Liebe smilla
Ich verstehe deine Enttäuschung und Sorge. Möchte dich aber etwas beruhigen. Der pCR-Thread hier war ursprünglich mal eher so ein Ding der triple negativen Fraktion. Warum? Weil wir mit großem Abstand die schlechteste Prognose haben, wenn man nach der neoadjuvanten Chemo keine Komplettremission hat. Das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass es nach wie vor keine hochwirksame systemische Anschlusstherapie gibt für uns. Verbleiben Krebszellen im Körper, können diese sich daher ggf. weiter ausbreiten.
Bei Her2+ und hormonabhängigem Brustkrebs gibt es neben der Chemo die Möglichkeit, mit Antikörpern bzw. Antihormonen eventuell nach der Chemo verbliebenen Krebszellen an den Kragen zu gehen. Natürlich ist auch hier eine pCR ne super Sache und prognostisch positiv. Aber die Tatsache, dass keine pCR erzielt wurde ist (verglichen mit TN) in ihrem Ausmaß insgesamt weniger dramatisch, da die noch weiter folgenden/andauernden Therapieansätze dem Krebs dennoch ordentlich zusetzen können.
Und am Ende gilt doch sowieso: dann halt ohne pCR (über)leben. Ich hatte auch keine und habe anfangs seeehr damit gehadert. Aber es nützt nichts. Gönn dir eine kurze Zeit Wut und Traurigkeit. Und dann wieder nach vorne sehen und weiter machen. Köpfchen hoch
Ich kenne übrigens Frauen, die haben die Kostenübernahme für postneoadjuvantes Sacituzumab Govitecan außerhalb der Sascia-Studie beantragt. Und tatsächlich genehmigt bekommen. Einige andere sind tatsächlich in der Sascia-Studie gelandet. Hast du schon bei der gbg angerufen und gefragt, ob es die Studie nicht ggf doch irgendwo in der Nähe gibt?
Ich denke, für die weitere Planung ist es eventuell sinnvoll sich den Resttumor einmal molekularpathologisch anzusehen. Zu schauen, ob er überhaupt chemosensitiv ist (Stichwort: Capecitabin/Xeloda). Ob ggf eine Immuntherapie sinnvoll und postneoadjuvant möglich wäre (Pembrolizumab/Atezolizumab/...).
Oder ob die Antihormontherapie vielleicht genau der richtige Weg für dich ist an dieser Stelle.