Hi, ich bin nach langer Zeit mal wieder in diesem Forum zu Gast und habe einige Beiträge zum Thema "Diep-Flap-OP" gelesen. Und nun möchte ich meine eigenen, positiven Erfahrungen mitteilen:
Im Jahr 1992 bin ich mit 35 Jahren an einem inflammotorischen MammaCA mit Lymphknotenbefall erkrankt. Ich bekam vier Chemotherapien, dann wurde ich brusterhaltend operiert (die andere Brust wurde in derselben OP angeglichen) und anschließend folgten noch zwei Chemos. Und natürlich die obligatorische Bestrahlungen nach brusterhaltender OP, einmal Achselhöhle, einmal Brust.
In den folgenden Jahren mussten wegen unklarer Befunde bei der Mammografie an der betroffenen Brust Probeentnahmen gemacht werden. Daher wurde die Brust kleiner und vernarbte. Irgendwann habe ich dann eine Teilprothese bekommen. Silikon, also Fremdkörper, wollte ich nicht in meiner Brust haben! Und durchgeschnittene, verschobene Muskel ebensowenig.
Im Jahr 2008 hörte ich auf der Bundestagung der Frauenselbsthilfe nach Krebs einen Vortrag von Dr. M. aus G. über die Möglichkeit des Brustaufbaus aus eigenem Bauchfett. Ich nahm mit ihm Kontakt auf und erfuhr, dass die OP auch in Düsseldort im S. Krankenhaus angeboten wurde (wohne im nördlichen Westfalen). Bei der Plastischen Chirurgin dort bekam ich ziemlich schnell einen Vorstellungstermin. Sie hielt die Operation mit freiem Lappen für möglich und informierte mich umfassend. Da ich bereits mehrer Bauchoperationen gehabt hatte, wurde gleich per Ultraschall untersucht, ob die Gefäße im Unterbauch in Ordnung sind, was der Fall war. Das Krankenhaus stellte den Antrag auf Kostenübernahme an meine Krankenkasse. Das war notwendig, da ich ja bereits einmal brusterhaltend operiert worden war. Diese Genehmigung erhielt ich innerhalb von drei Tagen.
Die Operation dauerte einige Stunden, die Nacht danach war ich auf der Intensivstation in ständiger Überwachung. Am folgenden Tag kam ich wieder auf mein Zimmer. Ich hatte kaum Schmerzen, weder im Bauch noch in der Brust, und konnte schon am 2. Tag in die Cafeteria des Krankenhauses zum Essen gehen. Bereits im Krankenhaus habe ich gesagt, ich würde diese Operation sofort wieder machen!!
Meine Bedenken waren damals vor der OP, dass das Bauchfett ev. nicht anwächst und die neue Brust wieder entfernt werden müsste. Dann hätte ich eben wieder einen Prothesen-BH getragen wie vor dieser OP. Aber das schmerzende Narbengewebe wäre entfernt gewesen. Und mein Bauch! 
Nach acht Wochen Schonzeit, die ich auch strikt eingehalten habe, ging es mir sehr gut. Ich habe noch andere Erkrankungen wie Neurodermitis und Bindegewebsrheuma und trotzdem war die Operation erfolgreich. Auch heute sage ich noch, ich würde die OP morgen sofort wieder machen lassen!
Vielleicht konnte ich mit meinem Bericht einige Bedenken ausräumen und bei der Entscheidungsfindung helfen. Per PN will ich gerne noch ausführlicher berichten.
Alles Gute!