Ihr Lieben,
ich komme gerade aus einem Lehrergespräch. Eigentlich hat sich nichts geändert, glaube ich. Aber durch meine Erkrankung ist alles irgendwie anders. Ich habe schon früher oft gelitten unter Menschen, die achtlos miteinander umgehen, Gefühle anderer durch Logik wegdiskutieren wollen... Heute ging es mir so, dass das ganze Gespräch didaktisch wunderbar aufbereitet war, in einem ruhigen, pädagogischen Ton vorgetragen aber nichts hat sich berührt. Ich fühle mich so seltsam leer. Während meiner Erkrankung durfte ich so viele Menschen treffen, wo ich das Gefühl hatte unsere Seelen berühren sich, es wird zugehört ohne zu werten und versucht dem anderen ja Liebe zu geben. Wisst ihr was ihr meine? Zumindest mir, ist das so oft so gegangen. Vielleicht weil alle so empfindlich sind?
Ich bin jetzt drei Jahre nach Erkrankung und all die schwierigen Sachen und dauernden Ängste fehlen mir natürlich nicht, aber der wertschätzende Umgang miteinander, der besondere, feine Humor... So hat das ganze für mich zumindest auch etwas Schönes gehabt. Ich bin echt traurig, über all die harten Schalen, die manchmal unter pseudo-Eso-Gefühl versteckt werden oder unter pädagogischen Phrasen...
Habt ihr eine Idee, wie man ein wenig von diesem Miteinander vielleicht in die Welt tragen könnte? Ein wenig von dieser Herzenswärme? Ich habe Angst, dass auch mir das verloren geht...
Nachdenklich Eure Wolke