Liebe Xena
ach Mensch, zu Anfang dachte ich irgendwie ich wäre ein totaler Exot. Aber seitdem ich hier im Forum bin, merke ich doch, dass es eine Menge Frauen und Familien gibt, die alle zu den "Exoten" gehören. Einerseits tröstlich, andererseits traurig für jede betroffene Familie.
Also liebe Xena, ich schließe mich da vollumfänglich Eirene an. Mit einem Kleinkind brauchst Du Hilfe für die ersten Wochen. Du darfst definitiv nichts schweres heben - vor allem auch kein zappelndes Kleinkind. Gerade bei der Implantatlage auf dem Brustmuskel gilt, keine ruckartigen Bewegungen, kein Heben und die Arme nicht über Schulterhöhe. Implantate können sich schneller drehen oder verrutschen, als einem lieb ist. Das ist insbesondere bei anatomischen Implantaten ein Problem. Obwohl ich nichts weiter gehoben habe, war bei mir auf der rechten Seite das Implantat um 90 Grad verdreht. Das ist am Anfang durch die Schwellungen nicht weiter aufgefallen, aber danach ist es so in der Position auch noch am Muskel festgewachsen und Kapselfibrose kam auch noch dazu. Somit mussten die ohnehin gewechselt werden.
Ich gehöre zu denen, die beide Varianten (Implantatlage unter und über dem Muskel) versuchen durften. Es gibt schon einen Unterschied in der Schmerzintensität und bei mir auch bezüglich der Schmerzdauer. Bei der Lage unter dem Muskel konnte ich die erste Woche definitiv nur halbsitzend schlafen und musste mich seitlich aus dem Bett rollen, weil jede Muskelanspannung ziemlich weh tat. Die Lage des Implis auf dem Muskel war bei mir etwas weniger schlimm. Vom Krankenhausaufenthalt nahm sich das alles nichts, einmal 8 Tage und zweimal jeweils 9 Tage. Kommt halt immer darauf an, wie lange die Drainagen fördern. Man merkt auf jeden Fall sehr schnell, welche Bewegungen gehen und welche nicht, wie zum Beispiel Haare waschen, Zopf machen, härteres Gemüse schneiden und und und. Engere Oberteile ausziehen war zum Beispiel auch ein Problem. Ich habe alles angezogen bekommen, aber nichts mehr aus
. Ich empfehle Dir, genügend weitere Oberteile zum Knöpfen oder mit Reißverschluss bereitzuhalten.
Grundsätzlich gilt, starke Schmerzen muss man nicht ertragen. Wenn die normalen Medis (Schmerzmittel) nicht ausreichen, können zusätzliche andere Medis verabreicht werden und das sollte man dann notfalls auch einfordern. Ich habe die ersten beiden Male stärkere Medis bekommen, dieses Mal (gerade erst im Dezember) reichte mir N...) völlig aus. Nicht die Schwestern entscheiden, ob man etwas bekommen darf oder nicht. Ganz besonders nicht jene, die selbst nicht wissen, wie eine Mastektomie etc. sich anfühlt und der Meinung sind, das wäre ja alles halb so schlimm. Derartige Exemplare liefen tatsächlich auf der Station herum, da haben selbst die Kolleginnen den Kopf geschüttelt.
Also schön ist definitiv anders, aber es ist zu schaffen und Du schaffst das auch
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Ganz liebe Grüße Claudia