Wenn er 30 Jahre älter gewesen wäre, sich die Lunge jahrzehntelang geteert hätte und dann Lungenkrebs bekommen hätte, wäre ich zwar dennoch sehr traurig gewesen, hätte jedoch akzeptieren können, dass er seinen Teil dazu beigetragen hat.
Ich finde da wird etwas verwechselt. Eine Krebserkrankung für einen Raucher ist wohl wahrscheinlicher (Statistik) aber ob das fairer ist - da hab ich meine Bedenken. Die wenigsten Menschen sind freiwillig von etwas abhängig und gehen in die Sucht mit dem Gedanken "klar, mach ich doch gerne, lass den Krebs mal kommen". Ich bin da zwar auch irgendwie bei dir aber am Ende führt diese Argumentation meines Erachtens nach zu nichts.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Krebserkrankung, wurde hier schon oft gestellt und ich finde sie schlichtweg falsch weil sie eine Verantwortung der/des Erkrankten impliziert. Ebenso die Frage nach der Fairness. Ist es fair dass ich nach 4 Jahren BK Diagnose noch lebe und eine andere Frau nicht? Ist es fair das manche Kinder nicht genug zu essen bekommen? Die Antwort ist natürlich Nein - das Leben ist ganz sicher nicht fair.
Und weil ich schon mal dabei bin - mich ärgert es regelmässig wenn ich von den Neuankömlingen höre, wie sie nach der Diagnose ihr Leben vollkommen umgestellt haben in Bezug auf Genussmittel, Nahrungsmittel und ähnliches - Zuckerverzicht, Verzicht auf Dieses und Jenes. Nicht nur, dass es nach wie vor keinen Zusammenhang mit diesen diversen "Genussmitteln" und Krebs gibt, dieser Ansatz führt so viele Menschen in die Irre, weil immer unterschwellig diese Schuld an der Erkrankung unterstellt wird. Das ist fast wie Ablasshandel. Noch dazu, wann, wenn nicht im Angesicht der Endlichkeit, ist es die richtige Zeit das Leben zu genießen, statt sich einzuschränken? Ich könnte da jetzt noch ewig weiterlamentieren aber lass das besser mal.