Chemo draufzupacken. Wie Naticatt war ich einfach nur froh, dass R0 operiert werden konnte. Allerdings bin ich schon mit 36 Jahren jung erkrankt und war dementsprechend fit.
Ich habe bis zum zweiten Rezidiv in Vollzeit gearbeitet, seit 2015 habe ich die Teilerwerbsminderungsrente und arbeite nur noch halbtags. Das ist für mich perfekt: so kann ich mir meine Zeit mit Pausen besser einteilen, mich nachmittags auch mal hinlegen, habe aber ansonsten weiterhin meinen ganz normalen Alltag...
Ist jetzt ein bisschen lang geworden Jedenfalls wünsche ich dir, dass die Bildgebung ein gutes Ergebnis bringt und deine Ärzte eine für DICH optimale Therapie finden, liebe Lymphe . Und dass - falls du dich doch wieder für eine OP + Schmerzpumpe entscheidest - es dieses Mal deutlich besser läuft als bei der ersten OP!
Herzliche Grüße und allen einen schönen sonnigen Sonntag
Hortensie