Liebe @Pitty67,
Ich kann mich so gut in dich hinein versetzen. Auch ich habe mir immer Ziele und Lichtpunkte gesetzt, auf dich ich hingearbeitet und mich gefreut habe. Das hat mich richtig mit Schub durchs Leben gebracht und schlimm krank wurden gefühlt nur andere. Ich war optimistisch und voller Tatendrang. Seit meiner Diagnose, OP, Chemo und Bestrahlung bin ich für meine Verhältnisse echt ein Schisser und Pessimist geworden, was die Gestaltung meiner Zukunft betrifft. Im Moment lebe ich gefühlt im Mammographie-6-Monate-Rhythmus. Längerfristige Perspektiven zu setzen und wieder Fahrt aufzunehmen traue ich mich nicht so recht. Nach dem Motto " da freu ich mich dann riesig drauf und dann kommt diese sch... Krankheit wieder und stoppt mich". Du siehst ich hab leider auch keine Lösung. Im Lauf der Jahre wirds a bissl besser und es gelingt mir sogar immer häufiger die trüben Gedanken abzuschalten und den Tag voll und ganz mit schönen Dingen zu genießen. Ich spreche über meine Gefühle bezüglich Krankheit und Zukunft ab und an mit einer sehr lieben Freundin. Das baut mich auf. Meinen Mann " verschone" ich mit all dem. Er kann es einfach nicht wirklich nachvollziehen. Er würde es sich aber natürlich anhören. Das im Hier und Jetzt sein war aber ehrlich gesagt noch nie meine Stärke und ist evtl. auch Charaktersache. Ich bewundere alle, die das schaffen. Was mir am Ende eines Tages hilft, ist mir vor Augen zu halten für wieviel ich zutiefst dankbar bin in meinem Leben. Und das ist Gott sei Dank eine Menge. Da bin ich für Momente dann sehr glücklich.
Fühl dich gedrückt!