Liebe Donauente,
ich war wirklich sehr lange nicht hier, deshalb kurz zu mir:
Brustkrebs vor 4 Jahren, 2,5 cm groß, G3, Ki67 60%, schwach hormonabhängig, kein Lymphknotenbefall...aber eben recht aggressiv.
Auch ich hatte extreme Angst vor der Chemo und habe damals ernsthaft überlegt, keine zu machen.
Im Nachhinein bin ich immer wieder froh, mich letztendlich doch dafür entschieden zu haben. Die Zeit war viel weniger schlimm, als erwartet. Es gibt viele gute Begleitmedikamente, die die Nebenwirkungen abmildern oder verhindern.
Ich bin die ganze Zeit gelaufen, am Anfang noch 10km, zum Ende hin dann nur noch 4, aber ich glaube, dass das ein Grund dafür war, dass ich relativ gut durchgekommen bin. Auch Stricken ist super für die Feinmotorik und damit gut gegen Neuropathie in den Händen.
Ja, ein paar Kilos mehr hatte ich durch das Cortison, aber ganz ehrlich: ich fand mich die ganze Zeit hübsch ( hab die Chance genutzt, mich endgültig von meinen langen Haaren zu trennen und bin seitdem glücklich kurzhaarig unterwegs). Ich fühlte mich auch recht gut. Bin Lehrerin und konnte nach den Therapien und der Reha sofort wieder arbeiten. Nix Konzentrationsstörungen, wenig bis keine Erschöpfung, nur ganz kurze Zeit ein bisschen Kribbeln in den Händen und durch Chemo und die Hormontherapie dann Gelenkschmerzen, die aber absolut im Rahmen bleiben. Bewegung und aktiv bleiben und sich dann Ruhe gönnen, wenn man sie braucht ist glaube ich ganz wichtig. Das Wichtigste: ich hatte hinterher einfach das gute Gefühl, alles getan zu haben, was geht und war ein bisschen stolz auf mich, diesen Berg geschafft zu haben. Was ich dir sagen will: es hört sich schlimmer an, als es ist! Die Nebenwirkungen müssen keinesfalls (alle) auftreten.
Mach es dir so schön wie möglich während dieser Zeit, nutze die Zeit für dich und freu dich auf die Reha. Du tust das Richtige ( die Chancen sind langfristig einfach besser) und du wirst es schaffen!
Liebe Grüße von Assi