Hallo Kath, wenn du noch deine Bachelorarbeit vor dir hast, klingt ein befristeter 2-Jahresvertrag doch ganz gut? Als AE mit drei Kindern ist dieser Zeithorizont in meinen Augen ambitioniert, aber realistisch. Dann läuft dein Vertrag aus, du hast den Abschluss in der Tasche und kannst dich neu orientieren. Solltest du schneller mit dem BA durch sein, hast du für die Jobsuche noch mehr Zeit, ohne Druck.
Ich hatte ein Dreivierteljahr nach Therapieende einen neuen Job angetreten. Wobei zwischen OP und AHB wegen Corona-Verzögerung so viel Zeit lag (fast drei Monate), dass das auch so schon ein toller erholsamer Sommer war. Ich bin viel Fahrrad gefahren (war dann aber platt wie ein Schnitzel). Danach war ich einige Monate sehr entspannt freiberuflich unterwegs, quasi meine "Wiedereingliederung".
Die SB habe ich im Bewerbungsprozess erst erwähnt, als klar war, dass sie mich wollen. Man kann das aber auch später machen. Oder gar nicht - dann verschenkt man natürlich die Vorteile der SB. Ich habe nicht die Art meiner Erkrankung erwähnt.
Ab neuem Job Vollzeit war schon eine Umstellung, vor allem am Nachmittag. Ich kann im Homeoffice arbeiten; es kam mir sehr entgegen, ein wenig flexibler zu sein und mittags die Füße hochlegen zu können. Mit drei Kindern wäre mir VZ aber viel zu viel gewesen: Ich habe abends definitiv und dauerhaft keine Ressourcen mehr für "mal eben schnell"-Erledigungen on top. Der Nachmittag ist besser geworden, die leichte Fatigue ist weg, aber der Abend muss nun frei bleiben. Mit jüngeren Kindern ist das sicherlich schwieriger, da liegt ja immer noch was an - an Orga, Abendroutinen etc.pp. Meine Teeniedame ist aus diesem Alter GsD raus.
Die onkologische Reha im 2. Jahr, nach AHB, habe ich wegen des Jobs geknickt. Das hat zeitlich nicht gepasst. Und es hat, nach einer langen und supernetten Einarbeitungsphase, von den Anforderungen her auch noch einmal deutlich angezogen. Das hatte ich vorher nicht so auf dem Schirm. Ebenso die allg. Rückkehr ins hybride Arbeiten Homeoffice/vor Ort. Das legt auch ne Schippe drauf.
Neue Energie hat mir der Beruf aber auch gegeben. Endlich neue spannende Themen ins Hirn kriegen war für mich wichtig - Mental-Reha sozusagen.