Liebe Pschureika
wie viele hier habe ich deine Zeilen schweren Herzens gelesen und das Blut ist aus meinen Adern gewichen.
Wir können nur erahnen, wie du dich gerade fühlst und fühlen doch so sehr mit dir. Der Boden unter den Füßen scheint zu schwinden und alles um einen herum dreht sich, dass einem schwindlig wird.
Seit Dezember ist ein guter Freund der Familie an Darmkrebs erkrankt, welcher zwar gut operiert werden konnte, aber leider schon ne riesen Meta in der Leber hinterlassen hat. Ich habe ihm von dir erzählt, was du schon alles hinter dir hast, bis endlich was angeschlagen hat. Du gabst ihm Hoffnung, auch über die Grenzen dieses Forums hinaus.
Um so mehr fühle ich nun mit dir, dass du erneut einen so herben Tiefschlag erleidest und dabei so realistisch bist.
Da auch ich nicht religiös bin, bin ich immer auf der Suche nach dem danach, da ich, wie vermutlich viele,Angst davor habe. Mein Mann hatte vor Jahren eine Nahtoderfahrung und sagt, es hätte sich gut angefühlt, wo er war. Er meint es wäre "nur" eine andere Form des Dasein in welche wir gehen. Materie die sich in einen anderen Zustand wandelt.
Seit ich hier lese, tröstet mich der Gedanke, dass hier immer von der anderen Seite der Regenbogenbrücke gesprochen wird, auf der wir uns alle wiedersehen. Ich hoffe es so sehr und die Vorstellung gefällt mir. Auch, wenn keiner als erster drüber gehen will, werden wir es eines Tages dennoch alle müssen.
Das du deine Mutter zu dir holen willst, finde ich sehr gut. Mütter können doch den meisten Trost spenden, egal wie alt wir sind. Und leiden tut sie vermutlich noch mehr, wenn sie nicht für dich da sein darf. Verbringt so viel Zeit miteinander, wie irgend möglich.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass die Ärzte doch noch eine Idee haben, wie sie dir weiter helfen können und du wieder etwas Mut schöpfen kannst.
Sei ganz herzlich getragen von uns allen und sei dir all unseren guten Wünschen, Hoffnungen und Daumen gewiss.
Hoffnungsvolle Grüße schickt dir
Fighter