Ich schreibe hier im Forum nur noch selten, der Alltag…
Doch heute muss ich mal meinen Frust loswerden.
Ich schlafe derzeit schlecht, weil mir gerade nachts die Beine weh tun. (Letrozol?)
Auch schmerzen meine „tauben“ Finger und Zehen unheimlich.
Mein Schwiegervater erleidet (anders kann man es leider nicht sagen) seine letzten Tage. Und es bleibt für ihn zu hoffen, dass es wirklich nur noch Tage sind. Schon Ende Januar hat sein Arzt ihm gesagt, er solle seine Angelegenheit regeln. Seitdem stemmt er sich mit aller Macht dagegen. Er hatte sogar ein kleines Hoch mit deutlicher Besserung. Doch seit Sonntag fehlt ihm die Kraft sich auf die Beine zu stellen. Seit Dienstag schläft er immer mehr.
Doch weiterhin wehrt er sich gegen alles und plant, für seine Genesung.
Meine demente Schwiegermutter sitzt besorgt daneben, ist im Gegenzug so klar wie ewig nicht.
Mein Mann mit seiner Depression ist völlig mit der Situation überfordert.
Mein Schwager ist einfach nur dumm. Ein anderes Wort fällt mir leider nicht ein. Alles was ich vorschlage zu unserer Erleichterung, wird als unnötig in den Wind geschlagen. Wenn dann der gleiche Vorschlag von außen kommt, wird es angepriesen, als hätte er nie zuvor davon gehört.
Obendrein ist er sauer, wenn wir - allein schon wegen der Kinder - irgendwie versuchen, unser Leben zu leben und auch mal Ausflüge zu machen. Wenn es nach ihm ginge, müssten wir Tag und Nacht unten in der Wohnung meiner Schwiegereltern sitzen und mit ihnen um die Wette schweigen.
Im Notfall haben wir mehrere Klingeln unten installiert, so dass wir sofort runter kommen können.
Gestern war mein Mann beruflich weiter weg und konnte abends nicht pünktlich sein, um meinen Schwiegervater ins Bett zu bringen. Ich kann das körperlich auch nicht. Trotzdem er nur noch Haut und Knochen ist, ist er mir schlichtweg zu schwer. Da musste also mein Schwager kommen und helfen. Das passte ihm nicht. Doch was sollten wir tun?
Ach ja, den Pflegedienst eben dafür zu buchen, hat er abgelehnt.
Dazu kommen meine allerliebsten, zuckersüßen Kinder, meine beiden Sonnenscheine, die das natürlich alles hautnah miterleben und tapfer ertragen. Dennoch brauche ich viel Kraft, sie aufzufangen.
Eben war ich für meine Schwiegereltern auf dem Amt. Nun sitze ich hier auf dem Supermarktparkplatz und müsste einkaufen. Doch mir tun alles Knochen weh, ich bin mit meinen Kräften am Ende. Am liebsten würde ich jetzt einfach hier sitzen bleiben und heulen bis ich einschlafe.
Was tue ich stattdessen? Genau, mein Ärger letzten Kräfte mobilisieren und reingehen.
Puh, das war lang. Aber den ganzen Frust einfach mal runterzuschreiben tat gut.
Danke für‘s Lesen und Ertragen!