Hallo,
Nachdem ich die letzen Monate immer nur fleissig im Forum gelesen habe, möche ich heut doch auch mal einen Beitrag schreiben.
Ich habe das gleiche Problem wie Amal*78, hatte eine subkutane Mastektomie mit Silikonaufbau und die Empfehlung zur Bestrahlung ist nicht ganz eindeutig.
Ich bin 35 Jahre und hatte vor Chemo folgende Diagnose:
Mama Ca links lobulär, T2 N1 M0 G3 ER95% PR80% Ki67 40% Her2 neu neg.
Bin ausserdem BRCA2 Trägerin.
Nach 12x wöchentlich Paclitaxel&Carboplatin bildgebend Komplettremission, leider hat der Pathologe doch noch Karzinomanteile bis 10mm gefunden, der Tumor war zwar zerfallen, war aber bis kurz unter die Brustwarze und deshalb vermutlich doch multifokal. Brustwarze wurde in der Nachresektion entfernt. Lymphknoten war wohl vor Chemo nur einer befallen, nach Chemo war dieser aber frei von Krebszellen.
Ich habe nach der OP nun nochmal 4x EC bekommen und stehe jetzt vor der Frage der Bestrahlung.
Mein Onkologe aus der Praxis ist unbedingt dafür, da man alle Möglichkeiten ausschöpfen sollte, mein Implantat ist ihm egal.
Die operierende Chefärztin in der Klinik meinte, sie würde persönlich keine Bestrahlung machen, da die Chemo viel entscheidender ist und diese ja schon gut gewirkt hat, ausserdem wüsste man eh nie was kommt.
Der Arzt im Strahlenzentrum wollte sich nicht festlegen, hat mir nochmal die Vor- und Nachteile erläutert und meinte ich solle es für mich persönlich entscheiden.
Die Dame vom Krebsinformationsdienst hat sich viel Mühe gegeben, Studienergebnisse zu finden die man als Referenz nehmen könnte, aber da passe ich nirgendwo so richtig rein, die Tendenz ging aber pro Bestrahlung.
Laut Leitlinien muss bei Mastektomie und nur einem befallenen Lymphknoten nicht zwingend bestrahlt werden, habe ja aber einige Risikofaktoren wie junges Alter, BRCA, G3, hoher Ki67 und vermutlich multifokal.
Dagegen sprechen allgemeine Bestrahlungsrisiken und die hohe Wahrscheinlichkeit der Kapselfibrose. Aufbau mit Eigengewebe will ich nicht, bin zu dünn für Diep Flap und keine Lust noch weiter zerschnippelt zu werden.
Mein aktuelles Risiko für ein Rezidiv liegt lt. Ärzten zwischen 5-10%, vielleicht auch höher aufgrund der Risikofaktoren. Bestrahlung reduziert das Risiko wohl um 2/3, aber das sind eventuell halt auch nur 2-3%. Und dem gegenüber das Risiko von 1% von der Bestrahlung selbst einen neuen Tumor zu bekommen plus das Risiko von mind. 50% der Kapselfibrose, und evetuelle Herz Schädigung weil linke Seite...
Ich bin hin und her gerissen und würde mich freuen wenn ich von Euch Feedback dazu bekomme. Danke.
Lg