Ich bekam die Diagnose TN am 7. Nov. 2019. Den Gentest habe ich um einen Punkt verfeht, aber eine PCR erreicht.
Die OP liegt genau ein Jahr zurück. Therapieende war erst Anfang August. Ich bin dann drei Wochen später in die AHB. Voller Zuversicht mir würde es anschließend deutlich besser gehen. Aber nein, sie endete mit dem Hinweis, ich solle mich noch vier Monate krank schreiben lassen. Die Ärzin habe selten eine derart ausgeprägte Fatigue erlebt. So dachte ich, in vier Monaten könne ich mit der Wiedereingliederung beginnen. Es war nicht möglich.
Ich habe im Januar die Erwerbsminderungsrente beantragt. Das Verfahren dauert noch an. Seit 5. Mai bin ich in der Nahtlosigkeitsregelung (ALG 1). Frustierend.
Das schlimmst ist, was einige hier beschreiben: Man sieht fit und gut aus. Aber man fühlt sich einfach nur krank. Ich kann meinen Haushalt nicht bewältigen. Den übernimmt mein Mann. Ich kann nur kurze Spaziergänge unternehmen. Oft bin ich nach Frühstück und Dusche dermaßen erschöpft, dass ich mich legen muss und es wird kaum besser.
Freunde, die sich um mich/uns während der Akuttherapie wirklich wirklich aufopfernd gekümmert haben, die mir ein Geborgenheitsgefühl geben konnten. Die alles mitbekommen haben. Können Fatigue nicht verstehen.
Ende Mai habe ich die erste Mammo zur Kontrolle. Die letzte war letzten Mai zum Zeitpunkt der OP. Ich habe Angst davor. Scheiß TN. Trotz PCR.
Die Seele leidet. Ohne Therapie wäre ich aufgeschmissen.
Wir haben uns ein Wohnmobil gekauft. Das ist die richtige Art Urlaub für mich. Denn ich habe mein Bett immer in der Nähe. Ein Geschenk der Krebserkrankung. Ansonsten hätten wir wohl noch länger nur davon geträumt. Aber auch da merke ich die Fatigue überdeutlich. Mal eben in einen Ort spazieren, geht nicht. Man muss irgendwie sehen, für sich doch noch gute Momente, Erlebnisse zu finden.
Ich wünsche uns allen hier eine deutliche Besserung des seelischen und körperlichen Empfindens.